Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
Vom Netzwerk:
zwischendurch mal
     telefonieren und unbedingt einen Witz erzählen. Genau wie Sie tragen die
     Dynamischen durch Zeit- und Formverstöße zum Barvermögen des Teams bei. Als
     Dynamische laufen Sie Gefahr, autoritär ein Thema an sich zu reißen. Und Sie
     müssen sicher früher gehen: Der nächste Termin ruft. Sie sind hier aber in
     einem Meeting, nicht auf der Flucht!
    WENN TYP AUF
     TYP TRIFFT: MIT STILEN SPIELEN
    Kommunizieren ist wie Tanzen: Man teilt sich Raum und
     Zeit – am besten ohne einander anzurempeln. Bewegen sich die Partner
     im Takt? Oder hat der eine einen anderen Rhythmus im Blut als der
     andere? Sie sehen das – z. B. in der Kantine. Eine traditionelle Dame setzt sich
     da nicht einfach; sie gibt ihrem traditionellen Begleiter Gelegenheit,
     ihr den Stuhl hinzurücken. Und der sitzt nie, solange »seine« Dame
     steht. Anders die Lockeren: Die
     lümmeln lässig auf ihren Stühlen herum und lassen den lieben Gott
     einen guten Mann sein. Dynamische haben ihr Essen schneller verputzt, als andere gucken können.
     Und Natürliche bereden bei
     Schnitzel & Pommes – mit Salat! –, wie sie die Welt retten können.
     Es ginge recht harmonisch zu, wenn wir nur auf Unseresgleichen träfen.
     Doch wäre das nicht auf Dauer reichlich eintönig? Wie gut, dass es
     Menschen gibt, die ihre Karten anders mischen als wir. Beharren wir
     dann auf unserem Spiel, kommen wir nicht weit: So riskiert ein Herr,
     der partout den Kavalier mimt (»Madame, Sie erlauben?«), dass seine
     lässige Tischnachbarin das Weite sucht. Und umgekehrt. Das wäre
     schade, nicht?
    Was passt zu mir? Die Frage ist wichtig. Was passt
     dem anderen? Die Frage ist klug. Denn schon der Evolutionsforscher
     Charles Darwin fand heraus: Es gewinnt nicht unbedingt der Stärkste
     und Intelligenteste, sondern der, der sich den Gegebenheiten am
     geschicktesten anpasst. Nicht gerade ein Aufruf zum Regelbruch? Doch:
     Erfolgreich sind nicht die, die sich sklavisch anpassen. Es sind die,
     die Bedingungen als Chancen nutzen und das Spiel führen. Wie der
     Pokerspieler, der im Pokerface des Gegenübers lesen kann und entsprechend seine Karten spielt. Haben Sie
     Ihre Karten gemischt?
Sich einstellen – nicht sich
     verstellen
    Wie begegnen Sie geschickt einer Person, die sich der Tradition verschrieben hat? Am besten mit
     Distanz. Überfordern Sie sie nicht mit Gefühlsausbrüchen, üben Sie
     sich in Zurückhaltung: »Das ist ja total cool, dass Sie schon hier
     sind.« Nein. Eher: »Das ist eine gute Gelegenheit, mich mit Ihnen
     auszutauschen.« – »Da haste jetzt aber Muffensausen, was?« Nein.
     Lieber: »Du hast für das Gespräch mit dem Chef bestimmt alle
     Unterlagen vorbereitet.« Keine Charme-Attacke, keine Superlative,
     schon gar nicht in der Umgangssprache: »Supi, ey, ist ja klasse!« –
     Diese Sprache versteht der Traditionelle nicht. Fakten, Fakten, Fakten
     sind seine Sache. Beschränken Sie sich darauf; und: Berichten Sie von
     Ihren Erfahrungen.
    Der Lockere erhofft sich von Ihnen das Dauersignal: Ich mag dich. Da Sie ihn als
     Kunden oder Kollegen nicht ständig umarmen können, beschränken Sie
     sich auf Lächeln, Lachen, schnelle, verbindende Bewegungen. Hier und
     da ein kleiner Klaps – gut, nicht unbedingt beim Vorstand, doch der
     zieht im Job ja selten die lockere Karte. »Hallo, ich möchte mich nett
     unterhalten, da bin ich hier doch richtig, oder?« – »Toll, das müssen
     Sie mir mal erzählen! Können wir uns vorher zusammen noch schnell die
     Akte angucken?« Alles, was ihn nicht festnagelt, hört er gern. Tun Sie
     ihm den Gefallen, treiben Sie ihn nicht durch gezielte Detailfragen in
     die Enge. Unterhalten Sie ihn lieber mit einer kleinen Anekdote, einer
     lustigen, klar doch. Und bitten Sie ihn, was Nettes zu
     erzählen.
    Natürliche möchten um Rat oder Hilfe gebeten werden, am liebsten um beides.
     Formulieren Sie eine Bitte in weichen Worten: »Wäre es Ihnen recht,
     wenn ich mich zu Ihnen setzte?« Oder: »Hätten Sie eine Idee für mich?«
     Vorsichtige Wendungen mit »würde« und »wäre« hört er gern. Erfüllt er
     Ihnen eine Bitte? Das Zauberwort nicht vergessen: »Danke.« Eine
     weiche, offene Geste dazu öffnet das Herz des Natürlichen. Nur ja
     nicht durch Drängeln ein schlechtes Gewissen machen! Lassen Sie sich
     und ihm Zeit, hören Sie ihm gut zu. Nicken. Lächeln. Erläutern Sie,
     was Ihnen wichtig ist, selbst beim Smalltalk in der Kaffeeküche.
     »Wusstest du

Weitere Kostenlose Bücher