Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
Vom Netzwerk:
gut zu
     beraten. Das kann dauern – vor allem, wenn ein heiterer Kunde Scherze macht.
     Machen Sie bitte einen Unterschied zwischen Dynamik und Drängelei; schneller
     werden Drängler sowieso nicht bedient. Und sich an der Supermarktkasse
     anhören zu müssen, Sie hätten sich an der Warteschlange vorbeigemogelt – das
     passt bestimmt nicht in Ihr Selbstbild. Über den Preis zu verhandeln ist
     schon eher Ihr Ding. Sie wissen aber, dass den Befugnissen der Verkäufer
     Grenzen gesetzt sind, richtig? Verlangen Sie ruhig, den Vorgesetzten zu
     sprechen; die unangenehme Diskussion mit Ihnen delegiert der Mitarbeiter
     sicherlich gern an seinen Chef. Vergreifen Sie sich aber nicht im Ton.
     »Bitte« und »danke« sind in Ihrem Wortschatz vorhanden, und Deeskalation ist
     für Sie doch auch okay.
    Der Kauf ist getan, die Ware eingepackt. Pragmatische Shopper tragen sie in
     ihrer Einkaufstasche oder in einem Stoffbeutel nach Hause; das Label ist
     ihnen gleichgültig: Jute statt Plastik!
Auf einen Drink oder zwei:
     Ausgehen mit Bekannten
    Wenn Sie sich gern an die traditionellen Spielregeln halten, ist
     für Sie klar: Ein Herr lädt eine Dame ein, holt sie an ihrer Haustür ab und
     bringt sie dorthin zurück. Wer ein Zusammensein lieber praktisch, locker oder zügig gestaltet, hat für solche Formalitäten kein Verständnis. Okay: Es muss ja
     auch nicht sein. Doch auch für Sie erleichtern Absprachen das Ausgehen.
    Wollen Sie – als Mann oder als Frau – ins Kino oder auf
     einen Drink einladen? Tun Sie das. Und
     spiel en Sie von Anfang an mit offenen Karten: »Heute lade ich
     euch ein.« Wollen Sie nicht einladen? Dann
     tun Sie es nicht. Zögern würde aber Unsicherheit erzeugen:
     Gehen Sie deshalb zielstrebig, strahlend oder natürlich, ganz auf Ihre Art,
     an die Kinokasse und kaufen Sie Ihre Karte.
    Im Restaurant: Informieren Sie die Servicekraft beim
     Bestellen: »Wir zahlen getrennt.« Im Ausland würde diese Bemerkung
     irritieren: In den meisten Ländern teilen die Gäste die Gesamtrechnung durch
     die Personenzahl – wenn nicht einer für alle zahlt. »Du hattest aber eine
     Cola mehr als ich!«, solche Genauigkeit wird dort nicht angestrebt. Und im
     englischen Pub ist es üblich, Runden auszugeben. Bloß nicht ein einzelnes Pint holen gehen.
    Sitzen Sie mit Bekannten zusammen, und eine Person kommt
     unangemeldet hinzu? Gehen Sie dem Neuankömmling entgegen. Erklären Sie ihm,
     dass Sie mit Freunden im Gespräch sind. Sagen Sie ihm, dass Sie sich freuen,
     wenn Sie ihn bald wiedersehen. Würden Sie jedoch lieber Ihr Herz und Ihre
     Arme öffnen? Tun Sie das – doch nicht ohne Absprache mit den Personen, mit
     denen Sie verabredet waren: Ihnen stehen Ihr Herz und Ihre Arme als Ersten
     zu. Fragen Sie Ihre Tischrunde: »Darf er sich zu uns setzen?« Vielleicht
     kann der oder die »Neue« ja einen wertvollen Beitrag zum Gespräch und zur
     Gruppendynamik leisten.
Erreichbar – allzeit
     und überall? Mobil telefonieren
    Die Empfehlungen fürs Telefonieren in der
     Öffentlichkeit kennen Sie: Verzichten Sie
     aufs Handy in Kino, Theater, Konzertsaal, Ruhezonen im Zug sowie dort,
     wo innere Einkehr, Genesung, Genuss und Entspannung gesucht werden:
     Kirchen, Praxen, Kliniken, Restaurants, Wellness-Räume. »Wo nicht
     geraucht wird, wird nicht tele foniert«, – diese Regel gibt es
     leider nicht. Schön wär’s schon; dann müssten Sie sich nicht überall intime
     Details hören, die in die Welt posaunt werden. Sie müssen sich als Zuhörer
     aber nicht fremdschämen. Sie können Laut-Sprecher freundlich, aber bestimmt
     um Rücksicht bitten. Sie können, wenn Ihnen das eher liegt, lachend oder
     gütig fragen, ob Sie all das wirklich wissen sollen oder ob es nicht klüger
     wäre, für das Telefonat den Raum zu wechseln. Sie können sogar kurz und
     knackig auf die Regeln pochen: »Hallo! Telefonierverbot.« Alles geht. Am
     glaubwürdigsten sind Sie, wenn Sie selbst Ihren Erwartungen auf die beste
     Weise entsprechen.
    BLAMAGE-PROPHYLAXE
    Sie wollen als Privatperson eine gute Figur machen?
     Dann vermeiden Sie zu Ihrem eigenen Vorteil diese
     Verhaltensweisen:
Andere ignorieren: beim Grüßen
     übersehen, einen Gruß nicht erwidern, eine Hand ausschlagen, den
     Blick entziehen, Äußerungen überhören
Menschen abwerten: sich gegenüber
     Personen mit hohem Status zuvorkommend und zugewandt verhalten,
     Kollegen gegenüber nicht
Wertschätzung verweigern: den Rücken
     zuwenden, die

Weitere Kostenlose Bücher