Knigge fuer Individualisten
er eine starke Instanz akzeptiert. In dem Moment.
Andere
einbinden: Spielen Sie Moderator
Sie stehen mit Geli und Ulli zusammen, da kommen Tina
und Nino hinzu, die die beiden nicht kennen. Wie bringen Sie sie nach dem
Vorstellen ( > )
miteinander ins Gespräch? Gemäß der Konvention schneiden Sie ein Thema an,
das alle neuen Bekannten interessiert: Alle Golfer? Alle aus Wuppertal? Alle
schon »Cats« gesehen? Das ist ein Selbstläufer. Wissen Sie jedoch nichts
Persönliches über die Menschen, die Sie vernetzen wollen, z. B. bei einer
Riesenparty? Oder wollen Sie nichts ausplaudern, etwa bei einer
Kundenveranstaltung oder wenn Sie mit Ihrem Partner auf Ihre Chefin treffen?
Sie haben es mit Erwachsenen zu tun, trauen Sie ihnen zu, dass sie sich
entsprechend benehmen. »Sie haben sich auch für den Rotwein entschieden?«
Schauen Sie in die Runde. Mit einem lockeren, ermunternden Lächeln. Warten
Sie ab; irgendjemand wird antworten. Ob er dann über den Rotwein spricht
oder etwas völlig anderes, ist gleichgültig: Hauptsache, die Leute reden
miteinander.
Andere reden lassen – das können Sie sogar als Dynamische und Lockere. Doch solange Sie reden, reden
die anderen nicht. So banal ist das. Mit dem Zuhören tun sich Traditionelle nicht schwer. Bitte den
Blickkontakt halten. Und die Natürlichen? Sie dürfen ruhig mal andere arbeiten lassen. Gute
Moderatoren halten sich zurück.
Glückwünsche –
das schönste aller Themen
Konkret, wertschätzend, persönlich: es verlangt eine
Portion Disziplin, immer so zu kommunizieren. Beim Gratulieren kommen Sie um
diese Anforderungen auf keinen Fall herum.
Gratulieren leicht gemacht
Geburtstagskarten, Briefe zum Firmenjubiläum,
Hochzeitszeitungen werden vorbereitet. Ein mündlicher Glückwunsch bitte
auch, zumindest ein paar Sekunden. Zur Unterstützung ein Raster:
1. Nennen Sie den Anlass: Abitur der
Nachbarstochter, runder Geburtstag, Silberhochzeit der Pateneltern,
usw.
2. Stellen Sie Ihren Bezug zu Jubilar und
Anlass dar: Sie haben vor der Prüfung mitgezittert und freuen sich
jetzt umso mehr, Sie feiern zum 20. Mal mit, usw. Eine Anekdote dazu
passt immer.
3. Kommentieren Sie Ihr Geschenk. Nein, Sie
überreichen keine »Kleinigkeit«. Selbst wenn Sie nur 9,80 Euro
investiert haben: »Ich habe dieses Taschenbuch für dich ausgesucht,
weil …«
GESCHENKE: GEBEN UND NEHMEN
Sie wollen die Augen des Empfängers beim Betrachten
des Geschenks leuchten sehen? Dann sorgen Sie dafür. Wählen Sie ein
Geschenk weniger nach dem (hohen) Preis als nach Geschmack und
Wünschen des Empfängers.
Als Jubilar packen Sie ein Präsent so früh wie
möglich aus: in einer kleinen Gästeschar sofort oder nach dem Essen,
bei großen Festen am Tag danach. Danken Sie persönlich. Immer ( > ). Freuen Sie
sich. Immer. Auch wenn das Geschenk Ihnen nicht gefällt: Die Mühe
können Sie doch würdigen, oder?
4. Wünschen Sie einem Geburtstagskind nicht
»Gesundheit, Frohsinn, langes Leben«. Keine Stereotypen. Was plant der
Feiernde? Wovon träumt er? Wünschen Sie ihm, was er sich
wünscht.
Zählen Sie sich als Lockere und Natürliche die Punkte an den Fingern ab; dann kommen Sie nicht – heiter oder verkrampft
– aus dem Konzept. Fassen Sie sich als Traditioneller kurz, auch wenn Sie die Vita des Jubilars
auswendig kennen. Sprechen Sie über ihn, selbst wenn Sie als Dynamischer lieber über sich sprechen
würden.
»Und tschüss«: So kommen Sie wieder
weg
Ewig müssen Sie nirgendwo bleiben. Beenden Sie eine
Unterhaltung aber so, dass der andere nicht das Gesicht verliert – und
Sie selbst auch nicht. Erfüllen Sie seine
Wünsche – auf Ihre Art:
Er braucht Anerkennung. Geben Sie ihm
positives Feedback: »Es war klasse, dich zu treffen.« Sprechen Sie in
der Vergangenheit. Sagen Sie nicht: »Es ist klasse.« Sonst stehen Sie
noch lange dort.
Er sucht Nähe. Bieten Sie sie ihm,
irgendwann: »Wir sehen uns.« Das Sprechen in der Gegenwart rückt die
Zukunft näher.
Er will Ehrlichkeit. Wollen Sie mit ihm
reden, gehen Sie auf ihn ein. Wenn nicht, gehen Sie: »Ich sehe mich
mal um. Bis dann.«
Einem Traditionellen danken Sie mit ernstem Blick. Wünschen Sie ihm
»noch interessante Erkenntnisse«. Als Traditioneller nehmen Sie sich die
Zeit, Ihre Strategie zu analysieren. Anstatt eine Dame stehen zu lassen,
vermitteln Sie ihr eine andere Begleitung.
Einen Natürlichen
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