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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
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überzeugter wie überzeugender Schreiber.
höflich sein: Viele Abkürzungen sind
     leserfreundlich, z. B.: »z. B.«, »bzw.«, »usw.«. Andere sind
     unhöflich: »Hallo Fr. Wachter«. Bedauernswert, wer keine Zeit
     hat, um »Frau« auszuschreiben. Genauso tief unter der
     Höflichkeitsschwelle liegen Anschriften ohne Anredewort sowie
     Schlusskürzel à la »MfG«. Dann kann man auch gleich »kZfS«
     schreiben: »Keine Zeit für Sie.«
Stilkunde für Knigge-Stile
    Für traditionsbewusste Autoren mit Vorlieben für Contenance
     und Form ist das siebte Gebot selbstverständlich. Sie tun sich aber
     oft schwer mit der Empfehlung, Klartext zu schreiben. Was dynamische
     und natürliche Leser stört. Versuchen Sie, wenigstens zwei weitere
     Gebote zu befolgen.
    Natürlichpragmatische, lockere und dynamische Autoren
     haben Floskeln gar nicht in ihrem Wortschatz. Natürliche Texte wirken dafür
     oft etwas trocken. Da könnten zwei, drei Fragen und Zitate Leben in
     die Zeilen bringen.
    Dynamische tun
     manchmal des Knackigen zu viel, so wirken ihre knappen Aufforderungen
     wie »Ruf. Mich. An.« auf lockere und traditionelle Leser schroff.
     »Bitte« und »danke« können auch diese Autoren schreiben.
    Locker geschriebene Briefe werden meist mit Freude gelesen. Bei ausufernden
     Geschichten winken dynamische Adressaten aber ab, bei emotionalen
     Ausbrüchen traditionelle. Bitte auf die Gestaltung achten, Tippfehler
     korrigieren.
Wenn schon, denn schon:
     Korrespondenzlehre
    Die Form der Geschäftskorrespondenz ist in Deutschland
     in der DIN 5008 festgelegt ( > ), viele dieser
     Regeln stehen im Duden. Sie beinhalten zum Einen gestalterische Vorgaben für
     das Schreiben mit dem PC, z. B. zum Aufbau einer Anschrift oder zur Anzahl
     der Leerzeilen zwischen den Elementen Datum, Anrede, Textkörper,
     Schlussformel und Unterschrift. Darüber hinaus finden Sie dort Regeln z. B.
     zu Abkürzungen oder zur Schreibweise von Zahlen. Für Individualisten ist die
     DIN ein Gräuel. Aber diese Normen sollen Sie nicht in Ihrer Kreativität
     beschneiden. Da sie einen Rahmen für gute Lesbarkeit schaffen, geben sie
     Ihrer persönlichen Gestaltung von Geschäftsbriefen umso mehr
     Raum.
Fürs Netz: Netikette,
     denn irgendeiner liest es immer
    Die Gebräuche aus den Anfängen der
     E-Mail-Korrespondenz – Verzicht auf Layout und Anreden, Kleinschreibung,
     viele Abkürzungen, noch mehr Icons wie z. B. Smileys – konnten sich in
     Deutschland nicht durchsetzen. Diese Stilmittel sind derzeit auf den
     SMS-Gebrauch beschränkt. Gleichzeitig bilden sich immer mehr spezifische
     E-Mail-Normen heraus, z. B. diese:
Ausrufezeichen nur bei echtem Bedarf
     verwenden.
Statt unendlicher
     Re-Antw-Re-Antw-Re-Geschichten neue E-Mails schicken.
Aussagefähige Betreffzeile formulieren:
     nicht »neue Version«, sondern: »Version 03 vom 07.07. 17:00
     Uhr«.
Bei E-Mails an mehrere Adressaten diese
     differenziert anreden: »Sehr geehrter Herr Schuster, liebe
     Kollegen«.
Die Empfängerliste bei Sammelmails
     verbergen, wenn nicht alle wissen müssen, wer die Information erhalten
     hat.
Prüfen, wie Ihr Programm und die
     Mailserver mit Blindkopien – B(C)C für Blind (Carbon) Copy –
     verfahren.
Beim Weiterleiten (Fwd. für Forwarding ) persönliche Daten
     des Absenders entfernen – außer bei Notwendigkeit.
Keine Wörter in SCHREIENDE Großbuchstaben
     setzen.
Anhänge nur so umfangreich wie unbedingt
     nötig halten.
So schnell wie möglich antworten; bei
     längerer Abwesenheit die automatische Antwortfunktion (Autoresponder) aktivieren.
Die mangelnde Sicherheit im Netz
     bedenken.
SCHREIB-ANLÄSSE IM JAHRES- UND LEBENSZYKLUS
    In allen Kulturen tragen Rituale zum Zusammenhalt der
     Gemeinschaft bei. Sitten und Gebräuche verleihen dem Leben und dem
     Miteinander einen Rhythmus. Die schriftliche Begleitung der Anlässe gehört
     dazu: Gratulationen, Weihnachtsgrüße, Kondolenzpost. Vertreter der alten Schule schätzen
     das und sind enttäuscht, wenn andere auf Rituale – so würden sie es nicht
     formulieren – »pfeifen«. Einfühlsame Natürliche fügen dem Standard eine gefühlvolle Note hinzu. Dynamische und Lockere empfinden
     »das ganze Theater« meist als lästige Pflicht. Wie weit entfernen Sie sich
     von den Ritualen, ohne Ihre Mitmenschen zu brüskieren?
Damit Gäste gern kommen: schön
     einladen
    Eine Einladung soll den Empfänger a. informieren und
     b. zum Kommen motivieren. Deshalb gehören genaue

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