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Knochen zu Asche

Knochen zu Asche

Titel: Knochen zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Röntgenaufnahmen, rein gar nichts.
    Als Nächstes versuchte ich, Genevièves Bauch aufzuschneiden. Das dauerte eine Weile, da Haut und Muskeln so hart geworden
waren. Schließlich stieß mein Skalpell durch. Während ich den Schnitt vergrößerte, drang Gestank heraus und füllte den Raum.
    Mit einiger Mühe erzeugte ich so eine Öffnung von etwa zwanzig Zentimetern im Quadrat. Ich nahm eine kleine Taschenlampe zur Hand, hielt den Atem an, beugte mich über Genevièves Bauch und spähte hinein.
    Die inneren Organe waren nur noch eine dunkle, zähe Masse. Ich konnte keine einzige Made, kein Ei und keine Puppenhülle entdecken.
    Ich richtete mich auf, nahm die Schutzbrille ab und überlegte.
    Beobachtungen:Austrocknung des äußeren Gewebes. Bloßlegung von Knochen. Zerstörung der Eingeweide. Keine Fliegen- oder Käferaktivität vorhanden.
    Schlussfolgerung: Der Tod war im vergangenen Winter eingetreten. Lange genug her, um die Gewebezerstörung zu erklären, und zu einer Zeit, als es keine Insekten gab. Geneviève war Monate vor ihrer Mutter gestorben.
    Willkommen in der Realität, ihr Fans der Forensikserien. Kein Todesdatum, keine Stunde und keine Minute des Todeseintritts. Der Zustand dieser Leiche erlaubte keine größere Präzision.
    Ich hielt mich nicht lange damit auf, was das zu bedeuten hatte. Geneviève, die in ihrem Bett wie mit einem Föhn ausgetrocknet wird. Dorothée, die ihr einige Monate später nachfolgt. Und unterdessen Théodore, der unten an seinem PC U-Boote befehligt.
    Nachdem ich Anweisungen bezüglich der Säuberung von Genevièves Überresten gegeben hatte, zog ich die Laborkluft aus, wusch mich und fuhr wieder in den zwölften Stock.
     
    Der alte Mann saß wieder in seinem Büro. Er hörte mir mit einem Gesicht zu, das eine angespanntere Version dessen war,
was er normalerweise zeigte. LaManche wusste, was die Zukunft für Théodore Doucet bereithielt. Und auch für Michelle Asselin.
    Ein verlegenes Schweigen entstand, als ich geendet hatte. Ich sagte, es tue mir leid. Lahm, ich weiß. Aber beim Bedauern bin ich eine Niete. Man möchte meinen, dass ich mir in meinem Gewerbe einige derartige Fähigkeiten angeeignet habe. Man könnte sich täuschen.
    LaManche stand auf und ließ beide Schultern hängen. Das Leben ist hart. Nicht zu ändern.
    Dann war ich wieder in meinem Labor. Hippos Tüte stand noch immer auf meinem Schreibtisch, darin ein einsamer rosa Donut. Rosa? Irgendwas stimmte da nicht.
    Ich schaute auf die Uhr. 13:46.
    Der Zettel mit der Telefonnummer von Hippos Coroner fiel mir ins Auge. Ich nahm ihn und ging in mein Büro.
    Die Papierberge waren nicht kleiner geworden. Abfalleimer und Pflanzen hatten sich nicht von alleine wieder an ihre Plätze gestellt. Die Spurensicherungsutensilien waren nicht, ordentlich zusammengelegt, in einem Schrank verschwunden.
    Zum Teufel mit häuslicher Ordnung. Ich setzte mich hinter den Schreibtisch und wählte Yves Bradettes Nummer.
    Sein Telefondienst meldete sich. Ich hinterließ meinen Namen und meine Nummer.
    Ein Knurren aus der Magengegend sagte mir, dass die Doughnuts nicht gereicht hatten.
    Schnelles Mittagessen. Geflügelsalat in der Cafeteria im ersten Stock.
    Als ich zurückkehrte, blinkte das rote Licht an meinem Telefon. Yves Bradette hatte angerufen.
    Wieder wählte ich Rimouski an. Diesmal meldete sich Bradette.
    »Was kann ich für Sie tun, Dr. Brennan?« Nasal. Ein bisschen winselnd.

    »Vielen Dank, dass Sie mich so schnell zurückgerufen haben. «
    »Natürlich.«
    Ich erzählte, ohne Namen zu nennen, Hippos Geschichte.
    »Darf ich fragen, wie Sie davon erfahren haben?« Ein kühles und sehr formelles vous.
    »Ein Polizeibeamter hat mich von der Situation in Kenntnis gesetzt.«
    Bradette sagte nichts. Ich fragte mich, ob er versuchte, sich an Gastons Anfrage bezüglich der Knochen zu erinnern, oder ob er sich eine Ausrede für seine Untätigkeit zurechtlegte.
    »Ich glaube, man sollte einmal einen Blick darauf werfen«, sagte ich.
    »Ich habe diese Angelegenheit untersucht.« Noch unterkühlter.
    »Sie haben das Skelett untersucht?«
    »Flüchtig.«
    »Das heißt?«
    »Ich ging in die SQ-Zentrale. Ich kam zu dem Schluss, dass die Knochen alt sind.Vielleicht sogar sehr alt.«
    »Das ist alles?«
    »Meiner Ansicht nach sind die Überreste Knochen eines Mädchens in der Pubertät.«
    Ruhig bleiben, Brennan.
    Ein Coroner oder ein Pathologe bestellt sich ein Lehrbuch oder nimmt an einem kurzen Einführungskurs teil, und – Trara! –

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