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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Force?«
    »Ich bin Colonel«, entgegne ich, worauf ein junger Geschworener im blauen Polohemd ein finsteres Gesicht macht, als sei er nicht einverstanden oder aus dem Konzept gebracht.
    »Aber Sie haben nie aktiven Militärdienst geleistet.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich diese Frage verstehe.«
    »Das war keine Frage, Dr. Scarpetta.« Sie ist eindeutig unzufrieden mit mir. »Ich stelle lediglich fest, dass Sie nie in der Air Force gedient oder sich zum Militärdienst gemeldet haben. Zum Beispiel für einen Einsatz im Irak.«
    »Als ich noch im aktiven Militärdienst war, haben wir keinen Krieg mit dem Irak geführt«, gebe ich zurück.
    »Soll das heißen, dass keine Reservisten der Air Force im Irak eingesetzt wurden?«
    »Nein, das soll es nicht.«
    »Gut, denn das entspräche ja nicht der Wahrheit, oder?«, sagt sie.
    Kästchen drei abgehakt: Sie deutet an, man müsse mich dazu anhalten, bei der Wahrheit zu bleiben.
    »Es wäre nicht richtig, zu behaupten, dass keine Reservisten der Air Force im Irak eingesetzt worden sind«, stimme ich zu.
    »Ich habe den Irakeinsatz nur als Beispiel dafür verwendet, womit man im aktiven Militärdienst konfroniert werden könnte.« Sie setzt zum nächsten Schlag unter die Gürtellinie an. »Im Gegensatz zu jemandem, der sich einfach nur deshalb freiwillig meldet, um sich vom Staat das Medizinstudium finanzieren zu lassen. Das war bei Ihnen doch der Fall, richtig?«
    Kästchen vier abgehakt: Ich habe Allüren und bin elitär.
    »Nach dem Studium war ich am rechtsmedizinischen Institut der Streitkräfte tätig, bis ich meine Studiengebühren abgearbeitet hatte.«
    »Also haben Sie während Ihrer Dienstzeit nirgendwo gekämpft. Sie waren Forensikerin und haben hauptsächlich Formulare ausgefüllt.«
    »Forensiker müssen viele Formulare ausfüllen.« Ich lächle den Geschworenen zu. Einige erwidern die Geste.
    »Das AFME gehört zu AFIP , richtig?«
    »Früher einmal«, antworte ich. » AFIP wurde vor einigen Jahren aufgelöst.«
    »Aber während es noch existierte und Sie dort beschäftigt waren, waren Sie Mitglied der Kommission für Atombombenopfer.«
    »Das war ich nicht.«
    Verdammt, warum erhebt Steward keinen Einspruch?
Ich widerstehe der Versuchung, ihn anzusehen.
    Sieh überhaupt niemanden an, nur die Geschworenen.
    »Nun, aber einige Ihrer Kollegen gehörten der Kommission für Atombombenopfer an, oder?«
    »Ich glaube, einige wenige hatten damit zu tun«, entgegne ich. »Ein paar der älteren Forensiker, die noch bei AFIP waren, als ich dort arbeitete.«
    »Weshalb waren Sie nicht Mitglied der Kommission für Atombombenopfer?«, hakt sie nach.
    Verdammt noch mal.
    Warum lässt Steward ihr das durchgehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Richter einem Einspruch nicht stattgeben würde, weil diese Fragen weder mit diesem Fall noch mit mir zu tun haben. Sie versucht nur, die asiatischen Geschworenen gegen mich aufzubringen.
    So als würde sie vor jüdischen Geschworenen andeuten, ich könnte am Holocaust beteiligt gewesen sein.
    »Das war vor meiner Zeit bei AFIP .« Ich mustere weiter die Geschworenen.
    Ich spreche mit ihnen, nicht mit Jill Donoghue.
    »Eine Weile hat man sich bei AFIP doch mit Gewebeproben von japanischen Bürgern befasst, die durch die Atombombe umgekommen sind, richtig?« Sie lässt nicht locker.
    »Richtig.«
    »Und in dieser Einrichtung haben Sie die Dienstjahre abgeleistet, die Sie dem Militär für die Finanzierung Ihres Medizinstudiums schuldig waren. AFIP wurde dazu gezwungen, den Japanern besagte Gewebeproben ihrer Ahnen zurückzugeben, weil es als respektlos empfunden wurde, die sterblichen Überreste japanischer Bürger dem amerikanischen Militär zu überlassen. Insbesondere deshalb, weil es das amerikanische Militär war, das diese japanischen Zivilisten durch die Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki umgebracht hat.«
    Und du schweigst einfach, du verdammter Feigling!
    Wieder sehe ich Steward nicht an. Ich bin auf mich allein gestellt.
    »Der Zweite Weltkrieg fand vor meiner Geburt statt, Ms. Donoghue. Und er endete etwa vierzig Jahre vor meiner Dienstzeit bei AFIP . Ich war nicht an Studien im Zusammenhang mit Atombombenopfern beteiligt.«
    »Nun, dann möchte ich Sie noch etwas fragen, Dr. Scarpetta. Waren Sie je Mitglied der Amerikanischen Gesellschaft für experimentelle Pathologie?«
    »Nein.«
    »Nein? Und Sie waren nie bei einer der Sitzungen?«
    »Nein.«
    »Was ist mit der Amerikanischen Gesellschaft für

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