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Knochenfinder

Knochenfinder

Titel: Knochenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Lahmer
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Zweiertisch, an dem er saß, sondern auch schon den Tisch daneben. Am Morgen hatte die Staatsanwältin dort gesessen, aber Eleonore Kraft hatte sich entschuldigen lassen. Winterberg war das nur recht; er fühlte sich von ihr oft beobachtet und eingeschränkt, obwohl das eigentlich unsinnig war. Er sollte lockerer werden. Auch wenn sie die Staatsanwältin war, so führte er doch die Ermittlungen. Möglicherweise würde sich das ändern, wenn es plötzlich eine Leiche gäbe und sie in einem Mordfall ermittelten. Dann würden zwar die Zuständigkeiten wechseln und die Mordkommission aus Hagen anrücken, aber auch dann bliebe die Leitung wahrscheinlich weiterhin bei ihm. Zumindest für die meisten Hagener Kollegen.
    Winterberg nahm einen Stapel Papiere und schob ihn von links nach rechts. Es gab zum jetzigen Zeitpunkt keine Leiche – und er wollte auch, verdammt noch mal, keine haben!
    Er räusperte sich kurz, bevor er mit seiner kleinen Rede begann. »Seit heute Morgen ist viel passiert, und wir sollten einander auf den aktuellsten Stand bringen. Dass die beiden Geocacheverstecke mit den Fingern zu einer Serie von vier Dosen gehören, habt ihr ja nun alle mitbekommen. Dann haben wir herausgefunden, dass zu dieser Serie auch noch ein Bonuscache gehört. Wir hatten die berechtigte Vermutung, dass wir dort noch mehr finden würden. Aber das Gegenteil war der Fall: Die Dose enthielt keine weiteren Körperteile. Das Gebiet rund um den Fundort ist mittlerweile abgesperrt und wird regelmäßig von Kollegen von der Streife angefahren. Ich habe mich gegen eine kontinuierliche Bewachung entschieden, weil wir jeden Mann für die Suche nach René brauchen. Da können wir es uns eigentlich nicht erlauben, dass sich einer von uns in einem gut besuchten Naherholungsgebiet die Beine in den Bauch steht, nicht wahr?« Er blickte zu Dreisler.
    Der Abteilungsleiter nickte und ließ seinen Kugelschreiber zwischen den Fingern wippen. »Ist in Ordnung. Das Gebiet ist weiträumig untersucht worden, einschließlich der Hütten. Deren Besitzer werden gerade ermittelt.«
    »Hütten?« Natascha sah irritiert von einem zum anderen.
    »Das wäre mein nächster Punkt«, erklärte Winterberg. »Im näheren Umfeld, ungefähr dreihundert Meter von dem Cacheversteck entfernt, stehen drei primitive Holzhütten auf kleinen, eingezäunten Grundstücken. Die Kollegen haben sie untersucht, aber außer einfachen Ausstattungsgegenständen, wie Tische und Stühle oder kleine offene Regale, haben sie nichts Besonderes gefunden. Wahrscheinlich sind das Rückzugsorte für Jäger oder Wandervereine. Wir müssen noch herausfinden, wem die gehören ...« Er hielt kurz inne. »Jedenfalls wurde dort weder René noch ein Hinweis auf ihn gefunden. Aber das wäre auch zu schön gewesen.«
    Winterberg blickte zu Lorenz, um zu schauen, ob der Kollege auch diese neuen Informationen dokumentierte. Lorenz’ Finger flogen über die Tastatur, und das leise Klackern der Tasten füllte den Raum mit einem monotonen Hintergrundgeräusch. Nichts würde verloren gehen, was sie in diesem kleinen Kreis besprachen.
    »Eine der Hundertschaften ist vor einer Viertelstunde angekommen und wird sich das Gebiet mit dem Daumenfund vornehmen«, fuhr Winterberg fort. »Sie werden die Helfer vom THW ablösen ... Das ist der aktuellste Stand.«
    Natascha runzelte die Stirn. »Was ist mit den Hubschraubern?«
    Winterberg kniff die Lippen zusammen und schüttelte langsam den Kopf. »Die haben natürlich Personen ausfindig gemacht, aber das waren nur Spaziergänger, ein Liebespaar auf einer Parkbank und der Förster mit seinem Hund. Und eine Reiterin. Die fliegen zwar noch mal, aber was die Erfolgsaussichten betrifft ... Da möchte ich lieber keine falschen Hoffnungen wecken.«
    »Du hast recht.« Nataschas Finger nestelten an der Brötchentüte, die noch von der Morgenbesprechung auf dem Tisch lag. »Wenn das THW noch nichts gefunden hat, wird die Hundertschaft wahrscheinlich auch nichts entdecken. Und wie sieht es bei der Feuerwehr und dem DRK aus?« Sie winkte ab, als spräche sie mit sich selbst. »Du hättest es uns schon längst gesagt, wenn die was gefunden hätten. Da niemand auf irgendeine Spur von René stößt, fange ich langsam an zu glauben, dass er möglicherweise überhaupt nicht mehr hier in der Gegend ist. Wir haben ja noch nicht einmal eine Tasche oder einzelne Kleidungsstücke oder sonst was von ihm entdeckt.«
    Lorenz blickte von der Tastatur auf. »Und deshalb müssen wir uns

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