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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Arbeit geleistet. Ihre Werkstatt ist hervorragend ausgestattet, ausreichend beleuchtet und beheizt. Tadellos sauber wie eine Kaserne. Wollen Sie sich Ihren Arbeitsplatz ansehen?«
    Sie wollte gerade ja sagen, hielt jedoch inne. Verdammt, sie fühl-te, wie ihre Energie sie verließ. Sie trat auf ihn zu. »Nein, ich vertraue Ihnen. Ich werde es ja morgen sehen, wenn ich mit der Arbeit anfange.«
    »Morgen?«
    »Sie hatten Recht, als Sie sagten, ich sei noch nicht auf dem Damm. Ich dachte, ich könnte heute Abend anfangen, aber ich bin zu müde. Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich mich so schwach fühle.« Sie verzog das Gesicht. »Ich bin froh, wenn ich endlich wieder voll bei Kräften bin. Obwohl ich den ganzen Nachmittag geschlafen habe, würde ich mich am liebsten gleich wieder ins Bett legen.«
    »Dann sollten Sie das auch tun. Es freut mich, dass Sie nicht darauf bestehen, schon heute mit der Arbeit anzufangen.«
    »Ich habe bereits angefangen.« Über ihre Schulter hinweg warf Eve einen Blick auf den schwarzen Sarg. »Aber um meine Geräte aufzubauen und die Messungen durchzuführen, muss ich hellwach und konzentriert sein. Victor kann noch ein paar Stunden warten.«
    »Victor?«
    »Der Schädel.«
    »Aha.« Galen sah sie nicht an, als sie sich auf den Weg machten.
    »Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber reden Sie immer mit Schä-
    deln?«
    »Nein.« Sie schaute ihm direkt in die Augen. »Ich bin sehr wäh-lerisch.«
    »Meinetwegen. Ich wollte mich nur vergewissern.« Sein Blick
    wanderte zu Rick und Melton hinüber, die am Kirchenportal standen.
    »Rick scheint ein netter Kerl zu sein. Und aufgeweckt. Er ist oben im Norden aufs College gegangen.«
    »Das wundert mich nicht. Er redet wie ein Yankee. Wo hat er
    denn studiert?«
    »In Nôtre Dame. Großer Footballfan.«
    »Das sind sie in der Gegend alle. Mit seinen blonden Haaren und den roten Wangen sieht er aus wie ein echter Amerikaner.« Sie wechselte das Thema. »Haben Sie herausgefunden, wann Marie
    morgen beerdigt wird?«
    »Um elf. Wollen Sie immer noch hingehen?«
    Sie nickte. »Ich werde früh anfangen und dann eine Pause einlegen, um zu der Beerdigung zu gehen.« Als sie und Galen die Kirche verließen, streckte sie Rick, der immer noch mit Melton am Eingang stand, die Hand entgegen. »Vielen Dank für alles. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    »Ich freue mich schon darauf.« Er schüttelte ihre Hand. »Ich
    werde alles für Sie vorbereiten. Mir ist aufgefallen, dass der Schädel ein bisschen schmutzig ist, aber ich dachte, Sie wollten ihn vielleicht selber säubern.«
    »Das ist richtig. Wir wollen nicht riskieren, dass er noch mehr Schaden davonträgt.«
    Rick nickte ernst. »Sicher. Kann ich sonst noch irgendetwas für Sie tun?«
    Gott, war der übereifrig. Aber sein beinahe kindlicher Ernst hatte auch etwas Rührendes. »Ich bin nicht sehr anspruchsvoll. Lassen Sie mich einfach meine Arbeit verrichten.«
    Er lächelte. »Niemand wird Sie stören. Das verspreche ich Ih-
    nen.« Er wandte sich an Galen. »Es ist mir eine Ehre, Sir.«
    Galen wirkte verblüfft. »Bis morgen, Rick.« Als sie außer Hörweite waren, raunte er Eve zu: »Sir? Bin ich schon so alt?«
    »Dieser Art Höflichkeit begegnet man nur noch selten. Ich finde sie erfrischend.«
    »Sie haben mir nicht geantwortet.«
    »Wie alt sind Sie denn, Galen?«
    » Siebenunddreißig.«
    »Dann sind Sie alt genug.« Plötzlich fiel ihr noch etwas ein. Sie drehte sich zu Rick um, der immer noch mit Melton redete. »Rick!«, rief sie.
    Er unterbrach sein Gespräch und schaute zu ihr herüber. »Benö-
    tigen Sie irgendetwas? Sie brauchen es nur zu sagen.«
    »Einen Drachen zum Töten und einen Heiligen Gral«, murmelte
    Galen sarkastisch.
    Eve beachtete ihn nicht. »Waren Sie vorgestern Abend hier, als ich zur Kirche gekommen bin, Rick?«
    Er runzelte die Stirn. »Sie waren schon mal hier?«
    »Am ersten Abend, als ich in Baton Rouge angekommen bin. Ich
    habe an die Tür geklopft. Aber niemand hat reagiert.«
    »Weil niemand hier war. Ich war an der Louisiana State University wegen der Videoausrüstung. Ich bin erst gestern Vormittag hier angekommen. Wenn ich hier gewesen wäre, hätte ich natürlich die Tür aufgemacht.«
    »Es war niemand hier?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur die Wachen, die auf dem Gelände
    patrouillieren. Wahrscheinlich wussten sie, dass Sie kein Eindringling waren. Hatten Sie den Eindruck, dass jemand in der Kirche war?«
    »Ach, ich weiß nicht. Ich hatte

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