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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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hat er uns et was Wichtiges zu sagen. Nach allem, was ich über ihn gehört habe, ist er sicher nicht so dumm, ohne guten Grund so eine weite Reise zu machen.«
    »Ich will nicht – « Am besten, sie brachte es einfach hinter sich.
    Sie kannte diesen Ausdruck in Joes Gesicht. Er würde keinen Millimeter weit nachgeben. »Zwanzig Minuten.« Sie marschierte an Joe vorbei ins Haus.
    »Bin gleich wieder da.« Galen lief die Treppe hinauf. »Ich muss die obere Etage überprüfen. Falls Sie sich nützlich machen wollen, Quinn, können Sie inzwischen das Erdgeschoss übernehmen.«
    »Ach, das trauen Sie mir zu?«, erwiderte er sarkastisch. »Das ist ja direkt – « Galen war bereits außer Hörweite. Joe drehte sich um und ging auf die Tür zu seiner Linken zu. »Ist das die Küche?«
    »Das Esszimmer. Die Küche liegt gleich dahinter.«
    Joe öffnete die Tür. »Bleib, wo du bist.«
    »Den Teufel werd ich tun.« Eve folgte ihm durchs Esszimmer in die Küche und sah zu, wie er in den beiden Vorratskammern, unterm Küchentisch und dann im Esszimmer nachschaute. »Was du tust, ist nicht fair, Joe. Ich bin noch nicht so weit, dass ich dich sehen will.«
    »Wirst du jemals so weit sein?« Er ging an ihr vorbei in den Salon. »Ist das das Wohnzimmer?«
    Sie nickte und wartete ab, bis er alles in Augenschein genommen hatte.
    »Alles klar?« Galen kam die Treppe herunter. »Nachdem wir das also erledigt haben, wie wär’s mit einem Glas Wein oder einer Tasse Kaffee? Oder nein, lieber nicht.« Er kam ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa. »Verzeihen Sie, dass ich vor Ihnen Platz nehme, Eve, aber ich sehe Ihnen an, dass Sie nicht in der Stimmung sind, es sich gemütlich zu machen.« Er wandte sich an Joe. »Sie ist ziemlich fuchsig. Am besten, Sie fassen sich kurz.«
    »Ich brauche Ihre guten Ratschläge nicht. Ich kenne Eve besser, als Sie sie je kennen werden«, sagte er, ohne seinen Blick von Eve abzuwenden. »Stimmt’s?«
    »Meinst du? Ich habe auch geglaubt, ich würde dich kennen.«
    »Du kennst mich. Du willst bloß nicht akzeptieren, was du weißt, was du immer gewusst hast.« Er schüttelte den Kopf. »Ich komme nicht an dich ran. Egal. Das spielt jetzt keine Rolle. Ich muss mit dir über Capel reden.«
    »Wer ist Capel?«
    »George Capel. Das ist der Mann, den ich bestochen habe, damit er dir den falschen DNS-Bericht schickt und den echten verschwinden lässt.«
    »Und der Mann, der mir dann den echten geschickt hat.«
    »Das war nicht Capel. Es ergab keinen Sinn, es passte einfach nicht, dass er das tun würde, ohne vorher zu versuchen, noch mehr Geld aus mir rauszuquetschen… es sei denn jemand anders hätte ihm eine große Summe angeboten. Also bin ich der Sache nachgegangen.
    Capel war seit einer Woche nicht im Labor erschienen, und ich dachte schon, er hätte das Weite gesucht.« Seine Züge verhärteten sich.
    »Er wusste, dass ich mich sofort an seine Fersen heften würde. Aber irgendjemand muss einen Verdacht geschöpft haben, sonst wäre er nicht bei Capel gelandet. Ich bin in das Labor gegangen und habe ein paar Fragen gestellt. Nachdem ich mit mindestens einem Dutzend Angestellten gesprochen hatte, erfuhr ich, dass ein Polizist aus dem Forsythe County da gewesen war und nach den Unterlagen über  Bonnie Duncan gefragt hatte. Die Frau war ziemlich irritiert, weil sie die Unterlagen nicht finden konnte. Daraufhin wollte der Polizist wissen, wer für den Bericht zuständig gewesen war, und sie sagte ihm, das sei George Capel gewesen und ob er ihn sprechen wolle. Er erklärte, er würde noch einmal vorbeischauen, wenn er mehr Zeit hätte. Später an dem Tag haben zwei Nachbarn von Capel diesen zusammen mit einem kleinen, dunkelhaarigen Mann beobachtet. Die beiden Männer gingen in Capels Haus und verließen es dann gemeinsam. Ein Mann, auf den dieselbe Beschreibung passt, begleitete Capel am selben Tag auf die Bank. Die Bankangestellte, die ihn in den Raum mit den Schließfächern geführt hat, sprach Capel darauf an, er würde irgendwie krank aussehen. Er hätte die Grippe, war Capels Kommentar. Ich vermute, dass der Mann, der in dem Labor aufgetaucht ist, um sich nach Bonnies Unterlagen zu erkundigen, den Braten gerochen hat, als die Papiere nicht auffindbar waren, und sich daraufhin Capel vorgeknöpft hat. Er hatte ins Schwarze getroffen.
    Capel war ziemlich leicht zu durchschauen und ein leichtes Opfer für jeden, der ihn genug unter Druck setzte. Wahrscheinlich hat der Mann ihn gezwungen, ihn in sein

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