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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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ihn.
    Als der Wecker klingelte, kam sie zurück, wickelte die Handtücher ab und warf sie in den Eimer, dann bat sie ihn, das Knie zu beugen. Anfangs ging es gar nicht.
    »Ich helfe Ihnen«, sagte sie und hob das Bein leicht an. »Sagen Sie mir, wenn es nicht mehr weitergeht.«
    Ihre Hände waren kühl und glatt, und das Bein fühlte sich allein durch ihre Berührung besser an. Er versuchte, das Knie zu beugen, aber manchmal fühlte sich das verdammte Ding an, als wäre es eingerastet. Wie im Moment.
    »Lassen Sie einfach locker«, sagte sie. »Ich beuge es. Versuchen Sie, gar nichts zu machen.«
    Er schloss die Augen und zwang sich, oder versuchte es zumindest, in einen Zustand der Passivität. Behutsam beugte Indira das Knie, jedes Mal ein paar Grad mehr, und ging dann zu den anderen Übungen über. Langsam bewegte sie das Bein erst zur einen, dann zur anderen Seite, um sicherzustellen, dass es seine seitliche Beweglichkeit nicht einbüßte. Sie ließ ihn ein paar Übungen ihm Stehen machen, einige Kniebeugen, was allerdings eher ein Hinhocken war, und beendete die Sitzung schließlich wie immer mit einer Ultraschallbehandlung, bei der der Muskel durchdrungen und das Narbengewebe gelockert werden sollte.
    »Machen Sie Ihre Übungen zu Hause?«, fragte Indira, wie üblich, und wie üblich log Greer, ja, das täte er.
    »Kommen Sie mit Ihren Medikamenten zurecht?«
    »Das Dolantin wird langsam knapp, und ich habe kein Vicodin mehr.«
    Sie sah ihn verblüfft an. »Haben Sie nicht erst letztes Mal eine neue Packung Vicodin bekommen?«
    »Ja, aber ich habe die Tabletten verschüttet. Die meisten sind im Küchenabfluss gelandet.«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie wissen, dass sie abhängig machen können«, sagte sie. »Wir dürfen das Mittel nicht uneingeschränkt verschreiben.«
    »Ja klar, sicher, das weiß ich«, beeilte er sich zu sagen. Er war sich nie sicher, ob sie wusste, dass er log, oder ob sie einfach versuchte, ihm so gut es ging zu helfen.
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann«, sagte sie. Während sie zur Krankenhausapotheke ging, um zu erfragen, ob sie ein neues Rezept für ihn bekäme, zog Greer sich an und sah auf die Uhr. Er war mit Sadowski im Blue Bayou verabredet, einem Striplokal, in dem Sadowskis Freundin tanzte.
    Indira, Gott segne sie, kam mit seinen Tabletten zurück. »Sie waren sehr misstrauisch«, erklärte sie ihm. »Nächstes Mal müssen wir uns die Erlaubnis von Dr. Foster holen.«
    Auf dem Weg zum Parkplatz steckte er die Dose in die Brusttasche seines Hemds. Die Sonne war weitergewandert, und das Lenkrad lag nicht länger im Schatten. Als er versuchte, es anzufassen, war es sengend heiß. Er schaltete das Radio ein und nahm ein paar zusammengeknüllte Seiten der L. A. Weekly , um damit das Lenkrad anzufassen.
    Da er gegen den Verkehrsstrom fuhr, brauchte er nicht länger als zehn Minuten, um zum Ozean zu gelangen und vor dem Club zu parken. Er hängte seinen Behindertenausweis an den Rückspiegel und stellte fest, dass direkt hinter ihm ein Streifenwagen des Silver Bear Security Service parkte. Sadowski war also bereits da.
    Der Club war fast leer. Die Bühnenbeleuchtung war aus, und ein Typ mit einem Mopp reinigte den Laufsteg für die abendliche Show.
    Greer holte sich an der Bar bei Zeke einen Jack Daniels. Zeke fragte ihn mit leiser Stimme: »Sonst noch was?« Er verkaufte auch Pillen, vor allem solche, die er in der Klinik niemals bekäme.
    »Nee«, sagte Greer. »Ich bin versorgt.«
    Zeke nickte und verschwand.
    Sadowski saß in der hintersten Nische, ein Bier und einen aufgeschlagenen Waffenkatalog vor sich. Er war ein großer Kerl mit schlaffen Gesichtszügen und kurzgeschorenem, stoppeligem Haar. Greer hatte ihn einmal aufgezogen, als er seinen Job bei der Sicherheitsfirma angetreten hatte, dass er aussähe wie ein silberner Bär, wie also hätten sie ihn ablehnen können? Sadowski hatte der Witz gefallen.
    »Was willst du denn noch kaufen?«, fragte Greer und schob sich in die Nische. »Eine Luftabwehrrakete?« Sadowski besaß bereits ein privates Arsenal, das besser war als das, was sie im Irak gehabt hatten.
    »Munitionsclips, Captain.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass du mich nicht mehr so zu nennen brauchst«, sagte Greer. »Und was soll das mit den Clips? Sie geben euch keine Munition für die Teile?« Er deutete auf die Pistole, die in ihrem Holster an Sadowskis Seite steckte. Er trug seine Uniform, silbergraues Hemd, Hose und Waffe.
    »Nee, das Zeug brauche

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