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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Meter lang, waren von Kopf bis Fuß mit Stacheln und steinernen Auswüchsen bedeckt und waren nicht von den Steinen, auf denen sie gelegen hatten, zu unterscheiden. Als sie in seine Richtung trampelten, stießen sie heisere und schnarrende Laute aus, die zugleich wie ein Röcheln klangen. Die Kreatur, die voranging, wirkte wie eine Kiesgrube, die zu schauderhaftem Leben erwacht war. Sie hob ihren Kopf, grunzte, und wie ein Kugelhagel spritzte Speichel gegen die Mauer, blieb an den Gitterstäben des Gatters kleben und besprenkelte die Linsen von Carters Schutzbrille. Carter wich hastig zurück und wischte entsetzt den graugrünen Schleim weg.
    Al-Kalli und Jakob lachten leise.
    »Sie können ziemlich gut zielen«, sagte al-Kalli. »Wie Kobras, und sie zielen immer auf die Augen.«
    Carter stolperte aus dem umzäunten Vorkäfig und nahm die Schutzbrille ab. Etwas von dem Schleim war an seiner Wange kleben geblieben, wo er wie ein Sonnenbrand juckte. Jakob reichte ihm ein Handtuch.
    »Was ist das?«, sagte Carter und wischte sich das klebrige Zeug aus dem Gesicht.
    Al-Kalli sagte: »Ich bin sicher, dass Sie als Wissenschaftler einen eigenen Namen dafür haben, aber in meiner Familie haben wir sie immer die Basilisken genannt.«
    Ein Basilisk? Das war ein Geschöpf aus der Mythologie, nicht so wie dieses Ding, das gerade mit langsamen, überlegten Schritten auf ihn zugestapft war, das Wesen, das sich immer noch nur wenige Meter entfernt hinter der Betonmauer befand. Basilisken waren … mühsam kramte er seine Erinnerung an die Mythologie hervor … abscheuliche Kreaturen, und allein ihr Atem konnte tödlich sein.
    »Fangen Sie langsam an, mir zu glauben?«, sagte al-Kalli.
    Als wollte er ihn verhöhnen, stieß der riesige rote Vogel, der sich inzwischen am Rand seines Horsts niedergelassen hatte, einen stotternden Schrei aus, der überall an den riesigen Wänden des Bestiariums widerhallte.
    »Wollen wir weitergehen?«, sagte al-Kalli. »Wir haben nur so lange Zeit, bis das Konzert vorbei ist und meine anderen Gäste mit ihrem Kaffee und Dessert fertig sind.«
    Inzwischen war die ganze Menagerie aufgewacht und machte lauthals auf sich aufmerksam. Die Basilisken grunzten und schnaubten, und Carter fragte sich, ob es wohl noch mehr als die beiden gab, die er gesehen hatte. Als er zum nächsten Doppeltor geführt wurde, überlegte er, ob er erneut die Schutzbrille aufsetzen musste.
    »Nein«, sagte al-Kalli, der seine Frage vorausgeahnt hatte. »Die brauchen Sie nicht noch einmal.« Carter gab sie Jakob, während Captain Greer, dessen Humpeln jetzt stärker auffiel, die Nachhut bildete. Widerwillig, wie es Carter schien.
    »Aber Sie sollten lieber ein Stück von den Gitterstäben zurückbleiben«, warnte al-Kalli.
    Carter tat wie empfohlen und trat nur halb in den nächsten Eingangskäfig. Dieses Gehege war ebenso riesig wie das vorherige, mindestens dreißig Meter in jede Richtung, doch während das erste karg und steinig gewesen war, war dieses hier überwuchert mit dichtem Gebüsch und blühenden Pflanzen. Er sah einen dichten Teppich aus mit Unkraut übersätem Gras, besprenkelt mit Löwenzahn. Mehrere Gebläse an der Decke erzeugten eine konstante sanfte Brise, so dass das Laub und alles andere in ständiger Bewegung zu sein schien, in sanften Wellen schaukelnd und wogend in einem grazilen Spiel aus Licht und Schatten. Ein Spiel, das plötzlich unterbrochen wurde von einem wütenden Knurren und etwas, das sich kopfüber auf die Gitterstäbe stürzte. Carter schaffte es gerade noch, zurückzuweichen, bevor eine gepunktete Bestie von der Größe eines Löwen gegen das Gitter sprang und mit den Krallen an den Eisenstäben kratzte. Er hatte das Tier nicht kommen sehen und nicht die geringste Ahnung, wo es so plötzlich herkam. Es schien von einem der tieferen Äste eines der Feigenbäume, die in dem Gehege wuchsen, vorgeschossen zu sein.
    Die Kreatur knurrte mit zurückgelegtem Kopf, und Carter sah ein Paar Reißzähne, die es ohne Probleme mit denen einer Säbelzahnkatze aufnehmen konnten. Doch selbst in seinem derzeitigen Zustand registrierte er, dass diese Reißzähne wie Krummsäbel zurückgebogen waren. Das Geschöpf rutschte an den Gitterstäben herunter und wich zurück, wobei es die Pranken so auf den Boden aufsetzte, wie es vielleicht ein Mensch, nicht aber eine Katze, tun würde. Seine langen, scharfen Klauen glichen gebogenen, gelblichen Fingern. Seine Vorderläufe waren höher als die hinteren, so dass es

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