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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Als er den Kopf senkte, wackelte die Nachtsichtbrille, die er sich umgeschnallt hatte, und er musste den Sucher wieder nach oben klappen.
    Außerdem musste er mal pissen.
    Er wollte gerade aus dem Auto steigen, als er sah, wie das Eingangstor zu al-Kallis Anwesen aufschwang und ein glänzender Rolls, einer von der altmodischen Sorte, herausfuhr. Er schob die Karte auf den Beifahrersitz, klappte die Nachtsichtbrille runter und rutschte auf dem Sitz tiefer. Der Rolls fuhr langsam an ihm vorbei den Hügel hinunter. Im Fond saß ein alter Mann mit arabischer Kopfbedeckung.
    Mann, dachte Sadowski, den könnte ich problemlos abknallen .
    Ein paar Sekunden später folgte ein Jaguarcabrio mit einem gepflegten Paar, das sich in einer Sprache, die er für Italienisch hielt, über irgendetwas stritt.
    Ob er sich auch nach einer Ausrüstung zur Audioüberwachung umschauen sollte? Diesem Arschloch Greer hatte er es zu verdanken, dass er gefeuert worden war, weil er hinter seinem Rücken hier herumgeschlichen und mit einem Erpresserbrief am Torhaus aufgetaucht war. O ja, er konnte es kaum abwarten, ihm alles zu erzählen, was Reggie, der Pförtner, den man ebenfalls rausgeschmissen hatte, ihm gesteckt hatte. Jetzt, wo er nicht mehr für Silver Bear arbeitete, überlegte er, einen eigenen Sicherheitsdienst aufzuziehen, und dazu müsste er sich noch mehr von dem Kram zulegen. Aber konnte man son Zeugs nicht, wie hieß das doch gleich, von der Steuer absetzen?
    Noch ein paar Autos kamen vorbei, darunter ein alter weißer Volvo, der in dieser Parade von Rolls, Bentleys und Jaguars eindeutig aus dem Rahmen fiel. Am Steuer saß ein großer junger Mann, der Sadowski vage bekannt vorkam, auf dem Beifahrersitz eine ausgesprochen attraktive Brünette, die ihn augenblicklich von dem Typen ablenkte. Sie hatte sich dem Fahrer zugewandt, lächelte und sagte etwas. Echt geiles Fickfleisch. Sadowski dachte kurz an Ginger Lee. Nachdem er mit Du-weißt-schon-wem fertig war, musste er unbedingt noch einen Zwischenstopp im Bayou einlegen.
    Waren seine Informationen falsch gewesen? Er wollte schon die Hoffnung aufgeben, als sich endlich der verbeulte grüne Mustang dem Tor näherte. Genaugenommen hörte er ihn zuerst, denn der Auspuff röhrte laut. Der Wagen schoss aus dem Tor und fuhr an Sadowskis Auto vorbei. Die Einsatzwagen von Silver Bear waren natürlich passé. Jetzt fuhr er seine eigene Karre, einen Ford Explorer SUV, für den er bereits mit zwei Leasingraten im Rückstand war. Kauft amerikanisch! Doch zumindest würde Greer der Wagen nicht auffallen, da er ihn nie gesehen hatte.
    Sobald Greer vorbei war, riss sich Sadowski die Nachtsichtbrille runter, startete den Explorer und machte eine schnelle Wendung. Hier oben an der Hügelkuppe brauchte er sich keine Sorgen um irgendwelche privaten Streifenwagen zu machen. Hier oben gehörte alles al-Kalli, und nachdem der Araber Silver Bear ebenfalls gefeuert hatte, war er zu misstrauisch, um irgendeine andere Firma zu beauftragen. Folglich kontrollierte niemand seine Grundstücksgrenze. Doch weiter unten drehten die Einsatzwagen ihre üblichen Runden. Ein Fahrzeug der Bel Air Patrol fuhr an Sadowski vorbei, dann eines von der Firma Guardian und sogar ein Silver-Bear-Wagen. Den Typen am Steuer kannte er, ein Neuling, total übereifrig. Heute Abend hatte Sadowski anderes im Kopf, aber beim nächsten Trip hier rauf musste er aufpassen, dass er an diesen Kerlen vorbeikam, ohne dass sie ihn bemerkten.
    Greer zu folgen war einfach. Einmal, weil der keinen Grund hatte, anzunehmen, dass er verfolgt wurde, und zweitens, weil er normalerweise immer die gleichen Stellen ansteuerte. Die Veteranenklinik, das Bayou, manchmal auch eine Bar in der Normandie Avenue und die Wohnung, die er sich mit seiner Mutter teilte. Wie zum Teufel, fragte Sadowski sich, hielt er das bloß aus? Er hatte Greers Mutter ein- oder zweimal getroffen, und wenn er bei ihr leben müsste, hätte er die alte Schachtel schon längst umgelegt.
    Als sie den Sunset Boulevard runterfuhren, konnte Sadowski bereits ein paar Ziele ausschließen. Die Bar, das Bayou. Sie fuhren in Richtung Westen, und Sadowski war überrascht, wie schnell Greers Schrotthaufen war. Er begann sich zu fragen, wohin sie wohl unterwegs waren. Im Kopf hatte er sich schon einen Plan zurechtgelegt. Es gab verschiedene Möglichkeiten, wie er Greer erwischen, ihn überraschen und vielleicht sogar dafür sorgen konnte, dass ihm gewaltig der Arsch auf Grundeis ging. Er wollte ihn

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