Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
Vom Netzwerk:
Straßenrand weiter, oft mit einem oder zwei Reifen auf dem Schotter, womit er lautes Gehupe, wütendes Gebrülle und Warnungen der Polizei mit Megaphonen erntete. Über die Wagenlautsprecher wiederholte er ab und zu seine Behauptung vom dienstlichen Einsatz, und einmal, in einer besonders heiklen Situation, verkündete er sogar, dies sei der Wagen des Bürgermeisters. Die beeindruckende schwarze Limousine mit den glücklicherweise getönten Scheiben wirkte zum Glück ziemlich überzeugend.
    Als er nach Sepulveda kam und sich der Einfahrt nach Summit View näherte, stellte er fest, dass die Straße von zwei Feuerwehrwagen und mehreren Polizeiautos versperrt war. Eine Autoschlange, in der manche Wagen hastig mit allem möglichen Zeug beladen worden waren, kam den Hügel heruntergekrochen und wurde zum Valley weitergeleitet. Carter musste kurz anhalten, und ein junger Polizist mit einer weißen Papiermaske vor dem Gesicht klopfte mit dem Griff der Taschenlampe gegen das geschlossene Autofenster. Carter ließ die Scheibe herunterfahren.
    »Sie können da nicht hoch«, bellte der Cop. Die weiße Maske blähte sich vor seinem Mund auf. »Die Siedlung wird evakuiert.«
    »Ich muss!«, sagte Carter. »Ich wohne hier! Meine Familie ist da oben!«
    »Jetzt nicht mehr. Alle kommen runter.« Er winkte nach links. »Jetzt machen Sie Platz.«
    Er ging davon, doch anstatt zu wenden und sich in die Schlange einzureihen, die sich langsam dem Valley entgegenschob, fuhr Carter vorwärts. Der Cop sah es, riss seine Maske herunter und brüllte: »Was habe ich Ihnen gesagt?«
    Carter ließ die Scheibe hochfahren. Der Cop rannte hinter ihm her, und im Rückspiegel sah Carter, dass er tatsächlich seinen Holster öffnete. Carter war sich ziemlich sicher, dass der Mercedes kugelsicher war, aber das hieß noch lange nicht, dass er es auch ausprobieren wollte.
    »Halt!«, schrie der Cop, und zwei oder drei andere Polizisten stiegen aus ihren Wagen, um zu sehen, was los war. Sie hatten Stoßstange an Stoßstange geparkt, um die rechten Spuren zu blockieren. Carter würde um sie herumfahren müssen. Er steuerte die Limousine über den Bordstein, auf den Rasen und zwischen den hochgewachsenen Palmen hindurch, die beide Seiten der Zufahrtsstraße säumten.
    Carter hörte einen Schuss, schaute in den Spiegel und sah den jungen Cop breitbeinig auf der Straße stehen und einen weiteren Schuss in die Luft abfeuern.
    Einer der Streifenwagen, die die Zufahrt blockiert hatten, nahm die Verfolgung auf und polterte mit eingeschaltem Blaulicht und Sirene über den Bordstein.
    Und wenn das alles umsonst war? Wenn Beth bereits in einem der Wagen saß, die jetzt langsam hügelabwärts krochen? Immer wieder schaute er auf der Suche nach ihrem alten weißen Volvo zur linken Spur hinüber, entdeckte ihn jedoch nicht.
    Ebenso wenig sah er, bis es fast zu spät war, den großen grünen SUV, der den Hügel herunterraste und so versuchte, den Stau auf der Zufahrtsstraße zu umgehen. Der Fahrer des SUVS hupte, und Carter ließ als Antwort die Sirene ertönen. Ihr durchdringendes Heulen hallte mit einem furchterregenden Echo von den Bergen wider. Der SUV, dessen Fahrer anscheinend einen Schrecken bekommen hatte, scherte zur Seite aus, so knapp, dass er Carters Seitenspiegel streifte. Carter sah eine panische Frau mit Handy am Ohr auf dem Fahrersitz und zwei Kinder auf der Rückbank. Sie scherte aus, um einem Baum hinter ihm auszuweichen, und dann hörte er es auch schon krachen.
    Sie war frontal mit dem Streifenwagen zusammengestoßen, die Motorhauben der beiden Autos wurden zerknautscht, und aus beiden stieg eine Dampfwolke auf. Zwei Cops sprangen heraus, um den Schaden abzuschätzen, und Carter lenkte seinen eigenen Wagen zurück auf die Fahrspur. Während sich auf der anderen Seite des Mittelstreifens immer noch etwa ein Dutzend Autos stauten, war die Straße den Hügel hinauf ganz frei, und Carter nahm die Kurven, als wäre es eine Rennstrecke. Der Mercedes schnurrte wie ein eingepferchtes Tier, das endlich freien Auslauf hatte.
    Je höher er kam, desto dunkler und schmutziger wurde die Luft. Aus Richtung Osten zog Rauch herüber, und es sah aus, als wäre es von einer Minute auf die andere Nacht geworden. Carter begegneten nur ein oder zwei Autos, die den Hügel herunterrasten, einer von ihnen war ein offener Miata mit der Bronzestatue einer nackten Nymphe auf dem Beifahrersitz. Weit vor sich sah er den roten Wagen des Feuerwehreinsatzleiters, und er hörte den

Weitere Kostenlose Bücher