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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Straße dahinter, wo der Mercedes immer noch gestrandet am Bordstein stand. Eine Feuerwand, die sogar durch den Rauchschleier zu sehen war, raste den Abhang herunter und verschlang gerade ein zweistöckiges Haus.
    Ob ihr eigenes Haus wohl inzwischen ebenfalls in Flammen aufgegangen war?
    »Glaubst du, dass wir hier sterben werden?«, fragte sie unverblümt, und Carter schüttelte energisch den Kopf. Trotz allem war ihm dieser Gedanke tatsächlich noch nicht gekommen. Egal, was als Nächstes passierte, egal, was geschehen würde, er würde dafür sorgen, dass Beth oder seinem Sohn kein Leid geschah.
    »Wir kommen hier heil raus«, schrie er, um das Donnern des Windes und des Feuers zu übertönen. »Wenn das Feuer hierherkommt, tauchen wir einfach unter.« Er wusste nicht, ob sein Plan tatsächlich funktionieren würde, aber in der Theorie klang es gut … solange der Pool nicht aufplatzte und das Wasser und alles, was sich darin befand, in den Canyon hinunterstürzte.
    »Jetzt mach du deine Augen sauber«, sagte Beth, und deutete mit einem Nicken auf den brackigen Pool. »Es hilft tatsächlich.«
    Sie streckte die Arme auf, um Joey wieder zu nehmen, und Carter tauchte im Wasser unter. Je tiefer er kam, desto sauberer fühlte sich das Wasser an und desto kühler war es. Ein paar Sekunden lang genoss er die relative Ruhe und das Gefühl, sauber und den Dreck los zu sein. Eine Auszeit von dem Wahnsinn, der ihn oben erwartete.
    Als er wieder hochkam, und sich die Augen sauberwischte, stellte er fest, dass Beth wie hypnotisiert zum Berghang blickte. Er folgte ihrem Blick, und dann sah er es ebenfalls. Eine schwerfällige schwarze Gestalt, größer als ein Rhinozeros, die sich jedoch wie eines bewegte, kam den Hang heruntergetrottet. Die Schuppen schimmerten grün, wie bei einem Salamander, jenem Reptil, das angeblich immun gegen Flammen war. Das Geschöpf blieb zwischen zwei Feuerstreifen stehen, die wie Lava dahinzufließen schienen, und wartete.
    Die Sirene ging erneut los, und die Bestie hob den Kopf und brüllte. Selbst durch den Rauch konnte Carter die vorstehenden dunklen Augen erkennen, die jetzt die Limousine entdeckt hatten, die immer noch wie ein gestrandeter Wal am Straßenrand stand … oder, in den Augen des Gorgons, wie ein Widersacher.
    Das Ziel wieder vor Augen, stapfte er den Hang hinunter und bewegte sich dabei mit erstaunlicher Geschicklichkeit durch die Flammen und um sie herum. Während Beth und Carter zusahen, marschierte er geradewegs auf den Mercedes zu, senkte seinen gewaltigen Kopf und hieb mit solcher Kraft auf die Motorhaube, dass der ganze Wagen auf den breiten Gehweg geschoben wurde. Die Sirene verstummte, entweder weil sie kaputt oder das Intervall zu Ende war, und der Gorgon stellte sich auf die stämmigen Hinterbeine und brüllte.
    Beth begann, unkontrolliert zu zittern, und Carter schob sich dichter an sie heran. »Ich weiß, was das ist«, sagte er, und sie sah ihn entsetzt und verständnislos an.
    Das war, dachte Beth, ein Bild aus Edens wilde Tiere , das auf entsetzliche und unglaubliche Weise lebendig geworden war.
    Die Bestie brüllte erneut. Dann, vielleicht, weil sie das Wasser roch, riss sie mit der Schnauze die eisernen Zaunpfosten aus dem Boden. Breitbeinig trampelte sie in aller Ruhe über die Trümmer.
    Hatte sie sie gesehen? Witterte sie die Menschen?
    Das Geschöpf trat an den Rand des Pools, doch anstatt von dem Wasser zu schlecken, war es so klug, seine dicke Schnauze unter die Dreckschicht zu schieben und das weniger verschmutzte Wasser darunter zu trinken.
    Champ, der immer noch auf dem heißen Zement am Rand des Pools kauerte, stand mit erhobenem Schwanz auf und bellte laut.
    Carter betete, dass die Bestie, mit dem Kopf immer noch unter Wasser, ihn nicht hören würde. Doch als sie den Kopf wieder hob, ließ Champ eine weitere wütende Kampfansage vom Stapel, und das Ungeheuer schwang seinen behäbigen Kopf von einer Seite zur anderen und erfasste alles, was in seinem Blickfeld lag … einschließlich Carter, Beth und Joey, die immer noch zusammengedrängt im Wasser standen.
    »Bleib tief unten«, murmelte Carter in Beth’ Richtung. »Beweg dich ganz langsam ins tiefe Wasser.«
    Vielleicht konnte das Vieh nicht schwimmen.
    Doch dann hob es eine Vorderpranke, setzte sie auf die Wasseroberfläche und senkte sie langsam, bis es den Boden berührte. Mit geneigtem Kopf, um Carter und seine Familie nicht aus den Augen zu verlieren, setzte es den anderen Vorderfuß ins

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