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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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Allmächtiger Gott … Sadowski konnte die Worte nicht schnell genug denken. Doch ihm fiel nichts ein, was er hätte tun können, er konnte seine Arme und Beine ohnehin kaum bewegen.
    Das vorsichtige Kratzen wurde energischer, und Sadowski hätte schwören können, dass er das Klicken hörte, als das Monster seine Krallen ausfuhr. Eine davon, eine bösartige gekrümmte Klaue, hakte sich in die winzige Öffnung oben am Sack und zog den Reißverschluss so mühelos auf wie ein Schneider. Sadowski lag da wie eine Sardine in der offenen Dose und erblickte über sich etwas, das wie eine riesige Hyäne aussah, eine gefleckte Bestie mit freistehenden Fangzähnen und einer dichten Matte schwarzen Fells an Schultern und Nacken.
    Er wollte aufspringen und davonlaufen, doch seine Füße waren immer noch im Unterteil des Sacks verheddert, und als er versuchte, sich freizustrampeln, bäumte sich die Kreatur auf die Hinterbeine auf. Das schwarze Fell blähte sich auf wie ein Cape, wie die Flügel einer Vampirfledermaus. Und dann, gerade, als Sadowski genug Spucke gesammelt hatte, um zu schreien, warf die Bestie den Kopf zurück und stieß ihrerseits ein Heulen aus, das ihm durch Mark und Bein ging. Es war wie kein anderes Geräusch, das Sadowski je zuvor gehört hatte, und es war laut genug, um seinen eigenen Schrei vollkommen zu übertönen.
    Mit aufgerissenem Maul und ausgefahrenen Krallen ließ sich die Bestie nach vorn fallen, und ihr schwarzes Fell legte sich wie ein stinkender Schleier um den zuckenden Kopf.

43. Kapitel
    Wie vorherzusehen war, war der Sunset Boulevard verstopft. Zentimeterweise schoben sich die Autos vorwärts, während Polizisten an den wichtigsten Kreuzungen versuchten, den Verkehr umzuleiten und zu verhindern, dass er völlig zum Erliegen kam. Carter juckte es in den Fingern, noch einmal die Sirene einzuschalten und dann mit der Limousine wie mit einem Schneepflug einfach alles beiseitezuschieben, was ihm im Weg stand. Er zweifelte nicht daran, dass der Wagen das schaffen würde. Jedes Mal, wenn er anhalten musste, studierte er die Anzeigen und Kontrollleuchten auf dem Armaturenbrett, und endlich entdeckte er das Telefon.
    »Die Nummer, bitte«, sagte eine automatische Frauenstimme.
    Erleichtert nannte Carter seine Nummer zu Hause.
    Doch anstatt ihn zu verbinden, sagte die Stimme: »Unbekannter Teilnehmer. Bitte nennen Sie Ihren Namen.«
    Wen würde das Gerät erkennen? Al-Kalli? Oder eher Jakob? Und brauchte er Jakobs Nachnamen? Denn er hatte keine Ahnung, wie dieser lautete.
    Carter versuchte es. »Jakob.«
    Das Gerät blieb stumm.
    Er probierte es erneut. »Mohammed al-Kalli.«
    Wieder passierte nichts.
    »Bitte nennen Sie Ihren Namen«, wiederholte die Stimme schließlich.
    Völlig frustriert sagte Carter einfach seinen Namen.
    »Unbekannter Teilnehmer. Bitte nennen Sie Ihren Namen.«
    Carter gab auf. Möglicherweise hatten sie einen Codenamen, oder das Gerät konnte Jakobs Stimme erkennen. Das blaue Licht neben dem Knopf für die Sirene blinkte immer noch. Was zum Teufel war das überhaupt – eine Diebstahlsicherung?
    »Auf Wiedersehen«, zirpte die Automatenstimme.
    »Ja, klar«, erwiderte Carter. »Schönen Tag noch.«
    Ein Cop winkte ihn über eine verstopfte Kreuzung, und er schaffte es, drei Autolängen im Stück vorzurücken, ehe er erneut anhalten musste. Er schob den Kopf vor, um durch die getönte Windschutzscheibe in den Himmel hinaufzuschauen. Die dünnen Zirruswolken, die er vorher gesehen hatte, wurden jetzt von Rauchwolken verdunkelt, die wie Schornsteine aus allen Richtungen aufstiegen. Es erinnerte ihn an die Bilder, die er aus Kuwait gesehen hatte, als die flüchtenden Iraker die Ölquellen in Brand gesteckt hatten.
    Was zum Teufel war hier los? Ging die ganze Stadt in Flammen auf? Er musste an die Kerle in Armeeanzügen denken, diesen Sadowski und seine Kumpane, die im Bestiarium aufgetaucht waren. Was hatte er noch gesagt? »Ich habe einen Plan« oder so ähnlich. Dann hatte er auf die Uhr geschaut, als wollte er sich vergewissern, dass er immer noch im Zeitplan war. Es schien sowohl unmöglich als auch unbegreiflich, doch Carter fragte sich unwillkürlich, ob das, was er sah, mehr als zufällige Brände waren, die von achtlosen Leuten beim Picknicken oder Kindern mit Feuerwerkskörpern verursacht worden waren. Handelte es sich um irgendeine perverse und sorgfältig organisierte Aktion? Doch warum sollte irgendjemand so etwas tun?
    Er kroch gerade weitere zehn, fünfzehn Meter

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