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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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ihrem Haus tatsächlich drei Leute. Okay, zwei von ihnen gehörten zum Wachpersonal, aber die dritte, eine Frau mit Trainingsanzug und Kopfhörern, sah aus, als würde sie tatsächlich in einem der teuren Nullachtfünfzehn-Häuser wohnen, die die breiten Straßen der Siedlung säumten.
    Beth parkte ihren Volvo in der kurzen Auffahrt, neben dem Scion des Kindermädchens. Zum ersten Mal fielen ihr die Aufkleber auf der Stoßstange auf. KRIEG IST KEINE LÖSUNG und KEIN BLUT FÜR ÖL. Wer behauptete, die jungen Leute würden sich für nichts mehr engagieren?
    Auf dem Weg ins Haus fiel ihr eine Müslischale auf, die nicht weit von der Haustür entfernt im Gras stand. Was hatte die denn da zu suchen?
    »Robin?«, rief sie laut, bekam jedoch keine Antwort. »Robin?« Eine warme Brise wehte von der Rückseite des Hauses herein und lockte sie wieder nach draußen.
    Die ebenerdigen Terrassentüren waren geöffnet und führten auf ein kleines Stück Rasen, das jetzt vertrocknet war. Durch die Auflagen während der Dürreperiode war Rasensprengen zu einem Kapitalverbrechen geworden. Robin lag auf einem Strandtuch und las in einer Zeitschrift, während Joe glücklich in seinem rot-gelben Laufstall herumhüpfte. Er begann begeistert zu quieken, als er seine Mutter sah.
    »Oh, hi!«, sagte Robin und legte die Zeitschrift weg. »Ich habe dich gar nicht kommen hören.«
    »Und wie geht es meinem kleinen Engel?«, sagte Beth und bückte sich, um Joey hochzunehmen. Sie schmiegte ihre Wange an seine und staunte wieder einmal über diese Weichheit, diese Perfektion seines kleinen Gesichts. Sie wusste, dass alle frischgebackenen Mütter glaubten, ihr eigenes Baby sei das niedlichste auf der Welt, aber in ihrem Fall fand sie, dass es tatsächlich empirische Beweise dafür gab. Dies war das niedlichste Baby der Welt, mit perfekt gestalteten Zügen, wunderbaren blonden Löckchen und Augen … Augen, die irgendwie weise wirkten, als würden sie alles mit einem Blick erfassen.
    »Wie hat er sich heute gehalten?«, fragte Beth. Sie erwartete, und erhielt, die übliche Antwort.
    »Er war lammfromm.«
    »Wieso steht eigentlich eine Müslischale neben der Haustür?«
    Robin kicherte und sagte: »Ach ja. Seit ein paar Tagen bekommen wir immer Besuch.«
    Beth hielt das Baby auf dem Arm und wartete auf die Fortsetzung.
    »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber er sieht so mitleiderregend aus. Ein großer gelber Hund, ein Labradormischling, würde ich sagen, der hier immer herumstromert. Es war so heiß, da habe ich ihm eine Schüssel Wasser hingestellt.«
    »Ist er ein Streuner?«
    »Ja. Ich habe kein Halsband gesehen.«
    Beth fühlte sich hin- und hergerissen. Sie liebte Tiere, aber die Vorstellung, dass sich ein herrenloser Hund hier herumtrieb, während sie Joey den ganzen Tag allein lassen musste, behagte ihr nicht so recht.
    Robin erriet Beth’ Gedanken. »Er ist sehr freundlich, ein bisschen wild, aber lieb. Trotzdem würde ich ihn nie in die Nähe des Babys lassen.«
    Beth wusste, dass Robin sich verantwortungsvoll verhalten würde. Mit ihren zwanzig Jahren mochte sie vielleicht noch jung sein, und sie hatte gerade erst das College abgeschlossen, aber sie war ein nettes Mädchen und ein echter Glücksgriff. Beth hatte schon so Einiges an Horrorgeschichten über Kindermädchen gehört. Das hatte ihr gereicht.
    »Hast du es eilig?«, fragte Beth, »oder kannst du noch ein Weilchen bleiben, während ich schnell bade?«
    »Kein Problem«, sagte Robin und nahm ihre Zeitschrift wieder in die Hand. Beth stellte fest, dass es das Glamourmagazin In Touch Weekly war. »Es ist so nett, sich von hier oben den Sonnenuntergang anzusehen.«
    Da musste Beth ihr zustimmen. Die Häuser hier standen auf einem Höhenrücken, mit Blick auf die Santa Monica Mountains. Vom winzigen Garten aus hatte man einen atemberaubenden Blick auf die hochaufragenden, mit dichtem Unterholz bedeckten Berghänge, und die Sonne ging direkt dahinter unter.
    Beth setzte Joey zurück in seinen Laufstall und ging nach oben. Sie begann, Wasser in die Wanne laufen zu lassen, allerdings kein heißes. Die Temperaturen in L. A. lagen bei über dreißig Grad, und nichts würde sich besser anfühlen als etwas Kaltes, Erfrischendes, Sauberes. Als sie in die Wanne stieg, hatte sie das Gefühl, alles abzustreifen, von der heißen, staubigen Stadt bis zum Stress bei der Arbeit.
    Sie hörte ihr Handy auf dem Bett klingeln. Sie würde die Nachricht, vermutlich von Carter, abhören, sobald sie

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