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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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genau in diesem Moment hob Greer zufällig den Blick und sah hinüber zum Eingang.
    Da stand Sadowski, redete immer noch mit dem stämmigen Mann, und beobachtete die ganze Szene. Als ihre Blicke sich trafen, lachte Sadowski, streckte anerkennend den Daumen in die Höhe und unterhielt sich weiter.
    Greer hatte das Gefühl, als würde seine Temperatur ein paar Grad absinken. Er nahm seine Hand zurück, und Ginger sagte: »Ich habe dir doch gesagt, dass es ihm nichts ausmacht.« Sie drehte sich wieder um, setzte sich auf die Armlehne und beugte sich zu ihm hinunter. »Du bist schließlich weiß, oder?«
    Da hatte sie recht. Trotzdem konnte Greer sich erst wieder auf Ginger konzentrieren, als Sadowski verschwunden war. Seit der Zeit im Irak waren Jahre vergangen, trotzdem hatte er das blöde Gefühl, gerade einen seiner Männer zu verraten, obwohl der Soldat selbst offensichtlich einen Scheiß darauf gab. Ginger, die anscheinend sein verringertes Engagement spürte, verdoppelte ihre Anstrengung.
    Greer ließ sie ihren Kram machen, aber seine Gedanken wandten sich wieder anderen Themen zu. Erneut grübelte er über diese al-Kalli-Sache nach, und plötzlich wusste er, wie er es anstellen musste. Ausgerechnet Sadowski hatte es ihm gezeigt!
    Er sollte wieder mal auf Patrouille gehen!
    Warum plagte er sich damit ab, irgendwelche Briefe zu schreiben und erpresserischen Forderungen zu stellen? Hatte er bei der Armee nicht gelernt, dass er als Erstes das Terrain erkunden musste, um herauszufinden, wo der Feind stand, was er an Waffen zur Verfügung hatte und wie man ihn überwältigen konnte? Womöglich fand er sogar heraus, was in dieser verdammten Kiste steckte, die er damals geborgen hatte. Sobald er diesen Plan gefasst hatte, wie unfertig er auch sein mochte, war Greer endlich in der Lage, sich wieder auf das Nächstliegende zu konzentrieren.
    »Wir haben nur noch bis zum Ende des Songs Zeit«, warnte Ginger ihn, »sonst musst du noch eine Runde zahlen.«
    Greer hatte nicht vor, sich ausnehmen zu lassen.

11. Kapitel
    »Mr al-Kalli ist eingetroffen«, sagte Mrs Cabot aufgeregt und steckte den Kopf in Beth’ Büro. »Jemand vom Sicherheitsdienst bringt ihn gerade hoch.«
    Beth telefonierte gerade mit Robin, die ihr erzählte, dass Joey zwei große Schüsseln Apfelmus gegessen hatte, doch sie nickte ernsthaft und tat, als führe sie ein Dienstgespräch. »Das ist ausgesprochen interessant«, sagte sie zu Robin, »und ich würde gerne mehr über diese Aufnahme erfahren.« Robin war solche rätselhaften Bemerkungen gewöhnt und kapierte bestimmt, was los war. »Darf ich Sie vielleicht später noch einmal anrufen, um weitere Einzelheiten zu erfahren? Vielen Dank.«
    Sie legte auf und sagte: »Hat er das Buch dabei? Das Bestiarium?«
    »Warum sollte er sonst hierherkommen?«, sagte Mrs Cabot. »Sind Sie bereit?«
    Beth überlegte, was genau das heißen sollte. Seit gut zehn Jahren begutachtete sie unter anderem Bilderhandschriften. Wenn das nicht reichte …
    »Ich denke schon«, sagte sie mit monotoner Stimme. Doch dann, um zu zeigen, dass sie sich Mühe gab, hob sie einen Stapel Monographien von ihrem hellen Holzschreibtisch hoch und räumte ihn aus dem Weg auf die Fensterbank. Weit unter sich sah sie die Autos auf dem Freeway in der Sonne glitzern.
    »Vielleicht sollten wir einen unserer Restauratoren dazurufen«, schlug Mrs Cabot mit besorgter Miene vor.
    »Ich denke, das kann noch ein wenig warten«, sagte Beth und stellte die Jalousien schräg, so dass kein direktes Sonnenlicht auf die Handschrift fallen konnte, wenn sie hier ankam.
    Mrs Cabot schürzte die Lippen, immer noch hin- und hergerissen. Doch inzwischen war es zu spät. Beth hörte herannahende Schritte und Stimmen im Flur.
    Beth stand hinter ihrem Schreibtisch, als Mr al-Kalli kurz stehen blieb, um Mrs Cabot zu begrüßen. Heute trug er einen cremefarbenen Anzug mit scharlachrotem Einstecktuch. Sein Bodyguard, der auch seine rechte Hand zu sein schien, war ganz in Schwarz gekleidet, als würde er zu einer Beerdigung gehen, und stand direkt hinter ihm. Er hielt eine unhandliche altertümliche Metallkiste in den Händen.
    »Möchten Sie die vielleicht abstellen?«, fragte Beth und deutete auf die große freie Fläche auf ihrem aufgeräumten Schreibtisch. »Es sieht schwer aus.«
    Der Mann wartete, bis al-Kalli sagte: »Ja, Jakob, mach ruhig.«
    Jakob trat vor und legte die Kiste wie ein Baby auf den Schreibtisch. Trotzdem gab es ein vernehmliches dumpfes

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