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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Devereaux auch getan hat, um Forex zu ärgern, Prostitution war es nicht.«
    »Nee.« Ollie löste seinen Sicherheitsgurt. »Dann wollen wir mal ein bisschen zwangsräumen.«
    Forex war binnen Sekunden an der Tür. Sie trug Jeans und ein blaues Baumwoll-T-Shirt über der Hose. Mit hinten zusammengefassten Haaren und ohne Make-up sah sie um Jahre älter aus als im Cowboy. Und müde. Außerdem sah sie aus, als hätte sie eben ihren Jungen zum Fußball gebracht.
    »Hat ja lange genug gedauert«, flüsterte sie.
    »Guten Morgen, Foxy. Uns geht es gut. Und selber?«
    Forex’ Blick flatterte an Ollie vorbei und suchte schnell die Straße ab. Dann zog sie die Tür ganz auf und trat einen Schritt zurück.
    »Sie bitten uns herein?« Ollie wollte eine explizite Einladung.
    »Ja.« Gezischt.
    »Uns alle?«
    »Ja!« Ihre Hand wischte schnell nach hinten.
    Ollie trat ein. Ryan. Meine Wenigkeit. Hinter uns schloss Forex schnell die Tür.
    Ich schaute mich um. Wir standen in einem vollgestopften Wohnzimmer, an das sich L-förmig ein vollgestopftes Esszimmer anschloss. Dunkle, geschnitzte Holzmöbel, wie meine Großmutter sie gehabt hatte. Der Teppich war moosgrün, das Sofa aquamarin mit grünen Streifen, der Ohrensessel in einem Türkis, das nicht wirklich dazu passte.
    Links führte eine Treppe nach oben, zwei Stufen bis zu einem Absatz, dann nach rechts ins Obergeschoss. Die üblichen gerahmten Fotos von Babys und Schulfeiern und Bräuten hingen an der Wand über dem Geländer.
    Direkt vor uns lag die Küche. In einer Nische sah ich einen Mac-Computer mit einer Tabelle auf dem Monitor. Links und rechts davon stapelten sich Ordner und Ausdrucke. Schwarze Loseblatthefter standen dicht an dicht auf dem Regal darüber.
    Mir fiel auf, dass Ollie diese Büroecke ebenfalls musterte.
    »Machen wir ein bisschen Gehaltsabrechnung?«, fragte Ollie.
    »Ich mache die Buchhaltung für ein paar Firmen. Das ist völlig legal.«
    »Erzählst du das den Nachbarn? Dass du Buchhalterin bist?«
    »Was ich den Nachbarn erzähle, geht Sie nichts an.«
    »Du kannst was. Warum gehst du dann auf den Strich?«
    »Weil ich es mag.« Abwehrend. »So. Schaffen Sie mir jetzt diese Schlampe aus dem Haus?«
    »Sagst du mir, warum du sie raushaben willst?«
    »Warum? Ich sag Ihnen, warum. Ich habe sie aufgenommen, und sie hat mein Vertrauen missbraucht.«
    »Aurora Devereaux.«
    »Ja. Ich habe sie in mein Zuhause gelassen. Und so gut wie nichts verlangt.«
    »Zahlt sie die Miete nicht?«
    »Darum geht’s nicht. Ich habe ihr meine Regeln klargemacht. Wenn du in meinem Haus wohnst, benimmst du dich verdammt noch mal wie Doris Day. Keine Männer. Kein Schnaps. Keine Drogen.« Forex’ Gesicht wurde mit jedem Wort röter. »Wie dankt sie es mir? Jeden Abend kokst sie sich zu. Einmal kann ich das ja noch durchgehen lassen. Jeder macht mal Fehler. Aber diese junge Dame ist ein Hardcore-Junkie. Hier, unter meinem Dach drückt sie und schnieft sie und was nicht sonst noch alles.«
    Ollie versuchte, eine Frage dazwischenzuwerfen, aber Forex hatte sich in Rage geredet.
    »Ich komme heim vom Cowboy, und wissen Sie, was sie macht? Sitzt splitternackt in meinem Garten.« Eine Handfläche klatschte auf die blaue Baumwolle. »Und singt. Es ist verdammt noch mal zwei in der Früh, und sie macht vor meinem Haus Strip-Karaoke!«
    »Was hat sie denn gesungen?«, fragte Ollie.
    »Was?!« Forex klang schrill vor Erschöpfung und Frustration.
    »Wollte nur ihre musikalischen Vorlieben wissen.«
    Forex stieß den Kopf so heftig nach vorne, dass die Sehnen in ihrem Hals hervortraten. »Ist denn das so wichtig?«
    »Ich singe immer Fat Bottom Girls .«
    Forex warf die Hände in die Luft. »She fucking hates me!« Überdeutlich ausgesprochen.
    Ollie verstand die Anspielung nicht. »Du brauchst eine dickere Haut, Foxy.«
    »Puddle of Mudd«, sagte ich.
    Drei Gesichter drehten sich mir zu.
    »Die kommen aus Kansas City. Ein Song von denen heißt tatsächlich She hates me. Der Kraftausdruck kommt auch noch vor.«
    »Was seid ihr drei denn für Witzfiguren?« Forex ließ die Arme sinken. »Ich habe hier eine Spinnerin sitzen, die sich nackt auf meinem Rasen zudröhnt, und ihr macht heiteres Liederraten?«
    Ich schaute kurz zu Ryan. Er wandte zwar das Gesicht ab, aber ich konnte erkennen, dass ein feines Lächeln seine Lippen umspielte.
    »Haben Sie Devereaux gebeten, zu gehen?« Jetzt klang Ollie sehr geschäftsmäßig.
    »Gleich nachdem ich ihr eine Decke über ihren fetten, weißen

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