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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gewesen.«
    »Ich achte sehr darauf, unbegründete Gerüchte zu ignorieren.«
    »Das Project KARE hat sie auf seiner Liste. Wir glauben, dass Ruben ums Leben gekommen ist.« Das stimmte. Zumindest irgendwann einmal.
    »Das Leben kann grausam sein.«
    »Folgendes, Scar. Da wir nicht sicher sind, ob Ruben am Leben oder tot ist, denken wir, wir sollten uns ihre letzten bekannten Bezugspersonen näher ansehen.«
    Scar vollführte ein eindrucksvolles einseitiges Achselzucken.
    »Und dabei mit ihrem Zuhälter anfangen.«
    Scar zuckte noch einmal die Achsel. Dieselbe.
    »Mit einem Gerichtsbeschluss zur Überprüfung seiner Handydaten.«
    »Das dürft ihr nicht.«
    »Ich darf das.« Ollie deutete mit Nachdruck auf das Foto.
    Seufzend setzte Scar sich wieder und warf einen schnellen Blick darauf. »Okay. Ja. Vielleicht ist sie das fette Mädchen, das mal ’ne Weile hier rumgehangen ist.«
    »Erstaunlich, wie das Gehirn funktioniert.«
    »Hab ich eben vergessen. Ich hatte viel zu tun.«
    »Ministrantenpflichten.«
    »Genau.«
    »Vielleicht hast du aber auch die Busbahnhöfe abgeklappert. Auf der Suche nach Frischfleisch, du weißt doch, was ich meine?«
    Diesmal wirkte das Achselzucken nicht mehr ganz so selbstsicher.
    »Vielleicht sollten wir deine Belegschaft überprüfen. Ein paar Ausweise kontrollieren. Nachsehen, wie viele Kerzen diese Mädchen auf dem nächsten Geburtstagkuchen ausblasen werden.«
    »Das ist Belästigung.«
    »Wie alt war Ruben, als du sie auf die Straße geschickt hast?«
    Scars Mund kräuselte sich zu einem schmierigen Grinsen. »So war das nicht.«
    »Wie war es dann?«
    »Ich wollte ihr nur helfen.«
    »Natürlich. Du warst ihr Mentor.«
    Scar schüttelte langsam den Kopf. »Sie sind so verdammt bescheuert, Sie haben keinen blassen Schimmer.«
    »Bist du der Vater ihres Babys?«
    »Ruben hatte kein Baby.«
    »Doch. Hatte sie.«
    »Ist mir neu.«
    »Hast du ihr geholfen, es zu töten?«
    »Sie sind verrückt.«
    Je länger ich zusah, umso widerlicher wurde mir dieses kleine Wiesel.
    »Wo ist sie?«
    »Ich habe die Schlampe seit drei Jahren nicht gesehen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil sie weggegangen ist.«
    »Mit wem?«
    »Mit Tom Cruise. Woher soll ich das wissen?«
    »Hat dich das wütend gemacht? Dass Ruben einfach so verschwunden ist?«
    »Wir leben in einem freien Land.«
    »Hat Ruben für dich gedealt, Scar? Ist es das? Hat sie eine Lücke in dein Verteilersystem gerissen?«
    »Die blöde Kuh hatte nicht mal genug Hirn zum Nasebohren.«
    »Oder waren es die verlorenen Einkünfte? Eine Nutte weniger, die dir Geld gibt, damit sie Stechern in Gassen einen blasen darf?«
    »Das Mädchen war ein Wal. Keine Kröte wert.«
    »Hast du sie umgelegt? Als Botschaft an die Straße?«
    »Sie sind wirklich geisteskrank.«
    Ollie erkannte wohl die ersten Bruchlinien in der abgezockten Attitüde, denn er verlegte sich jetzt aufs Schweigen.
    »Hören Sie, ich hoffe, dem Mädchen ist nichts passiert. Ehrlich. Würde gern helfen.«
    Ollie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Erzähl mir, was du über sie weißt.«
    Scar machte ein Gesicht, als hätte ihn die Frage verwirrt.
    »Mit wem war sie zusammen?«
    »Soweit ich weiß, wohnte sie damals bei einer Tussi namens Foxy.«
    »Wenn Ruben aus Edmonton weggehen würde, wohin würde sie gehen?«
    Scar hob Hände und Blick zur Decke.
    »Wie würde sie reisen?«
    »Hey, Mann. Ich sag’s Ihnen doch. Ich weiß es nicht. Mit dem Privatleben der Mädchen habe ich nichts zu tun.«
    Jetzt reichte es mir. Meine Wut kochte über. »Dieser spitzärschige Wichser bringt die Mädchen auf Drogen, schickt sie auf den Strich, damit sie ihre Sucht bedienen können, verprügelt sie, beutet sie finanziell aus, aber er hat mit ihrem Privat leben nichts zu tun?!«
    Ryan packte meine Hand, die ich in die Richtung des Monitors gestoßen hatte. Einen Augenblick lang kreuzten sich unsere Blicke. Er wandte sich zuerst wieder ab. Ich löste meine Hand und ließ sie sinken.
    So ging es weiter, Ollie stellte Fragen, Scar beharrte darauf, nichts zu wissen, ich musste mich beherrschen, um nicht durch den Bildschirm zu greifen und den kleinen Scheißer zu erwürgen.
    Um sieben brachte Ollie den gewohnten Satz, dass Scar die Stadt nicht verlassen dürfe. Dann stand er abrupt auf und verließ den Raum.
    Scar schrie ihm Verwünschungen hinterher. Bevor der Monitor schwarz wurde, warf er noch einen Knaller gegen die Tür.
    »Du hast so absolut keinen Schimmer, in

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