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Knochenjagd (German Edition)

Knochenjagd (German Edition)

Titel: Knochenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Proben. Noch mehr Analysen. Die Bestätigung.
    Fipke nannte die Lagerstätte Point Lake, zum Teil aus geografischen Gründen, zum Teil, um die Konkurrenz zu verwirren. Es gab noch einen anderen Point Lake nordwestlich von seiner Fundstelle.
    Der nächste Schritt war die Bestimmung der exakten Lage der Diamanten. Und das kostete Geld.
    Da sie die Existenz der Kimberlit-Pipes nun bestätigt hatten, schafften Fipke und Blusson es endlich, das große Geld für sich zu interessieren. 1990 unterzeichneten Dia Met, eine von Fipke 1984 gegründete Firma, und BHP , ein australisches Bergbaukonglomerat, eine Joint-Venture-Vereinbarung für das Northwest Territories Diamond Project. Mit einundfünfzig Prozent der Aktien würde BHP die gesamte Exploration finanzieren und im Gegenzug Anteile an jedem zukünftigen Besitz erhalten. Dia Met würde neunundzwanzig Prozent halten. Fipke und Blusson persönlich jeder zehn Prozent.
    1991 verkündeten Dia Met und BHP die Entdeckung von Diamanten in Fipkes Point-Lake-Lagerstätte. Diese Nachricht entzündete den NWT -Diamantenrausch, die größte Absteckorgie seit Klondike.
    Lac de Gras im Französischen. Ekati in der Sprache des einheimischen Dené-Volks. Beides heißt Fetter See.
    1998 wurde Ekati die erste Diamantenmine Kanadas. Im folgenden Jahr produzierte sie eine Million Karat. Heutzutage macht sie vierhundert Millionen Dollar pro Jahr und produziert vier Prozent der weltweiten Diamanten.
    Wahrlich ein fetter See.
    2003 nahm die Diavik-Mine, im Besitz eines Joint Ventures zwischen der Harry Winston Diamond Group und der Diavik Diamond Mine, einer Tochter der Rio-Tinto-Gruppe, den Betrieb auf. Die Mine, die zweitgrößte Kanadas, liegt knapp zweihundert Meilen nördlich von Yellowknife. Sie besteht aus drei Kimberlit-Pipes auf zwanzig Quadratkilometern einer Insel im Lac de Gras, die vor Ort East Island genannt wird. Diavik ist einer der Hauptlieferanten der »Juweliere der Stars«.
    1997 wurde Kimberlit am Snap Lake hundertvierzig Meilen nordwestlich von Yellowknife entdeckt. De Beers Canada kaufte im Herbst 2000 die Schürfrechte. 2004 wurden die Genehmigungen für Bau und Betrieb ausgestellt.
    Im Gegensatz zu den meisten diamantenführenden Kimberlit-Lagerstätten, die Pipes sind, taucht die Erzschicht am Snap Lake als zweieinhalb Meter dicker Dyke vom nordwestlichen Ufer her unter dem See hindurch. Deshalb ist Snap Lake in Kanada die erste komplett unterirdische Diamantenmine.
    Die Schürfung in der Snap Lake startete offiziell 2008. Laut De Beers’ Website waren bis Ende 2010 über 1,5 Milliarden Dollar für Bau und Betrieb ausgegeben worden. Von dieser Gesamtsumme waren 1,077 Milliarden an Firmen und Lieferanten aus den Northwest Territories gegangen, darunter 676 Millionen an Unternehmen und Joint Ventures der indigenen Bevölkerung.
    Der Artikel über Snap Lake schloss mit einer Aussage, die De Beers’ Engagement für nachhaltige Entwicklung in loka-len Gemeinden betonte und dabei herausstellte, dass die Snap-Lake-Mine ein Impact and Benefit Agreement, also eine Vereinbarung über Auswirkungen und Nutzen, mit der Yellowknife Dené First Nation, dem Tlicho Government, der North Slave Métis Alliance und der Lutsel K’e und Kache Dené First Nation unterzeichnet hatte.
    Zwischen den Zeilen bekam ich ein bisschen etwas von der Feindseligkeit zwischen der indigenen Bevölkerung und den Bergbaugesellschaften mit, die Ollie angedeutet hatte.
    Ich versuchte es eben zum x-ten Mal bei Katy, weil ich mir inzwischen ernsthaft Sorgen um Birdie machte, als es an meiner Tür laut klopfte. Ich ging hin und schaute durch den Spion.
    Ryan.
    Irgendetwas stimmte nicht.

24
    »Castain ist tot.«
    Ryan marschierte an mir vorbei und fing an, in meinem Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Was?«
    »Jemand hat ihn erschossen.«
    »Wann?«
    »Vor ungefähr einer Stunde.«
    »Wo?«
    »Drei Kugeln in die Brust. Jesus. Ist das wichtig?«
    »Nein.« Dass ich ein bewegliches Ziel verfolgen musste, half meinem Begriffsvermögen nicht gerade. »Ich meine, wo war Castain, als es passierte?«
    »Vögelte gerade seine Freundin.«
    »Bleib endlich stehen.«
    Ryan wurde nicht mal langsamer.
    »Haben sie den Schützen?«
    »Nein.«
    »Aber er wurde doch beschattet.«
    Ryan schnaubte laut. »Rainwaters Vorstellung von einer Beschattung ist, ein Auto zwischen Snook, Unka und Castain hin und her fahren zu lassen.«
    »O Mann.«
    »Behauptet, er hätte nicht genug Männer für eine Überwachung an drei verschiedenen

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