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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wurde wieder aufgerollt.«
    »Was für ein Fall?«, fragte Leibowitz.
    Ich berichtete von Huckstadters Verurteilung wegen Totschlags. »Der schiefe Mund ist wahrscheinlich die Folge einer Kopfverletzung während der Inhaftierung.«
    »Tja«, sagte er. »Ich kann verstehen, dass einen so was wütend macht.«
    »Wirkte Huck wütend?«
    »Nee. Bloß ängstlich. Als ob er nicht ans Tageslicht wollte.«
    »Drogenprobleme?«
    »Würde mich nicht wundern. Dope, Alk oder der alltägliche Irrsinn, das macht die Leute fertig, die auf der Straße leben. Aber wenn Sie fragen, ob ich Nadelspuren gesehen habe, eine wunde Nase, ob er geredet hat wie ein Maschinengewehr, weggetreten oder verkatert war, lautet die Antwort nein. Auch kein offenkundiger Wahnsinn. Der Typ konnte sich
verständlich ausdrücken, hat die ganze Geschichte vernünftig erzählt. Und jetzt sagen Sie mir, dass er was Schlimmes angestellt hat. Das ist beunruhigend, Doc. Dass mir sämtliche Anzeichen entgangen sind. Gibt es Hinweise, dass er seinerzeit schon Mädchen stranguliert hat?«
    »Nein.«
    »Nein oder noch nicht?«
    »Noch nicht.«
    »Diese Marschmorde, gehen die eindeutig auf sein Konto?«
    »Die Umstände scheinen darauf hinzudeuten.«
    »Verdammt«, sagte er. »Wer hätte das gedacht? Ich habe keinerlei Anzeichen bemerkt. Nicht das Geringste.«
    »Vielleicht gab es ja keine«, entgegnete ich.
    »Glauben Sie, dass er verschlagen war und seine dunklen Triebkräfte verborgen hat?«
    »Ja«, sagte ich. »Genau das habe ich gemeint.«
     
     
    Erst bei Anbruch der Dunkelheit erreichte ich Milo über sein Handy.
    »Irgendwelche interessanten Einbrüche?«, fragte ich.
    »Die einzigen interessanten sind abgeschlossen. Alles Weitere sind simple Eigentumsdelikte - Schmuck, Stereoanlagen. Keine geklauten Höschen, nichts Abartiges. Und bislang ist der Immobilienboom an Huck vorübergegangen. Er besitzt nichts.«
    »Vielleicht solltest du nicht noch mehr Zeit mit den Finanzbehörden vergeuden. Vor zehn Jahren war er obdachlos. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er genug Kapital zusammengetragen hat.«
    »Und ich kann mir kaum vorstellen, wie er’s zum Grundstücksverwalter gebracht hat.«
    »Vielleicht haben die Vanders wirklich ein weiches Herz«,
gab ich zu bedenken. »Oder er hatte seinen Lebenswandel bereits geändert, als sie ihn kennen lernten.«
    »Schön, aber wie lernen solche Leute jemand wie ihn kennen?«
    Ich dachte darüber nach. »Möglicherweise durch einen Aushilfsjob - Huck könnte bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung als Kellner oder Barkeeper gearbeitet haben. Oder durch eine zufällige Begegnung.«
    »Er macht ihnen vor, dass er sich gebessert hat? Das ist ja die reinste Schnulze, Alex.«
    »Vielleicht war das der gleiche Idealismus, der dazu geführt hat, dass sie auch für die Marsch spenden?«
    Schweigen.
    »Interessant«, sagte er.
    »Leider finde ich keine Liste mit den Spendern für Rettet die Marsch , und Alma Reynolds behauptet, es gab niemanden, der offiziell Geld beschafft hat. Das ganze Unternehmen sei von den Milliardären finanziert worden, samt Miete und den fünfundzwanzigtausend Dollar Gehalt für Duboff. Ich frage mich, ob Duboff noch ein Nebeneinkommen hatte. Zum Beispiel von dem blonden, gelifteten Typ mit dem Briefumschlag, den Chance Brandt gesehen hat.«
    »Wenn das Schmiergeld war, was hat Señor Bondo dann von Duboff gekriegt?«
    »Weiß ich nicht, aber es könnte sein, dass Duboff trotz seines niedrigen Gehalts etwas von dem zusätzlichen Geld gespart hat und Alma irgendwie rangekommen ist.«
    Ich berichtete von der großen Perle, die Alma kurz nach Duboffs Tod gekauft hatte und vor mir verbergen wollte, dass sie mir vorgelogen hatte, sie wäre ein Geschenk von ihm.
    »Oder sie hat geprasst und wollte es nicht zugeben, weil’s ihr peinlich war«, sagte er. »Wo sie doch so eine genügsame, vegane Asketin ist und all das.«

    »Sie isst Fisch«, warf ich ein. »Und Steaks würden mich auch nicht wundern.«
    »Scheinheilig?«
    »Mit irgendwas hält sie jedenfalls hinter dem Berg. Sobald sie mich sah, hat sie versucht, die Perle zu verbergen. Dann hat sie ihre Taktik geändert und damit geprotzt, als wollte sie mich dazu herausfordern, ein großes Trara darum zu machen. Aber dass ich sie gesehen habe, hat sie eindeutig mitgenommen. Statt zur Arbeit zurückzukehren, ist sie heimgegangen.«
    »Vielleicht ist ihr das Essen nicht bekommen - okay, yeah, du könntest auf irgendwelche finanziellen Mauscheleien gestoßen

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