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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Aufbrezeln?
    »Warum brauchte sie den, wenn sie einen Führerschein hat?«, fragte ich.
    »Vielleicht ist sie ohne Führerschein hierhergezogen und hat sich vorübergehend den hier besorgt.«
    Unter der Karte lagen Quittungen von einer Betsey-Johnson
-Filiale in Cabazon, nahe Palm Springs, und eine sechs Monate alte Kreditkartenabrechnung über fünfhundert Dollar, die erst kürzlich bezahlt worden war, nachdem sechs Monate lang Zinsen zu den typischen Wuchersätzen aufgelaufen waren.
    Ganz unten lag eine E-Mail, vier Monate alt, von ingrbass 345 bei einem Hotmail-Konto. Ich las sie über seine Schulter hinweg.
    Sel, bin so froh, dass du endlich einen Job gefunden hast.
Und einen befriedigenden überdies. Mach’s gut, mein
Schatz. Lass dir das nächste Mal nicht so viel Zeit.
Alles Liebe, Mom.
    Milo seufzte. »Wird Zeit, dass wir jemanden verständigen.«
    »Deine Lieblingsbeschäftigung«, sagte ich.
    »Das und Welpen ertränken.«
    Reed kam mit leuchtenden Augen hereingestürmt und wedelte mit seinem Block.
    »Simon Vander ist anscheinend ein stink reicher Typ. Das Anlagekonto mag zwar in Seattle sein, aber er wohnt hier, in Palisades. Ihm hat eine Supermarktkette in mexikanischen Wohnvierteln gehört, die er vor zweieinhalb Jahren für hundertelf Millionen verkauft hat. Danach verschwindet er von der Bildfläche, mit Ausnahme von drei weiteren Treffern bei Kelvin - alles Konzerte. Der Junge ist zehn Jahre alt. Ich habe auch ein Foto von ihm gefunden.«
    Er zückte eine körnige Schwarzweißaufnahme von einem gut aussehenden asiatischen Jungen.
    Milo zeigte ihm die E-Mail von Selena Bass’ Mutter.
    »Wollen wir’s bei ihr mal über Computer versuchen?«, schlug Reed vor.
    »Wenn sie hier wohnt, machen wir’s persönlich.«

    »›ingrbass‹«, sagte Reed. »Vielleicht ist sie Ingenieurin. Sollen wir unterdessen mit den Vanders anfangen, zusehen, ob sie irgendwas über Selenas Privatleben wissen?«
    Er benutzte den Vornamen der Ermordeten. Fing an, eine Beziehung zu ihr aufzubauen.
    »Genau das würde ich machen«, sagte Milo.
    Reed runzelte die Stirn. »Als würde ich das Rad erfinden.«

7
    Auf Simon Mitchell Vander waren fünf Fahrzeuge unter zwei Adressen zugelassen.
    An der Calle Maritimo in Pacific Palisades ein drei Monate alter Lexus GX, ein ein Jahr alter Mercedes SLK, ein drei Jahre aller Aston Martin DB7 und ein fünf Jahre alter Lincoln Town Car.
    Am Pacific Coast Highway in Malibu ein sieben Jahre alter Volvo Kombi.
    Moe Reed schaute im Stadtplan nach. »La Costa Beach und die Nordspitze von Palisades. Ganz in der Nähe.«
    »Vielleicht hat er gern Sand zwischen den Zehen«, sagte Milo. »Ich würde wetten, dass er mitten in der Woche an seinem Hauptwohnsitz ist. Wenn das nicht klappt, legen wir einen Tag am Strand ein.«
     
     
    Die Fahrt von Venice nach Pacific Palisades bestand aus einem langsamen Abschnitt über den Lincoln Boulevard, einem nicht viel besseren auf der Ocean Front, gefolgt von einem schnellen Abstecher auf die Channel Road und einer flotten Strecke entlang der Küste. Ein wohltuender Wind peitschte den Ozean zu kobaltblauer Schlagsahne. Zahlreiche Surfer, Drachenflieger und Frischluftfanatiker waren unterwegs.

    Die Calle Maritimo war eine in vielen Kurven bergauf führende Straße oberhalb des alten Getty-Anwesens. Mit zunehmender Höhe wurden die Grundstücke immer größer und der Boden mit jedem Meter teurer. Reed fuhr schnell, huschte an Bougainvilleahecken, Steinmauern und wohltuenden Aussichtspunkten aufs Meer vorbei.
    Wir kamen an einem Schild mit dem Hinweis Sackstraße - Kein Durchgangsverkehr vorbei. Kurz darauf tauchte ein drei Meter hohes Eisentor auf - ein handgeschmiedetes Tor mit dicken Pfosten, die überdimensionalen Korallenstöcken ähnelten, und geschwungenen Eisenranken, die ineinander verschlungen waren wie Oktopustentakel. Auf der anderen Seite befand sich ein mit Feldsteinplatten gepflasterter Autostellplatz, der von kurz gestutzten Dattelpalmen umgeben war. Die Platten waren erst kürzlich abgespritzt worden und stellenweise noch nass. Hinter den Bäumen konnten wir ein erstaunlich bescheidenes Haus erkennen: eingeschossig, rötlich-gelb verputzt und mit rotem Ziegeldach. Die Haustür war durch einen geschlossenen Hof vor neugierigen Blicken verborgen. Daneben standen die vier auf die Vanders zugelassenen Autos. Reed drückte auf die Glocke. Wir hörten fünf Klingeltöne - dann herrschte Stille.
    Er versuchte es noch mal. Vier weitere Klingeltöne,

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