Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
halte. Ich wollte bloß wissen, wer uns auf den Gedanken bringen wollte. Vielleicht könnte uns derjenige auch noch was anderes sagen.«
    Er hielt inne und musterte die hölzerne Tischplatte. Zappelte herum wie ein Kind, das sich gerade bei seinem aufgebrachten Vater entschuldigt hat.
    »Kann ich verstehen«, sagte Milo. »Ist dabei irgendwas rausgekommen?«
    »Genau genommen ja.«
     
     
    Reed hatte Fox bei zahlreichen geschäftlichen Besprechungen beobachtet (»Im Ivy , im Grill on the Alley und vor allem im Jean-Paul - das ist genau sein Ding«). Die Überprüfung
der Autonummern von Fox’ Tischgenossen - eine oberflächliche Maßnahme, bestenfalls - hatte die Antwort geliefert.
    »Neuer dreier BMW, zugelassen auf eine Simone Vander, wohnhaft an der Breakthorne Wood. Das ist oben in den Bergen, gehört zu Beverly Hills. Es handelt sich um eine einunddreißigjährige Weiße ohne Vorstrafen und auf keiner Fahndungsliste. Die Personaldaten passen exakt zu der Frau, mit der ich ihn im Geoffrey’s gesehen habe.«
    »In Malibu?«
    »Jo.«
    »Wohnt in Beverly Hills, aber speist am Strand …«, sagte Milo. »Wer ist sie, eine weitere Ex-Frau?«
    »Tochter«, sagte Reed. »Ich habe ihre Geburtsurkunde gefunden. Hier geboren, im Ceders-Sinai, der Vater ist Simon Vander, die Mutter Kelly. Ich habe mich auch nach Kelly erkundigt. Sie fährt einen fünf Jahre alten Volvo, hat eine Adresse in Sherman Oaks. Die Wohnungsnummer hab ich auch.«
    »Der Vater und die zweite Frau leben in Saus und Braus, und die erste Frau kriegt gerade mal ein Apartment.«
    »Aber die Tochter - Simone - hat eine ziemlich hübsche Bleibe. Abgeschieden, viel Holz, mit Tor«, berichtete Reed.
    »Sind Sie vorbeigefahren?«
    »Heute Morgen.«
    »Simon und Simone«, sagte Milo. »Niedlich. Was ist das, Alex? Bonding, emotionale Identifizierung?«
    »Wenn du so weitermachst, kriegst du deine eigene Couch«, erwiderte ich.
    Er wandte sich wieder an Reed. »Was für eine Pizza wollen Sie? Ich stelle mir die tiefe XXXL vor, knuspriger Rand und aberwitzig belegt, mit Salami, Sardellen, Fleischklößchen und Elchkopf spezial.«
    Reed wirkte bestürzt. »Hab ich meine Zeit verplempert?«
    »Ganz und gar nicht, aber jetzt stärken wir uns erst mal. Sagen Sie, welche Pizza Sie wollen, Detective Reed.«
    »Ähm … nur mit Käse. Zwei Stücke.«
    »Schlagen Sie zu, mein Junge. Ich nehme eine mittlere Salami, mit viel Knoblauch und geraspeltem Chili. Sie bestellen, dann gehen Sie zum Kaugummiautomaten und holen uns Spearmint ohne Zucker. Ich möchte Ms. Simone nicht über Gebühr belästigen.«

16
    Reed ließ seinen Cadillac bei der Pizzeria stehen, und wir quetschten uns in Milos zivilen Dienstwagen.
    Die Breakthorne Wood war eine steile, schludrig asphaltierte Straße oberhalb des Benedict Canyon. Kurvig, schmal, wie ein alter Reitweg; ich fühlte mich sofort wie zu Hause.
    Simone Vander hatte offenbar ebenso wie ihr Vater eine Vorliebe für Sackstraßen. Ihr Grundstück lag hinter einem schlichten Eisentor, das von Ziegelpfosten flankiert wurde. Mit den gleichen Steinen war auch das Cottage mit dem Schindeldach verkleidet, das durch die Eisenstäbe zu sehen war. Die Fassade zierten dunkel gefleckte Kiefernbretter, und zu dem neorustikalen Eindruck trugen auch die rautenförmigen Fenster, eine von Hand geschnitzte Eichentür und eine auf einem Besen reitende Hexe als Wetterfahne bei.
    Ein tomatenfarbenes 335i Kabriolett stand auf dem mit Feldsteinen belegten Stellplatz. Das Auto und der Boden waren mit Kiefernnadeln übersät. Riesige Aleppos warfen ihre Schatten auf das Grundstück und tauchten den Großteil des Daches in Dunkelheit. Hinter den Zweigen war ein Flickwerk aus hellerem Grün und Beige zu sehen: efeufarbene Hügel.

    Reed war die ganze Fahrt über hibbelig gewesen. Hatte sich wiederholt für die Observation seines Bruders gerechtfertigt, obwohl Milo ihm gar keine Vorwürfe gemacht hatte.
    »Vielleicht kommt nichts dabei raus, aber wenigstens können wir erfahren, was sie über Huck weiß?«
    »Vielleicht hat sie einst in dem Haus gewohnt. Oder sie ist dort zu Besuch - selbst wenn sie nicht rauskommt und uns was über Huck, die Partys oder was auch immer erzählt, kriegen wir vielleicht wenigstens einen Eindruck davon, ob dort seltsames Zeug gelaufen ist oder nicht.«
    »Zumindest finden wir raus, ob es was rauszufinden gibt, und müssen nicht noch weitere Hebel in Bewegung setzen. Ich will damit nicht sagen, dass an Huck nicht irgendwas

Weitere Kostenlose Bücher