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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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richtige Spießer -, Professoren von Konservatorien. Sie haben ihn so unter Druck gesetzt, dass es ihm irgendwann
reichte. Er spielt seit seinem dritten Lebensjahr und hatte es satt, jeden Tag sechs Stunden zu üben. Nur weil man ein Genie ist, heißt das noch lange nicht, dass man ein Sklave seiner Talente ist, stimmt’s? Außerdem hatte er von klassischer Musik die Nase voll. Er wollte eigene Songs schreiben. Dad und Nadine - Kelvins Mutter - waren damit einverstanden. In Anbetracht der besonderen Umstände sind sie nicht wie andere Eltern.«
    »Was für besondere Umstände sind das?«
    »Ein Genie zu haben. Ein Wunderkind«, sagte Simone Vander. »Soweit ich das sehen konnte, hat Selena großartig zu Kelvin gepasst. Sie hat mir erzählt, dass sie das Gleiche durchgemacht hat. Sie war selbst hochbegabt und sollte ständig üben.« Stirnrunzeln. »Das ist furchtbar. Kelvin wäre fast ausgeflippt.«
    Reed warf Milo einen kurzen Blick zu.
    Milo sagte: »Sie mochten Selena also.«
    »Alles an ihr war liebenswert.« Sie presste eine Hand seitlich ans Gesicht, die einen schwachen rosigen Abdruck hinterließ. »Die Art und Weise, wie ich es erfahren habe, war einfach schrecklich. Ich wollte mich gerade zum Ausgehen fertig machen und habe es in den Nachrichten mitbekommen. Mit halbem Ohr, wissen Sie? Ich habe Selenas Namen gehört, dachte aber, nein, das muss ein Irrtum sein. Deshalb habe ich auf der Website eines Fernsehsenders nachgeguckt, aber die Geschichte war noch nicht veröffentlicht. Dann habe ich die Sache erst einmal vergessen. Am nächsten Morgen war sie online. Ich konnte es nicht fassen.«
    »Was hat Sie dazu gebracht, Mr. Huck zu verdächtigen?«, fragte Milo.
    »Ich kann nicht sagen, dass ich ihn verdächtigt habe. So eindeutig war das nicht. Ich wollte bloß … Als ich erfahren habe, was Selena zugestoßen ist, habe ich zuallererst meinen
Vater angerufen. Sein normales Handy funktionierte nicht, deshalb wurde ich zu einem internationalen durchgestellt. Er war gerade in Hongkong in einer Besprechung, aber ich habe es ihm trotzdem gleich erzählt. Er war sprachlos, hat gesagt, er würde Nadine und Kelvin Bescheid sagen, wenn er mit ihnen telefoniert.«
    »Sie sind nicht bei ihm?«
    »Nein, sie sind in Taiwan und besuchen dort Nadines Familie. Dad sieht sich in Hongkong nach Immobilien um.«
    Moe Reed sagte: »Zurück zu Huck …«
    »Ja. Ich will nicht sagen, dass ich ihn im Verdacht hatte, aber ich hatte bei ihm immer ein … eigenartiges Gefühl.« Pause. »Und ich weiß genau, dass er sich für Selena interessiert hat.«
    »Inwiefern interessiert, Ma’am?«
    »Sie müssen mich nicht so anreden«, sagte Simone Vander. »Mit Ma’am, meine ich.«
    »Mr. Huck hat sich für Selena interessiert …«
    »Körperlich. Nicht dass ich gesehen habe, wie er irgendetwas eindeutig Zweideutiges getan oder gesagt hat, aber als Frau erkennt man so was.« Ein leichtes Lächeln. »Zumindest glaube ich, dass ich ein ziemlich gutes Wahrnehmungsvermögen habe.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Sie angeguckt«, sagte Simone. »Sie wissen schon, auf eine ganz bestimmte Art. Mit großem A.« Sie spielte mit ihren Haaren. »Ich möchte nicht, dass jemand Schwierigkeiten bekommt … Ehrlich gesagt hatte ich manchmal das Gefühl, dass er mich genauso angesehen hat. Es war nichts weiter dabei, er ging nie zu weit, und normalerweise hätte ich kein Wort darüber verloren. Aber … als ich erfuhr, was geschehen ist - Sie sagen es ihm doch nicht, oder? Dass ich Aaron engagiert habe.«

    »Natürlich nicht«, versicherte Reed. »Wenn sich der Typ widerlich verhalten hat, hatten Sie das gute Recht dazu.«
    Sie atmete aus. »Das ist ein starkes Wort. Ich möchte keine Anschuldigungen vorbringen, aber bei Travis wirkte irgendwie alles … nicht kriecherisch, ich glaube, die beste Bezeichnung wäre … heimlichtuerisch? Wie bei einem Spion?« Sie runzelte die Stirn, war offenbar mit ihrer Wortwahl nicht zufrieden.
    »Verstohlen«, schlug Milo vor.
    »Genau! Ja, verstohlen, als wäre alles verschlüsselt. Als würde er ständig über die Schulter blicken, so dass man es am liebsten ebenfalls tun würde? Ich bin ein sehr direkter Mensch, daher … Aber mein Dad mag ihn, und Dad ist blitzgescheit, was soll ich also sagen?«
    »Was gefällt Ihrem Vater an Huck?«
    »Das hat er so direkt nie gesagt, aber man merkt es einfach. Weshalb ich auch nie einen großen Wirbel darum gemacht habe. Dad hat ein gutes Gespür für Menschen. Unter anderem ist

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