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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Lehrerinnentonfall klang ehrlich: Sie hatte fünfzehn Jahre lang als Dozentin an einem Juniorencollege in Oregon gearbeitet und Politologie und Wirtschaftsgeschichte gelehrt, bevor sie wegen »Etatkürzungen, abgestumpften Studenten und einer faschistischen Bürokratie« in den Ruhestand gegangen war.
    Jetzt saß sie Milo kerzengerade und mit trockenen Augen gegenüber. Sie trug das in die graue Flanellhose gesteckte blaue Arbeitshemd von gestern Abend und Hanfsandalen. Eine Schildpattbrille hing an einer Kette um ihren Hals, und an ihren Ohren funkelten Ohrringe aus Schildpatt und Silber.
    »Sie haben keine Ahnung, was ihm durch den Kopf ging?«, fragte Milo.
    »Nicht die geringste. Er wird manchmal so. Verschlossen, wie die meisten Männer.«
    Milo widersprach nicht. Alma Reynolds hätte sich auch nicht darum geschert.
    Sie sagte: »Wir haben unser Dessert gegessen und sind aufgebrochen. Wegen der Art und Weise, wie Sil sich benommen hat, beschloss ich, mich mit einem guten Buch zurückzuziehen. Ich bat ihn, mich zu meiner Wohnung zu fahren, und habe ihm klargemacht, dass er sich danach zu seiner begeben soll.«
    »Sie wohnen beide in Santa Monica?«
    »Zwei Straßen voneinander entfernt, aber jeder Raum kann ein Universum für sich sein, wenn man es will. Diesmal wollte ich es so.«

    »Kam so was in Ihrer Beziehung oft vor?«
    »Oft nicht«, erwiderte Alma Reynolds, »aber auch nicht gerade selten. Sil konnte schwierig sein.«
    »Wie die meisten Männer.«
    »Ich habe mich damit abgefunden, weil er ein prima Mann war. Wenn bei diesem Gespräch irgendwas herauskommt, Lieutenant, dann sollte es das sein.«
    Sie atmete tief durch den Mund ein.
    »Na gut«, sagte sie. »Hat keinen Sinn, dagegen anzukämpfen.«
    »Wogegen, Ma’am?«
    »Das hier.«
    Tränen liefen ihr über die Wangen. Sie grub die Hände in die dichten, grauen Haare und heulte los.
     
     
    Milo nahm sich Zeit, ließ sie die Geschichte wiederholen.
    Statt Alma heimzubringen, war Duboff in Richtung Süden, zur Bird Marsh gefahren. Sie hatte zwar protestiert, er war jedoch nicht darauf eingegangen. Es kam zu einem »Disput«, in dessen Verlauf sie ihm erklärte, er sollte sich wegen der Marsch nicht so aufführen. Er hielt dagegen, dass er für das Gebiet verantwortlich sei. Sie sagte, mit dem verdammten Gebiet sei alles in bester Ordnung, worauf er sagte, dass sie nicht so darüber reden sollte. Sie warf ihm vor, dass er irrational sei und dass die Polizei keine größeren Schäden angerichtet habe. »Es wird Zeit, dass du dich um was anderes kümmerst, Sil.«
    Er ging nicht darauf ein.
    Das war ihr letzter Strohhalm gewesen; sie explodierte.
    Hob die Stimme, wie sie es seit ihrer Scheidung nicht mehr getan hatte, erklärte ihm, dass ihre Verdienste um die grüne Bewegung genauso gut wie seine seien, und warf ihm vor, dass er ökologisches Bewusstsein mit einer Zwangsneurose verwechselte.

    Er ging nicht darauf ein.
    Sie befahl ihm anzuhalten.
    Er fuhr weiter.
    Wenn sie ein Handy gehabt hätte, hätte sie es benutzt, aber sie hatte keins, ebenso wenig wie er. Diese Sendemasten, egal, was die einem weismachen wollten, seien krebserregend und verheerend für Vögel und Insekten, und sie wollte lieber in Timbuktu stranden, als sich einem schädlichen Lebensstil hinzugeben.
    Sie verlangte , dass er anhielt.
    Er fuhr schneller.
    » Was ist bloß in dich gefahren?«
    Er tat so, als wäre sie nicht da.
    »Verdammt, Sil! Ich rede mit …«
    »Ich muss mir was ansehen.«
    »Was?«
    »Etwas.«
    »Das ist keine Antwort!«
    »Es dauert nicht lange, Schatz …«
    »Komm mir nicht mit Schatz , du weißt, dass ich das nicht lei…«
    »Hinterher fahren wir heim und setzen uns einen Tee …«
    »Du gehst zu dir, und ich geh zu mir, und der einzige Tee, den ich trinke, wird mein eigener sein, verdammt noch mal.«
    »Wie du willst.«
    »Dir ist es wohl völlig egal, was ich will, oder?«
    »Reg dich ab, Alma. Ich muss mir etwas ansehen.«
    »Du beraubst mich meiner Freiheit - das ist psychologisch schädliches Ver…«
    »Es dauert nicht lange.«
    »Was?«
    »Ist nicht wichtig.«
    »Warum musst du’s dir dann ansehen?«
    »Das braucht dich nicht zu interessieren.«

    »Was, zum Teufel, redest du …«
    »Jemand hat mich angerufen und mir gesagt, dass dort die Erklärung sei.«
    »Die Erklärung wofür?«
    »Für das, was passiert ist.«
    »Mit wem?«
    »Mit diesen Frauen.«
    »Den Frauen in der …«
    »Ja.«
    »Wer? Wer hat dich angerufen?«
    Schweigen.
    »Wer,

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