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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wurde mit großer Geste eine Hummerplatte gebracht.
    »Wow«, sagte Liz, »irgendjemand ist hier ein VIP. Danke, dass Sie uns als Trittbrettfahrer mitnehmen, Lieutenant.«
    »Milo reicht, Doktor. Also, was haben Sie für uns?«
    »Wir haben die Phalangen aus dem Kästchen zusammengesetzt und sind auf drei vollständige Hände gekommen. In Anbetracht der Maße der linken Hände der drei vergrabenen Opfer war es ziemlich einfach, sie zuzuordnen. Laura Chenowiths Finger waren merklich länger als die der beiden anderen. Und die von Nummer drei - Ms. Montouthe - wiesen deutliche Anzeichen von Arthritis auf. Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die Knochen in einem Säurebad lagen. In Schwefelsäure, genauer gesagt, die so weit verdünnt war, dass sie sich als Reinigungsmittel eignete - man konnte damit das weiche Gewebe entfernen, ohne die Knochen ernsthaft zu beschädigen. Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass sie irgendwie behandelt worden waren. Die Oberflächen sind viel glatter - sie wirken regelrecht poliert -, als man es nach der langen Zeit im Wasser und anhand des Verwesungszustands
erwarten würde. Ich habe eine Abschabung vorgenommen und in der oberen Schicht bei allen drei Opfern Spuren von Schwefelsäure gefunden.«
    »Das Aufpolieren passt zu unserer Vermutung, dass es sich dabei um Trophäen handelt«, sagte Moe Reed.
    »Dafür spricht auch das schicke Kästchen, in dem sie lagen«, sagte ich. »Die Frage ist nur, warum der Täter sich so viel Mühe gemacht hat und es dann einfach irgendwo liegen lässt, wo es garantiert entdeckt wird? Man könnte meinen, dass es anfangs Souvenirs waren - dass sie dann aber zu etwas anderem wurden: zu einer Herausforderung nämlich.«
    »Nach dem Motto ›Schaut mal, was ich gemacht habe‹«, meinte Milo.
    »Das passt zu den Spielen, die Hernandez in dem Lagerraum gefunden hat.«
    »Er will mit uns spielen.«
    »Was für Spiele?«, fragte Liz Wilkinson.
    Reed erklärte: »Nur die Spiel bretter - Monopoly und das Spiel des Lebens .«
    »Geld und die Grundlagen des Daseins also«, stellte sie fest. »Das ist ziemlich ursprünglich.«
    »Geld, das Dasein - das Dasein von jemand anderem beenden«, sagte Reed und rutschte näher zu ihr. Sie hatte nichts dagegen.
    »Selenas Ermordung lässt auch auf einen gewissen Exhibitionismus schließen«, sagte ich. »Bis zu ihr hat sich der Mörder Opfer gesucht, die er als gesellschaftlichen Auswurf betrachtete. Vor allem aber begrub er sie an Stellen, wo sie bis in alle Ewigkeit hätten liegen können. Selenas Mord wurde gemeldet, ihre Leiche offen liegen gelassen, samt dem Ausweis in der Handtasche. Er wollte ganz offensichtlich, dass wir wissen, wo sie ist und was er ihr angetan hat.«
    »Vielleicht hat er auch gehofft, dass wir nach Selenas Fund
die Marsch absuchen und die anderen finden«, mutmaßte Reed.
    »Wenn nicht, wären weitere Hinweise gekommen.«
    »Außerdem bezahlt er den Lagerraum nicht mehr, weil er weiß, dass der Inhalt etwa zu dem Zeitpunkt auftauchen wird, zu dem er Selena umbringen will«, fügte Milo hinzu. »Ist die ganze verdammte Sache etwa eine Inszenierung?«
    Liz Wilkinson verzog das Gesicht. »Die Finger mit Säure zu behandeln, deutet darauf hin, dass er die Leichen aufbewahrt hat. Vielleicht, um mit ihnen zu spielen.«
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«, fragte Reed.
    »Absolut. Diese Seite bekomme ich für gewöhnlich nur nicht zu sehen.« Als sie die Hand hob, um sich eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen, streiften ihre Finger seine Manschette. »Die Leute fragen mich ständig, ob es mich nicht abstößt, mit menschlichen Überresten zu arbeiten. Wenn ich ihnen sage, dass ich das liebend gern mache, schauen sie mich immer ganz komisch an. Na ja, wenn es sich nur um Knochen und Gewebereste handelt, kann man es ganz gut an sich abprallen lassen. Sobald ich aber daran denke, dass das, was auf dem Tisch liegt, etwas mit einem menschlichen Wesen zu tun hat …« Sie schob ihren Teller weg. »Ich glaube, ich sollte lieber wieder zurückkehren. Wenn Sie wollen, Moses, können wir später über die andere Sache reden.«
    »Ich begleite Sie raus.«
    Als Reed zurückkehrte, fragte Milo: »Was für eine andere Sache?«
    »Pardon?«
    »Über die Sie mit der guten Frau Doktor reden wollen.«
    Reed wurde scharlachrot. »Ach, die. Sie stellt eine Liste mit forensischer Literatur zusammen. Ich dachte mir, mit so was sollte ich mich vielleicht ein bisschen auskennen.«

    »Die Macht der Bildung -

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