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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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alle einfach in einem Komposthaufen begraben würden.«
    »Und was kann ich für Sie tun?«
    »Gibt es irgendwas Neues zu dem Fall?«
    »Noch nicht, tut mir leid.«
    »Tja, mir ist doch noch etwas eingefallen, wollte ich nur sagen. Ich habe ständig drüber nachgedacht, was Sil an diesem
Abend dazu bewegt haben könnte, zur Marsch zu fahren. Nicht dass er einen Anreiz gebraucht hätte - er war ja ständig dort. Um Müll zu beseitigen und dafür zu sorgen, dass sich niemand unbefugt dort aufhält. Er hatte viel für das Gebiet übrig. Ehrlich gesagt, war er irgendwie total auf die Marsch fixiert. Ich weiß auch, warum. Seine Eltern waren Beatniks, die von Ann Arbor in eine ländliche Gegend von Wisconsin gezogen sind. Die Familie wohnte in einer Hütte, und raten Sie mal, was in der Nähe war.«
    »Süßwasser und Schilf.«
    »Genau, eine riesige Marsch, die von den Großen Seen gespeist wurde. Sil hat gesagt, es war ideal - einfach idyllisch -, so lange bis ganz in der Nähe eine Papierfabrik eröffnet wurde, die alles verseucht hat. Sämtliche Fische sind gestorben, die Luft roch furchtbar, und irgendwann musste Sils Familie nach Milwaukee ziehen. Seine beiden Eltern sind an Krebs gestorben, und er war überzeugt, dass es an der verpesteten Luft und dem giftigen Wasser lag. Obwohl sein Vater drei Schachteln am Tag geraucht hat und Lungenkrebs bekam und in der Familie seiner Mutter Brustkrebs verbreitet war. Aber versuchen Sie mal, Sil so was klarzumachen. Versuchen Sie mal, ihm irgendwas klarzumachen.«
    »Ich verstehe, warum die Marsch für ihn wichtig gewesen sein könnte«, sagte ich.
    »Eine fixe Idee«, fuhr Alma Reynolds fort. »Manchmal kam sie uns in die Quere.«
    »Wobei?«
    »Uns. Wir waren ganz zwanglos beisammen, und mit einem Mal springt er auf und sagt, er müsste rüberfahren, sichergehen, dass alles in Ordnung ist. Es hat mich gewurmt, aber ich habe nur selten was gesagt, weil ich die Psychologie hinter dem Idealismus erkennen konnte. Aber an dem
Abend, an dem er - an diesem Abend wollte ich wirklich nicht hin. Er hat einfach nicht auf mich gehört. Folglich muss es um irgendwas Größeres gegangen sein.«
    »Er hat Ihnen erklärt, der Anrufer hätte versprochen, die Morde aufzuklären.«
    »Und ich habe ihm geglaubt. Als diese Leichen auftauchten, hat Sil das persönlich genommen, so als hätte er zugelassen, dass seinem liebsten Kind etwas zugestoßen ist. Außerdem hat er sich Sorgen gemacht, dass man die Morde als Vorwand nimmt, um zu sagen, dass die Marsch nicht mehr unberührt wäre. Damit, fürchtete er, würde einer baulichen Erschließung Tür und Tor geöffnet. Ich weiß, dass es paranoid klingt, aber Sil hat nach niemandes Pfeife getanzt. Ganz im Gegenteil, wenn sich alle Welt im Walzertakt bewegt hat, war er beim Foxtrott.«
    »Wenn er derart besorgt war, wäre er jedem Hinweis nachgegangen«, sagte ich.
    »Genau. Ich bin froh, dass ich Sie erreicht habe und nicht Sturgis.«
    »Hat Sil irgendeine Andeutung gemacht, dass er wusste, wer ihn angerufen hat?«
    »Nein«, sagte sie. »Ich habe darüber nachgedacht und versucht, mich zu erinnern, ob er die eine oder andere Andeutung gemacht hat, hat er aber nicht. Meinen Sie, jemand, den er geachtet hat, könnten ihn hingelockt haben?«
    »Vielleicht jemand, der seine Arbeit unterstützt hat. Haben Sie eine Liste der Mitglieder von Rettet die Marsch ?«
    »Ich habe nie eine gesehen. Ich weiß nicht mal, ob es überhaupt eine gibt.«
    »Wer ist jetzt für das Büro zuständig?«
    »Keine Ahnung«, sagte sie. »Und ich will’s auch gar nicht wissen«, sagte sie. »Ich möchte mit all dem nichts mehr zu tun haben.«

    Niemand meldete sich bei Rettet die Marsch .
    Dem Vorstand der Organisation gehörten neben Silford Duboff die progressiven Milliardäre an, die auf dem Land bauen wollten, dazu eine Frau namens Chaparral Stevens und zwei Männer: Dr. med. Tomas Friedkin und Dr. Lionel Mergsamer.
    Chaparral Stevens war eine Schmuckdesignerin aus Sierra Madre, Dr. Friedkin ein neunzig Jahre alter Augenarzt und Professor emeritus an der medizinischen Fakultät der Universität. Professor Mergsamer war Astronom in Stanford.
    Nicht gerade die Leute, denen man eine derart kriminelle Energie zutraut, aber ich druckte die Namen trotzdem aus.
    Ich suchte nach Benefizveranstaltungen zugunsten der Marsch und stieß tatsächlich auf drei Cocktailpartys an der Westside. Leider fand ich keine Gästeliste.
    Möglicherweise sehe ich den Wald vor lauter Bäumen

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