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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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seinem Stuhl vor, so dicht an Peterson heran, dass der sich fast mit dem Rücken an die Wand drücken musste.
    »Ich kenne sie eigentlich gar nicht richtig. Ich meine, ich wusste, wer sie ist – na ja, war ja auch nicht allzu schwierig, bei den ganzen Paparazzi, die immer den Hörsaal belagert haben – aber ich habe nie richtig mit ihr geredet. Ich habe meinen Lebensmittelpunkt mehr oder weniger hier auf dem Campus, und sie wohnte am anderen Ende der Stadt, also habe ich sie praktisch nie gesehen. Außerhalb der Vorlesungen und Tutorien, meine ich. Vielleicht ab und zu mal in der Bibliothek.« Er rieb sich eine Stelle unter dem Ohr. »Es ist wirklich furchtbar, was passiert ist, aber ich habe sie eigentlich gar nicht gekannt. Sie war offenbar sehr beliebt …?«
    Logan saß einfach nur da und starrte ihn an.
    »Na ja, sie hatte eine Menge Freundinnen. Besonders, wenn Fotografen in der Nähe waren. Ich glaube, manche von den Mädchen hatten Wetten laufen, wer es schafft, am häufigsten in die Zeitung zu kommen. Sie wissen schon, indem sie gerade mit ihr redeten, wenn sie fotografiert wurde …«
    Noch mehr Schweigen.
    »Ähm …« Er leckte sich die Lippen. »Hören Sie, ich kenne sie wirklich kaum, okay?«
    »Verstehe.« Logan rührte sich nicht.
    »Und ich muss jetzt lernen. Also, wenn es sonst nichts –«
    Die Danse macabre tönte aus Logans Tasche. Er zog das Handy heraus und drückte die Taste. »McRae.«
    » Sarge? « Es war Rennie. »Wo bist du? Ich bin auf dem Parkplatz.«
    Logan sah zu Peterson auf. Es konnte nicht schaden, den arroganten Schnösel ein bisschen von seinem hohen Ross herunterzuholen. »Ja, ich spreche gerade mit ihm.«
    »Hä? Bist du schon im Pub?«
    »Nein, er behauptet –« Logan sah in sein Notizbuch und verkniff sich ein Grinsen. »– er habe sie ›eigentlich gar nicht richtig gekannt.‹«
    » Gekannt… ? Ah, verstehe. Okay.«
    »Genau. Er sagt, er habe auch ein Alibi für den Zeitpunkt des Todes von Bruce Sangster.«
    Peterson verlagerte sein Gewicht von einer Pobacke auf die andere.
    »Ich hab das ganze Archivmaterial besorgt, das du haben wolltest, also bin ich nach Hillhead rausgefahren, um den McGregor-Fall zu knacken!«
    Logan starrte Craig Peterson so lange an, bis der Student den Blick abwandte. »Nein, ich denke, darum werde ich mich persönlich kümmern.«
    »Wo soll ich anfangen?«
    »Bleib, wo du bist.« Logan legte auf und schob das Handy wieder in die Tasche. Dann stand er auf. »Wir melden uns bei Ihnen, Mr. Peterson.« Er beugte sich vor und baute sich bedrohlich über dem Studenten auf, der noch einmal ein Stück zurückwich. »Verlassen Sie nicht die Stadt; und vergessen Sie nicht: Ich habe Sie im Auge.«
    Rennie lehnte an einem verdreckten Vauxhall, das gerötete Gesicht in die Sonne gereckt, die Hände in den Hosentaschen. Kleine weiße Kabel hingen ihm aus den Ohren, und er hatte die Augen geschlossen.
    Logan stupste ihn an. »Wie hast du es geschafft, einen Wagen zu kriegen?«
    »Hä?« Rennie nahm seine Ohrhörer heraus. »Oh, hi, Sarge! Hat er gesungen? Der Typ, den du gerade in die Mangel genommen hast?«
    »Dieser Trottel von Eric hat mir erzählt, es wäre alles ausgebucht!«
    »Echt? Also, ich hatte keine Probleme. Vielleicht –«
    »Was hast du im Archiv gefunden?«
    »Nicht viel. Zwei Idioten entführen die Tochter eines Juweliers; radikale Tierschützer schnappen sich die Mutter von irgendeinem Typen, um ein Ende der Tierversuche im Rowett-Forschungslabor zu fordern; eine Bande kidnappt Frau und Kinder eines Bankdirektors in Ellon, damit der ihnen den Tresorraum aufsperrt …« Rennie starrte über Logans Schulter hinweg. »Oha, halt die Luft an – da kommt Biowaffen-Bob.«
    Bob kam gerade aus dem Wohnheimblock gegenüber gelatscht, die Jacke über die Schulter geworfen, die Hemdsärmel hochgekrempelt. Seine Unterarme waren so stark behaart, dass es aussah, als trüge er einen Pullover aus Pelz. Er winkte und kam dann auf sie zugeschlendert.
    Logan drehte sich um und blickte zu dem Block auf, vor dem sie standen. Mit einem bisschen Glück machte Craig Peterson sich da drin gerade in die Hose. »War also reine Zeitverschwendung.«
    »Tut mir leid, Sarge.« Rennie rieb sich die Hände. »Also, jetzt sag schon – wen hast du gerade bearbeitet?«
    »Mann, ich hasse dieses Studentenpack. Alles Tiere …« Bob kratzte sich ein bisschen den Pelz und nickte dann Rennie zu. »Constable, welch glückliche Fügung! Ich habe eine lange Liste von

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