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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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lügt, meinen Sie?«
    Logan verschränkte die Arme und nahm sie dann wieder herunter. Was Clayton konnte, konnte er schon lange. »Sollten Sie den beiden nicht die Fragen vorsagen?«
    »Wie lange kennen wir uns jetzt schon, Logan?«
    »Ich meine, das ist doch der eigentliche Grund, warum wir Sie hergeholt haben, oder nicht?«
    »Meinen Sie nicht, dass Sie mir vertrauen können?«
    »Sie hat Sie zurückgewiesen, nicht wahr?« Auf dem kleinen Bildschirm klopfte Green mit den Knöcheln auf den Tisch. »Sie haben Alison geliebt, und sie hat Sie abblitzen lassen.«
    » Ich habe sie nicht geliebt. Ich dachte nur, dass es ganz nett wäre, sie mal durchzuvögeln. Sie wissen ja, wie diese alleinerziehenden Mütter sind: total ausgehungert.«
    Steel nickte. »Da hat er nicht ganz unrecht.«
    »Glauben Sie, dass ich Sie verurteile, oder dass ich schlechter von Ihnen denke, wenn Sie zugeben, dass Sie Probleme haben?«
    »Ich habe keine Probleme!«
    »Sie hat Sie abblitzen lassen, und das hat wehgetan, nicht wahr? Sie wollten sich rächen.«
    Clayton beugte sich vor. »Sie haben nicht viel Erfahrung mit Vernehmungen, stimmt’s?«
    »Logan, wenn Sie nicht darüber reden wollen, wie soll es dann je besser werden?«
    »Ich meine, Sie haben nicht mal versucht, eine Beziehung zu mir aufzubauen, sondern gleich losgelegt mit Ihrer Küchenpsychologie. Also, Ihre Kollegin hier« – er deutete auf Steel – » macht sich da schon wesentlich besser.«
    »Wir haben darüber geredet – wir haben eine halbe Stunde lang darüber geredet. Machen Sie jetzt vielleicht mal einfach nur Ihren verdammten Job?«
    Goulding lächelte. »Das versuche ich ja die ganze Zeit.« Er griff nach dem kleinen Mikrofon und drückte die Sprechtaste. »Fragen Sie ihn nach seinen Eltern – was er glaubt, wie sie reagieren werden, wenn sie hören, dass er verhaftet wurde.«
    Steel kratzte sich ein Weilchen unter dem Tisch. »Was wohl Ihre Mama und Ihr Papa dazu sagen werden, dass Sie von der Polizei einkassiert wurden, Steve?«
    Green warf ihr einen bösen Blick zu. Wahrscheinlich fand er, dass er hier die Fragen stellen sollte.
    Clayton zuckte mit den Achseln. »Wissen Sie, Superintendent, man ist entweder ein Alphamännchen, oder man ist keins. Ihre Kollegin hier ist eins, aber Sie …« Er machte eine flatternde Handbewegung.
    »Wenn ich Sie wäre – wenn jemand meine Wohnung in Brand gesetzt hätte, während ich schlief, und wenn meine Freundin deswegen im Koma läge –, ich hätte den Wunsch, jemanden umzubringen.«
    Logan starrte Goulding an. »Hören Sie auf damit.«
    »Meine Eltern haben mir immer Liebe und Verständnis entgegengebracht. Sie sind stolz auf alles, was ich erreicht habe.«
    »Wenn ich da gestanden und sie fallen gesehen hätte –«
    »Na schön, wollen Sie es wirklich wissen? Ich dachte, Shuggie Webster hätte es getan, okay? Also habe ich ihn gestellt, und dann habe ich ihm die Seele aus dem Leib geprügelt.« Logan wandte sich ab. »Ich hätte ihn umbringen können …«
    »Das ist ein vollkommen natürlicher Wunsch. Wir alle –«
    »Ich meine das ganz wörtlich: Ich hatte die Möglichkeit. Ich hätte ihn umbringen und die Leiche verschwinden lassen können, und niemand hätte es je erfahren.«
    »Ah … Jetzt kommen wir der Sache schon näher.« Goulding nahm das Mikrofon zur Hand. »Wenn seine Eltern so toll sind, wieso hat er dann sein ganzes Leben lang gegen sie rebelliert?«
    Auf dem kleinen Bildschirm platzte Superintendent Green mit der Frage heraus, um nur ja Steel zuvorzukommen.
    »Für einen kurzen Augenblick hatten Sie also die Macht über Leben und Tod.« Der Psychologe kritzelte etwas in seinen Notizblock. »Und Sie entschieden sich dafür, Gnade walten zu lassen.« Er legte den Kopf schief. »Was war das für ein Gefühl?«
    Logan sah weg. »Ein beschissenes.«
    »Tatsächlich? Interessant … Interessant …«
    Auf dem kleinen Bildschirm fuhr sich Clayton mit der Hand durch das lange blonde Haar. »Sagen Sie, Inspector, wann haben Sie eigentlich entdeckt, dass Sie lesbisch sind? War es eine plötzliche Erkenntnis, ein allmählicher Prozess – oder haben Sie es immer schon gewusst? «
    Goulding lächelte. »Wissen Sie was, ich habe allmählich den Eindruck, dass Inspector Steel und DSI Green sich an Ihrem Freund Mr. Clayton die Zähne ausbeißen. Er spielt mit ihnen, als ob er alle Zeit der Welt hätte. Er hat es ganz und gar nicht eilig, uns zu den McGregors zu führen.«
    Steel schüttelte den Kopf. »Netter Versuch,

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