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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Laz – der Schinken ist doch das Beste am Sandwich.« Sie nahm einen gewaltigen Bissen und schmierte sich die Backen mit Tomatensauce voll. »Also, erzähl schon: Was hast du aus Shaky Jake rausgekriegt? Geht er immer noch auf Krücken?«
    »Das ist mein Ernst: Punkt zwölf bin ich weg. Ich hab einen wichtigen Termin und darf nicht zu spät kommen, sonst –«
    »Kannst du dich vielleicht mal fünf Minuten konzentrieren? Es ging um Shaky Jake.«
    Logan sah sie stirnrunzelnd an. »Das ist doch McPhersons Fall.«
    »Tu mir den Gefallen.«
    »Ja, er geht immer noch auf Krücken. Sie mussten ihm die Knochen im Sprunggelenk zu einem einzigen großen Klumpen zusammenbacken, nachdem Wee Hamishs Jungs ihn mit einer Spitzhacke bearbeitet hatten. Jetzt watschelt er wie ein Pinguin. Kann froh sein, dass die ihm im Krankenhaus nicht gleich die Füße abgenommen haben.«
    »Der Vollidiot hätte sich eben nicht an der Ware vergreifen sollen, oder? Wie viel Stoff habt ihr sichergestellt?«
    »Drei Päckchen Heroin, zwei Päckchen Cannabis-Harz, ein bisschen Ecstasy und einen großen Koffer voll Mephedron, zwei nachgebaute Handfeuerwaffen und ein paar Porno- DVD s von zweifelhafter Herkunft.«
    »Ach ja?« Steel setzte sich auf. »Irgendwas, was ich mir genauer anschauen sollte?«
    »Ich hab schon alles an die Gewerbeaufsicht weitergeleitet.«
    Sie ließ sich wieder nach hinten fallen. »Mist.« Noch ein Bissen Sandwich. »Und welcher von euch Vollpfosten hat Shuggie Webster entwischen lassen?«
    Logan drückte den Inhalt eines weiteren Tütchens Remoulade auf seine Fischstäbchen und vermied es, Steel in die Augen zu sehen. »Steht alles im Bericht.«
    »›Probleme bei der Umsetzung des Einsatzplans‹, da lachen ja die Moorhühner – es war dieser unfähige Hampelmann Ferguson, nicht wahr?«
    »Wir mussten das Jugendamt holen, um –«
    » Aye , Trisha Browns Kleiner. Ich lese die Dinger tatsächlich, ob du’s glaubst oder nicht. Wie war ihre Mama denn drauf?«
    »Was glaubst du denn?«
    »Besoffen, versifft und rassistisch?« Steel nickte. »Ihre Oma war genauso. Trisha ist das Musterbeispiel einer Drogensüchtigen in der dritten Generation. Gibt Anlass zu den schönsten Hoffnungen für ihren kleinen Jungen, nicht wahr? Wenn die anderen Kinder sich noch hinter dem Fahrradschuppen gegenseitig in die Unterhosen gucken, wird er schon mit Crack dealen.« Sie lutschte sich die fettigen Fingerspitzen sauber. »Was steht sonst noch an bei McPherson?«
    »Moment – erst sagst du mir, warum –«
    »Laz, es lohnt sich immer, DI Desaster ganz genau auf die Finger zu gucken – man weiß nie, wann er das nächste Mal eins über die Rübe kriegt, sich ein Bein bricht, die Treppe runterfällt, vom Auto angefahren wird, eine Faust auf die Nase bekommt …« Sie runzelte die Stirn. »Hab ich irgendwas vergessen?«
    »Er hatte mal Tollwut.«
    »Genau. Und was glaubst du, wer seine Fälle aufs Auge gedrückt kriegt, während er krankfeiert? Natürlich meine Wenigkeit. Als ob ich nicht schon genug am Hals hätte.« Sie blies die Backen auf und sackte noch weiter in sich zusammen. »Ich bin ständig hundemüde; Jasmine schreit die ganze Zeit; Susan ist mit den Nerven am Ende und geht mir deshalb auf meine; niemand kriegt genug Schlaf …« Sie seufzte. »Versteh mich nicht falsch – Jasmine ist wirklich ein Goldschatz, aber du meine Güte . Jetzt versteh ich, warum manche Tiere ihre Jungen auffressen.«
    Logan gähnte wieder. »Du bist wenigstens nicht nach nur einer Stunde Schlaf aus dem Bett gezerrt worden, weil eine schlecht gelaunte –«
    »Ach ja, heul, schluchz, jammer. Ist alles nur zu deinem Besten, vergiss das nicht.« Sie schob sich den letzten Bissen ihres Sandwichs in den Mund und spülte mit Kaffee nach. »Und ich geh ein, wenn’s mir nicht bald mal wieder jemand besorgt. Susan hat immer noch keinen Bock auf Sex – sie mussten sie da unten zusammennähen, und es –«
    Logan hielt eine Hand hoch. »Ich esse gerade.«
    »– wie ein Döner. Wenn ich nicht bald mal wieder zum Schuss komme, werd ich zur … Morgen, Chef.«
    Logan drehte sich auf seinem Stuhl um. DCI Finnie stand in der Tür. Sein Gesicht war an den Rändern ganz zerknittert, als müsste es dringend mal wieder gebügelt werden.
    »Inspector –« Der Leiter der Kriminalabteilung hielt eine braune Aktenmappe hoch. »Warum gibt es im Fall Douglas Ewan immer noch keine Verdächtigen?«
    Steel schniefte. »Sie haben mir gesagt, die McGregors hätten Priorität –

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