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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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wie ein gebundenes Buch.
    Logan nickte ihm zu. »Chef.«
    MacDonald räusperte sich. »Du, ich habe echt eine beschissene Woche hinter mir …« Er zog die Tür hinter sich zu und hockte sich auf die Kante seines alten Schreibtischs, wo er mit einem Finger eine Acht auf diePressholzplatte malte. Er hielt Logan das Päckchen hin. »Friedensangebot?«
    Logan schlug das braune Papier zurück und fand ein Messingschild, das auf einem Sockel aus dunklem Holz montiert war: » THE WEE HOOSE «. Ein paar Schrauben und Dübel waren mit Tesafilm an der Rückseite befestigt.
    »Ich dachte mir, du könntest es … draußen an der Wand aufhängen oder so.«
    »Danke.«
    MacDonald nickte. Dann sackte er in sich zusammen. »O Mann, dieses DI -Spielen macht mich noch fix und fertig. Du hast nicht zufällig Lust zu tauschen?«
    »Vergiss es.«
    »Als Doreen dran war, was hat sie da gekriegt? Zwei Mordversuche und eine kleine Diebstahlsserie. Bill kriegt drei volle Monate lang nichts als Einbrüche. Und ich? Ich krieg die beschissenen McGregors .« Er zupfte an seinem Ziegenbärtchen. »Das ist verdammt noch mal nicht fair.«
    Logan schaltete seinen Computer wieder aus. »Das ist es nie.«
    »Bist du sicher, dass du nicht ein bisschen eher übernehmen willst?«
    »Tut mir leid, Mark – ich muss jetzt zu einer Besprechung.«
    »Dreimonatige Probezeit im Rotationsverfahren – so ein Scheiß!« Er nahm das Schild von Logans Schreibtisch und drückte es an seine Brust. »Weißt du noch, wie Insch die ganze Zeit seinen Puls gefühlt hat? Wie er sich zwei Finger an den Hals gehalten hat, jedes Mal, wenn er wieder rot angelaufen ist? Das ist bei mir gar nicht nötig – ich brauch nur auf das verdammte Hämmern in meinen Ohren zu hören.«
    »Okay, das reicht. « Finnie stand mit erhobenen Händen vor der versammelten Mannschaft und wartete darauf, dass wieder Ruhe im Saal einkehrte. Alles, was irgendwie mit der Ermittlung befasst war, drängte sich in der Haupteinsatzzentrale – der größten im ganzen Präsidium: CID -Beamte, Uniformierte und Verwaltungspersonal hockten auf Stühlen und Tischen und starrten vor sich hin. Vorne bei Finnie saßen die Lamettaträger und sahen aus, als hätten sie sich für eine Beerdigung fein gemacht: Chief Superintendent Bain, genannt »Brian der Haarlose«, der Assistant Chief Constable, der Deputy Chief Constable – und der Herrgott persönlich: Chief Constable Anderson, der Polizeipräsident. Alle waren im vollen Ornat erschienen, und die silbernen Knöpfe an ihren Ausgehuniformen blitzten spiegelblank.
    Eine der Verwaltungsbeamtinnen hob die Hand.
    Finnie starrte sie einen Moment lang an. »Ja?«
    »Sind Sie sicher , dass sie tot ist?«
    Der Leiter der Kriminalabteilung schürzte die Lippen. »Nein, das hab ich mir nur so ausgedacht . Ich fand, das wäre doch ein witziger Vorwand, um alle zusammenzutrommeln, damit wir einander Zöpfe flechten können! Hat sonst noch jemand irgendwelche dummen Fragen?«
    Die Verwaltungsbeamtin lief rot an und ließ die Hand sinken.
    Finnie ließ seinen finsteren Blick durch den Saal wandern. »Wir haben es bei unserer Ermittlung jetzt mit der Entführung und Ermordung eines sechsjährigen Mädchens sowie mit der Entführung ihrer Mutter zu tun. Die Pressekonferenz ist um halb vier; Chief Superintendent Bain wird die Erklärung zu Jennys Tod abgeben. Ich bin mir sicher, dass die Medien sich wie üblich mit Ruhm bekleckern werden, indem sie in diesen schwierigen Zeiten zu Ruhe und Besonnenheit aufrufen, aber nur für den Fall der Fälle: Interims- DI MacDonald, Sie sind ab sofort für das Crowd Management verantwortlich. Ich will nicht, dass irgend so ein Journalistenheini diese Geschichte ausnutzt, um einen Volksaufstand anzuzetteln, verstanden?«
    Logan sah, wie Mark sich auf seinem Stuhl wand.
    »Jawohl, Sir.«
    »Und ich will, dass sämtliche V-Mann-Führer ihre Quellen heranziehen – irgendwo muss doch irgendwer irgendetwas wissen. DI McPherson, das können Sie erledigen.«
    Das war allerdings mehr als zweifelhaft – McPherson war ja schon damit überfordert, sich die eigenen Schuhe zuzubinden. Aber so würde er wenigstens nicht allzu viel Unheil anrichten können: V-Leute waren nützlich, wenn es um Einbrüche oder kleinere Drogengeschäfte ging, aber die Typen, die Alison und Jenny McGregor gekidnappt hatten, würden wohl kaum beim Bier im Dodgy Pete’s damit prahlen, oder?
    Finnie deutete auf das zerknitterte Etwas auf dem Stuhl neben Logan. » DI Steel wird

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