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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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die Koordination mit allen anderen Dienststellen im Vereinigten Königreich übernehmen. Dass die beiden in Aberdeen entführt wurden, bedeutet ja noch lange nicht, dass sie auch hier festgehalten werden.« Finnie wandte sich an seinen Chef, Chief Superintendent Brian Bain. »Sir?«
    Brian der Haarlose erhob sich und hielt seine übliche Motivationsansprache, nach dem Motto: Wir müssen uns dieser Herausforderung gemeinsam stellen … die Bürgerinnen und Bürger zählen auf uns … Gerechtigkeit für Jenny etc. Dann wandte er sich um und nickte dem Neuankömmling zu, der bei den Größen der Grampian Police saß. »Und nun möchte ich unseren Gast begrüßen: Superintendent Green von der Serious Organized Crime Agency. Sie möchten doch sicher ein paar Worte sagen, Superintendent?«
    »Danke.« Green stand auf und lächelte, wobei sein strahlend weißes Gebiss aufblitzte. Dann zog er die Stirn in Falten. »Bevor wir fortfahren, möchte ich Ihnen allen noch versichern, dass die SOCA nicht hier ist, um Ihnen zu sagen, wie Sie Ihre Arbeit zu machen haben, oder um der Grampian Police die Leitung der Ermittlungen zu entziehen. Ich bin nur gekommen, um mit unverbrauchtem Blick an die Sache heranzugehen, das Ganze auf Schwachstellen abzuklopfen und Ihnen im Übrigen alle erdenkliche Hilfe und Unterstützung anzubieten.«
    Und jetzt war Interims- DI Mark MacDonald nicht mehr der Einzige, der sich auf seinem Stuhl wand. Aber niemand stand auf und nannte Green ein verlogenes Arschloch.
    »Okay, also, wo ich schon mal hier stehe: Thema alternative Optionen – wie steht’s mit Personenüberprüfungen?«
    Finnies Lächeln wirkte gequält. »Sind im Gange. Ich habe sechs Teams auf Alison McGregors Kollegen und Nachbarn angesetzt. Wir haben bereits alle ihre Kommilitonen vernommen.«
    »Verwandte?«
    »Sie wurde im Alter von drei Jahren adoptiert. Die Adoptiveltern sind beide tot – Krebs beziehungsweise Herzinfarkt. Die Eltern des Ehemanns sind vor sieben Jahren bei einem Hausbrand ums Leben gekommen.«
    Green nickte und kaute eine Weile auf der Innenseite seiner Wange herum. »Was ist mit der Produktionsfirma?«
    Finnie sah Interims- DI MacDonald an.
    Mark nestelte hektisch an einer blauen Aktenmappe herum und zog ein zitterndes Blatt Papier hervor. »Ich habe heute Morgen mit der Met telefoniert, und die Kollegen sagen, sie hätten Blue-Fish-Two-Fish Productions genauestens unter die Lupe genommen. Die Firma ist zwar berüchtigt für ihre bisweilen extremen PR -Aktionen, aber DI …« – Mark sah noch einmal auf dem Blatt nach – » DI Broddur meint, sie würden wohl nicht so weit gehen, ihre eigenen Künstler zu entführen. Und ganz bestimmt würden sie davor zurückschrecken, ein kleines Mädchen zu erm–«
    »Okay.« Green nickte. »Gute Arbeit.«
    Finnie räusperte sich. »Also, wenn sonst nichts ansteht –«
    »Abgesehen von dem Offensichtlichen? Ein Täterprofil reicht nicht aus, wir brauchen auch ein Profil des Opfers.« Green drehte sich um und schwenkte die ausgebreiteten Arme in Richtung der vollgekritzelten Weißwandtafeln, der mit Notizen bedeckten Flipcharts und der überladenen Pinnwände, mit denen die Einsatzzentrale umstellt war. »Wir müssen zum Anfang zurückgehen und alles, was wir haben, noch einmal sichten. Es gibt da irgendeine Verbindung zwischen Jenny und Alison McGregor und den Mistkerlen, die sie entführt haben. Wir müssen sie nur finden.«
    Interims- DI Mark MacDonald ging zum Fenster von DI Steels Büro, machte kehrt, marschierte zur Tür zurück und wiederholte das Ganze noch einmal. »›Es gibt da eine Verbindung, wir müssen sie nur finden.‹« Und noch mal von vorne. »Dieser Typ ist echt ein wandelndes Klischee. Ist doch wahr, oder?«
    »Ach, nun parken Sie schon Ihren Hintern und hören Sie auf zu jammern.« Steel nahm die E-Zigarette aus dem Gesicht, legte den Kopf in den Nacken, formte die Lippen zu einem breiten O und blies. Aber statt eines perfekten Rauchkringels stieg nur eine Art missgebildete Amöbe zur Decke auf. »Sie sind ja bloß neidisch, weil er reich und sexy ist.«
    »Er ist ein Arsch.« Mark ließ sich neben Logan auf den Besucherstuhl plumpsen und starrte grimmig vor sich hin. »Kommt hierher und will uns erzählen, wie –«
    » Sie dürfen immerhin das Crowd Management machen, während ich mich bei jedem Officer Arsch von jeder verdammten Dienststelle im ganzen Land lieb Kind machen muss.« Sie versuchte noch einen Rauchring zu blasen, der aber ebenso misslang.

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