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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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ist? Husch, husch!«
    Der Constable stand auf und schwang sich auf die Kante von Bobs Schreibtisch.
    Steel ließ sich ächzend auf dem frei gewordenen Stuhl nieder. »Angesichts der jüngsten Entwicklung wurde eine kleine Umstrukturierung beschlossen. McPherson versucht das tote Kind zu finden, von dem der erste Zeh stammte; Interims- DI McDonald übernimmt die Nachforschungen in den Krankenhäusern; Evans macht die Tierärzte, und ich bleibe bei den Sexualstraftätern.«
    Rennie hob die Hand. »Heißt das –«
    »Ich sag’s nicht noch einmal.«
    Er ließ die Hand wieder sinken.
    »Die Presse spielt verrückt. Der Chief Constable macht sich ins Hemd, die SOCA reibt sich die dreckigen Flossen. Und Bain hat beschlossen, Superintendent Green eine ›aktivere Rolle in den Ermittlungen‹ zuzuweisen.«
    Nicht schon wieder.
    »Wie’s scheint, hat er Erfahrung mit Entführungsfällen.«
    Aber auch jedes Mal.
    »Also« – Steel schob eine Hand in ihre Achselhöhle und wühlte darin herum – »müssen wir jemanden finden, der Green bei seinen ›Interaktionen unterstützt‹, was immer das nun wieder heißen mag. Logan –«
    »Warum? Warum trifft es immer mich? Warum muss ich für jeden Wichser, der nach Aberdeen kommt, den Babysitter spielen?«
    »Wenn du nur zehn Sekunden lang mit dem Gejammer aufhören und mich zu Ende reden lassen könntest … Logan, du bist vom fröhlichen Perversenquiz freigestellt – nachdem Bell die Spätschicht übernimmt, sind wir sowieso fast durch mit denen. Ab sofort bist du beim Kommando Absicherung. Geh noch mal alles durch, was wir bis jetzt gemacht haben: Opferprofil, Anwohnerbefragungen, alles – und sieh zu, dass sie uns bei einer eventuellen öffentlichen Untersuchung keine Klöpse nachweisen können. Nimm dir einen Sklaven.« Sie ließ von ihrer Achselhöhle ab und begann stattdessen an ihrem BH herumzuzupfen. »Doreen: Superintendent Green hat Sie zur Händchenhalterin erkoren. Versuchen Sie, einigermaßen auf dem Boden zu bleiben, ja? Wir wissen ja, wie ihr notgeilen geschiedenen Weiber drauf seid.«
    Bob streckte die Hand aus und tätschelte Doreen die Schulter. »Siehst du, du bist doch was ›Besonderes‹.« Dann grinste er Steel an. »Und was ist mit mir, Chefin?«
    Steel schniefte. »Haben Sie Stinky Tam schon gefunden?«
    »Na ja … nicht direkt.«
    »Dann sollten Sie vielleicht mal in die Gänge kommen, meinen Sie nicht?«
    Logan hielt den Film an. Fluchte. Fischte sein klingelndes Handy aus der Tasche und drückte die Taste, um Lydia The T attooed Lady zum Verstummen zu bringen. »Sam?«
    Ihre Stimme drang schneidend an sein Ohr. »Wir haben wohl was vergessen, wie?«
    »Nein, hab ich nicht. Ich bin in ein paar Minuten zu Hause.«
    »Wo bist du? – Nicht, dass ich fragen müsste …«
    Er blickte sich in dem düsteren Raum um. Es war ein schäbiges Büro im vierten Stock; eins von denen, die demnächst renoviert werden sollten – wohl der einzige Grund, weshalb es überhaupt zur Verfügung gestanden hatte. Die Hälfte der Deckenfliesen fehlte, graue Kabel schlängelten sich um die Betonträger des Stockwerks darüber. Eine kleine Insel von schmutzig grünen Teppichbodenquadraten klebte an einer Stelle noch auf dem grauen Boden, und dort hatte Logan den Schreibtisch aufgestellt, den er den Gebäudetechnikern abgeluchst hatte.
    Ein Schreibtisch. Ein Stuhl. Ein Laptop. Und zwei schwere braune Kartons voll mit Akten.
    »Ich bin bald zu Hause, okay?«
    »Halb acht, McRae – ich verlass mich drauf. Ach ja, ich hab ’ne Palette Stella und zwei Packungen Lasagne von Markies besorgt. Wir können uns einen gemütlichen Abend machen.«
    »Dauert nicht mehr lange, ich versprech’s.« Pause. »So, jetzt muss ich aber Schluss machen.«
    » Halb acht, nicht vergessen!«
    Und dann war sie weg.
    Logan klickte wieder auf »Abspielen«.
    Auf dem Monitor des Laptops wurde Alison McGregor die Treppe hinuntergeschleift. Sie strampelte und trat wild um sich, während sie dem Typen im Overall, der sie trug, einen Kopfstoß zu versetzen versuchte. Durch den Flur ging es in die Küche. Der Typ trug eines dieser Namensschildchen zum Anstecken, wie sie auf Tagungen ausgegeben wurden. Es war fast unmöglich zu entziffern, aber die BBC -Sendung Crimewatch hatte nur so mit dem Geld der Gebührenzahler um sich geworfen, und eine Firma für Digitale Bilderfassung hatte schließlich den Namen » TOM « ermittelt.
    Ein kleines Mädchen in einem Winnie-Pu-Schlafanzug kauerte in der Ecke beim

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