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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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nahm ihre Brille ab und kniff sich in die Nasenwurzel. »Ich empfehle, ihn dauerhaft in Pflege zu geben. Eine Familie von Drogensüchtigen ist ja schon schlimm genug, aber wenn seine Mutter und dieser … Shuggie sich mit Yardies eingelassen haben …«
    Logan humpelte an seinen Schreibtisch zurück, zog die oberste Schublade auf, stellte seinen frisch gespülten Kaffeebecher samt Löffel hinein und sperrte ab. Das war das Problem, wenn man in einem Polizeirevier arbeitete – man war von Diebespack umgeben.
    Biowaffen-Bob schwenkte seinen Stuhl herum, bis er in die Mitte des Zimmers blickte. »Zeit fürs Pub?«
    »Kann nicht.« Doreen blieb über ihren Schreibtisch gebeugt. »Superintendent Green will Details von jeder Entführung in der Region in den letzten fünf Jahren.«
    »Logie-Bogie?«
    Logan schaltete seinen Computer aus. »Green gehört an die Wand gestellt. Mir hat er gesagt, ich soll die gleichen Infos für die letzten zehn Jahre beibringen. Ich hab’s Rennie aufs Auge gedrückt.«
    Doreen zog die Schultern hoch und stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Wieso hast du mir das nicht vor drei Stunden gesagt?«
    Bob drückte die Austaste seines Computers. »Also, ich bin jedenfalls nach einem weiteren Tag Fahndung nach dem Phantom Stinky Tam mehr als reif für ein Bierchen.« Er griff nach dem Berg Papiere auf seinem Schreibtisch, schob sie halbwegs ordentlich zusammen und stopfte sie in seinen Zu-erledigen-Korb. »Hat jemand meinen Hefter gesehen?«
    Er riss seine oberste Schublade auf. »Was ist denn das ?« Bob fischte die Unterhose heraus, die Logan letzte Woche dort deponiert hatte – nachdem ihm irgendjemand das Ding zusammen mit ein paar Socken an die Schreibtischlampe gehängt hatte.
    Bob drehte die Unterhose hin und her und entdeckte die braunen Streifen am Zwickel. »Na, na, da ist aber jemand ein kleines Schweinchen gewesen, was?«
    Doreen richtete sich auf, und die Röte schoss ihr in die Wangen. »Was schaust du da mich an?«
    Die Tür flog auf, und DI Steel kam grummelnd ins Sergeants-Kabuff geschlappt. »Sergeant Marshall, warum sind Sie nicht …« Sie runzelte die Stirn. »Was machen Sie denn da?«
    Bob ließ die schmutzige Unterhose um seinen Finger wirbeln. »Ich unterhalte mich gerade mit DS Taylor über persönliche Hygiene. Superintendent Green wird ihr niemals an die Wäsche gehen wollen, wenn sie so eklige Bremsspuren hinterlässt –«
    Doreen boxte ihn. »Detective Sergeant Robert Marshall, ich warne dich!«
    »Benehmt euch, alle beide.« Steel warf Bob einen braunen Umschlag zu. »Die General Enquiries Division hat gerade in der Gairn Terrace eine Leiche gefunden.«
    »Ach ja?« Er zog die Papiere heraus und blätterte sie durch. »Ich kümmere mich gleich morgen früh drum, Chefin, es wird …« Ein Seufzer. »Scheiße.« Er hielt ein Foto hoch – das Gesicht eines Mannes: eine Nase wie ein pockennarbiger Golfball, zottiger Bart mit Essensresten drin, wirres Haar, schmutzige rote FC -Aberdeen-Bommelmütze. »Stinky Tam.«
    » Aye , also setzen Sie Ihren dreckigen schlüpferschwingenden Arsch in Bewegung und bringen Sie die arme Sau her.«
    Bob wurde rot. »Ja, Chefin.« Er eilte zur Tür hinaus, den Umschlag in der Hand.
    »Und was dich betrifft« – sie drehte sich um und schwenkte einen Finger in Logans Richtung – »was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    Doreen stand auf. »Also, ich muss dann wirklich mal los –«
    »Nicht so schnell.« Steel klatschte die flache Hand auf den Türrahmen und versperrte ihr den Weg. »Sagen Sie Ihrem neuen Freund Green, ich hab’s nicht nötig, dass jemand mir nachläuft und meine Arbeit kontrolliert, als ob ich ’ne verdammte Praktikantin wäre. Und wenn ich ihn noch mal dabei erwische, wie er über irgendwen aus meinem Team Scheiße erzählt, dann ramm ich ihm die Faust so in den Arsch, dass ich mit ihm Kasperltheater spielen kann. Verstanden?«
    Doreen nickte. Steel ließ die Hand sinken, und Doreen schlüpfte hinaus.
    Steel zog die Tür ganz langsam und lautlos zu. Jetzt war sie mit Logan allein.
    »Wenn du gekommen bist, um mich anzubrüllen, spar dir den Atem.« Logan nahm seine Jacke von der Stuhllehne und zog sie an. »Ich bin von Napier und Finnie schon mehr als reichlich bedient. Ich dachte, ich könnte das Auto wiederkriegen, ehe irgendjemand was merkt.«
    Sie zielte wieder mit dem Finger auf ihn. »Wenn du Dödel es gemeldet hättest, dann hätten wir den Wagen aufspüren und Shuggie Webster schnappen

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