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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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können, ehe die Yardies ihn in die Finger bekamen. So haben sie inzwischen wahrscheinlich Hackfleisch aus ihm gemacht!«
    »Ist ja nicht so, als hätte ich ihm die Schlüssel von der Scheißkarre in die Hand gedrückt und gesagt: ›Nee, ist schon okay, Kumpel, kannst ihn dir ruhig ausleihen, ich lieg lieber noch ein bisschen hier im strömenden Regen rum!‹ Sein Hund hätte mir fast das Gesicht weggebissen!«
    »Ja, siehst du, solche Typen wie Shuggie muss man halt ständig beobachten. So einen musst du unter Kontrolle halten. Da kannst du nicht den Kopf in den Sand stecken und erwarten, dass er sich schon benehmen wird. Das sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand. Hast du es mit einer GSM -Ortung versucht?«
    »Natürlich hab ich das. Er schaltet sein Handy immer nur für ein paar Minuten ein und verändert dann wieder seinen Standort.«
    »Ist halt nicht so blöd, wie er aussieht.« Sie lutschte eine Weile an ihren Zähnen und starrte ins Leere. »Besorg uns einen Wagen.«
    »Aber die Schicht ist doch schon seit –«
    »Wir bügeln jetzt deinen Patzer wieder aus, bevor alles noch schlimmer wird.«

28
    Logan zog die Handbremse an. »Wie viele denn noch?«
    »So lange, bis wir ihn gefunden haben. Und sei nicht so verdammt undankbar.«
    Logan stöhnte. »Meine Schicht ist seit zweieinhalb Stunden zu Ende, und ich hatte seit Wochen keinen freien Tag mehr. Was ist denn aus der Arbeitszeitverordnung geworden?«
    »Pah – die Arbeitszeitverordnung ist was für Warmduscher.« Steel knüllte den Stadtplan zusammen und stopfte ihn in das ohnehin schon übervolle Handschuhfach. »Mich hörst du ja auch nicht jammern, oder?« Sie stieg aus und fummelte im schwindenden Tageslicht an ihrer künstlichen Zigarette herum. »Und meinst du nicht, Jenny und Alison McGregor würden sich vielleicht auch mal einen freien Tag wünschen?«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dass Susan wieder Lust auf Sex hat – wieso bist du dann nicht –«
    Damit erntete er einen bösen Blick. »Werd’ bloß nicht zu persönlich.« Sie drehte sich um und stapfte auf das Gebäude zu.
    Es war eine Wohnsiedlung in Hayton; eine lange Reihe vierstöckiger Mietshäuser: gesichtslose graue Fassaden, nur die Treppenhäuser mit einem Streifen roter oder blauer Farbe hervorgehoben. Als ob das den Gesamteindruck retten könnte. Ein paar Hochhäuser ragten hinter den Dächern auf – rostbraune Klötze mit Balkonen und Satellitenschüssel-Akne. Im ersten Block feierte jemand eine Party; wummernde Musik dröhnte aus den Fenstern, und ein roter Luftballon schwebte durch den feinen Nieselregen davon.
    Typisch – wenn er bei Napier hockte oder sich einen Anschiss von Finnie abholte, war strahlender Sonnenschein, aber sobald er einen Fuß vor das Präsidium setzte, fing es wieder an zu schiffen.
    »Willst du hier nur rumstehen und blöd aus der Wäsche gucken?« Steel stieß die braune Haustür auf und ging hinein. »Na los, husch-husch!«
    Im Treppenhaus roch es nach gebratenen Zwiebeln, und Logans Magen grummelte, als er Steel nach oben folgte. »Ich habe heute Victoria Murray vernommen.«
    »Ach ja – und was sagt Vicious Vikki zu dem Thema?«
    »Offenbar ist Alison McGregor nicht der Ausbund an Tugend, für den alle sie halten. Sie hat nämlich –«
    »Randaliert? Gesoffen? Rumgevögelt, als sie noch in der Schule war?«
    »Oh.« Logan blieb auf dem Treppenabsatz stehen, doch Steel ging einfach weiter. »Du hast sie auch vernommen, stimmt’s?«
    »Nee.«
    Logan eilte ihr nach. »Hast du ganz bestimmt. Es –«
    »Tu doch nicht blöder, als du bist, Laz – das stand alles in den Zeitungen. Was glaubst du denn, wie Vicious Vikki zu ihrem Spitznamen gekommen ist – indem sie das Haushaltsgeld veruntreut hat? Nein, sie hat ihre schmutzigen Kindheitsgeschichten an die Daily Mail verkauft. Ein Aufschrei der Empörung. Dann hat das OK ! -Magazin einen doppelseitigen Artikel gebracht – ›Alisons dunkles Schulmädchen-Geheimnis: »Ich hab’s als Teenager richtig krachen lassen«, gesteht BNBS -Halbfinalistin.‹ Oder so. Kannst du nicht wenigstens versuchen , mit der Popkultur Schritt zu halten?«
    Steel blieb im dritten Stock stehen und paffte ein bisschen an ihrer E-Zigarette. »Okay, gleiches Vorgehen wie beim letzten Mal. Aber versuch mal, nicht so zu gucken, als ob du dir gerade in die Hose gemacht hättest, ja?«
    »Ist doch nicht meine Schuld, dass Susan nicht mit dir vögeln will.«
    »Jetzt klopf schon an die verdammte Tür.«
    Logan zog

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