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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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seinem Bier. »Ich wäre ja schon viel eher hier gewesen, aber diese Idioten von der GED haben mich zu so einem armen Schwein geholt, das sich die Kugel gegeben hat. General Enquiries Division , wenn ich das schon höre – Ganz Erbärmliche Deppen, das trifft’s eher.« Noch ein Schluck. »Aber jetzt klärt mich mal auf – wer ist denn die Tussi da bei Steel?«
    »Mit den dunklen Haaren?« Der dicke Gary spähte über Doreens Kopf hinweg zum Tresen.
    Logan blickte sich um. DI Steel war gerade so inmitten des Gedränges zu erkennen. Sie hatte die Hand auf das Kreuz einer anderen Frau gelegt: lockiges dunkles Haar mit grauen Strähnen, Jeans und enge Seidenbluse, Brille über die Stirn hochgeschoben, das Partyhütchen schief aufgesetzt.
    Steel beugte sich vor und sagte etwas. Die Frau lachte, und ihre imposanten Brüste bebten.
    Logan zwängte sich vom Tisch weg in Richtung Ausgang. Dann blieb er stehen. Machte kehrt und kämpfte sich durch die Menge zum Tresen. Er tippte Steel auf die Schulter. »Also, ich bin dann weg.«
    Sie drehte sich um, und ihre Augen verengten sich einen Moment. »Schön für dich.« Dann wandte sie sich wieder ab, um ihrer neuen Freundin etwas ins Ohr zu flüstern.
    Die Frau warf den Kopf in den Nacken und brach wieder in busenerschütterndes Gelächter aus. »Ach, Honey, du bist einfach köstlich .« Amerikanischer Akzent.
    Logan lächelte verkrampft und packte Steels Arm. »Entschuldigen Sie uns einen Moment.« Er zog sie in die nächstbeste Nische. »Was tust du da?«
    Steel riss sich los. »Wonach sieht’s denn aus, hm? Ich –«
    »Du bist verheiratet , hast du das vergessen?«
    Steels Mund wurde zu einem harten, dünnen Strich. »Seit wann geht es dich einen Dreck an, was –«
    »Muss ich diese Frage wirklich beantworten?«
    Die Röte schoss ihr in die Wangen. Dann sah sie weg. »Ich amüsier’ mich bloß ein bisschen, okay? Ist ja nicht so, als würd ich sie vögeln oder so.« Steel legte beide Hände auf die Stirn und zog die Falten glatt. Dann seufzte sie. »Susan sagt, sie ist immer noch nicht so weit. Es ist jetzt bald ein Jahr. Ein Jahr , und sie will immer noch nicht … Scheiße, Mann, ich bin auch nur ein Mensch, Laz.«
    »Tja, also … dann tu wenigstens nichts, was du hinterher bereust.«
    »Okay.« Sie tätschelte seinen Arm. »Danke.«
    Logan trat hinaus auf die belebte Union Street: Busse rumpelten vorbei, Möwen kreischten, und dieser Idiot mit dem » JESUS !«-Schild sang mit heiserer Falsettstimme eine Art Choral. Der Asphalt war noch nass vom letzten Wolkenbruch und glänzte im abendlichen Lichterschein.
    Er umkurvte ein junges Mädchen, das ein kleines Kind im Buggy vor sich herschob, Zigarette im Mundwinkel, Handy am Ohr.
    »M-hm … ja, ich weiß, aber er ist ein totales Arschloch, was willst du da machen?« Sie klackerte auf ihren zu hohen Absätzen vorbei.
    Logan warf noch einen Blick durch die Fenster des Athenaeum und sah DI Steel hinten am Tresen stehen, den Arm um das kurvenreiche Partygirl gelegt.
    Herrgott noch mal …
    Aber andererseits – er war nicht ihre Mutter. Wenn sie unbedingt alles vermasseln wollte, sollte sie nur machen.
    »Jetzt stell dich mal nicht so an – man sieht ja gar nichts.« Samantha ließ sich auf das Sofa zurücksinken.
    »Bist du sicher?« Logan betrachtete seinen rechten Arm. »Da, das ist doch ein Bluterguss.«
    »Das ist Dreck.« Sie klatschte einmal in die Hände. »Na los, zeig mal den anderen her.«
    Er zog das Hemd ganz aus und drehte sich um. Das kleine Verbandmull-Quadrat war ausgefranst, das Klebeband löste sich und war an den Rändern verschmutzt. »Sollte ich das nicht drauflassen –«
    »Ich glaub’s nicht, dass du immer noch damit rumläufst.« Sie sprang vom Sofa auf, packte den Verband und riss ihn mit einem Ruck ab.
    Ein jäher Schmerz, als die Haare am Klebeband hängen blieben. »Au!«
    »Na bitte.« Sie nickte. »Sieht gut aus – hab dir doch gesagt, dass der Reverend ein Künstler ist. Freust du dich drüber?«
    »Steel sagt, sie ermitteln jetzt in Kriminaltechniker-Kreisen, für den Fall, dass einer von euch Alison und Jenny entführt hat.«
    »Steht dir. Sehr minimalistisch.«
    »Ich kann mir das ja nicht vorstellen. Ihr und kriminalistische Superhirne? Die Hälfte von eurem Team kann sich ja nicht mal ohne Aufsicht eines Erwachsenen die Schuhe zubinden.«
    »Lass es ein bisschen atmen, dann geht die Rötung schneller zurück. Und nur damit du’s weißt: Euch Flachwichser vom CID stecken wir noch

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