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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ihn grade auch gern küssen. Mir doch scheißegal, ob das hier Hagenbeck ist und wenn irgendwo Lennart oder sonst einer von Dirks Bekannten aus den Büschen springt, kann ich da auch nichts machen.
    »Der Gedanke an einen handgeschriebenen Lebensbericht und ein psychologisches Gutachten ist nicht grade beruhigend«, gibt er zu. »Vermutlich sollte ich ein paar Dinge weglassen und aufpassen, was sie mich morgen fragt…«
    »Sie kommt morgen?«
»Ja, verfasst einen Bericht.« Irgendwie wirkt er nervös.
    »Das ist nur Routine. Wie sie sich eingelebt hat und wie ihr zurecht kommt und so…«
    »Hoffentlich.«
    »Ich kann dir helfen, wenn du willst. Also morgen und bei dem Lebensbericht. Ich war ganz gut in Deutsch und in heiler Familie. Außerdem ist meine Mutter Psychologin, ich kann sie mal fragen, auf was die da so achten…«
    »Ich weiß nicht«, weicht er aus.
»Keine Sorge, ich frage nur für einen Freund… Du kriegst das hin, ganz bestimmt sogar! Weißt du, ich finde wirklich, du machst das toll… und hattest du nicht mal gesagt, dass deine Mutter nie gekocht hat?«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Na ja, du kannst es trotzdem ziemlich gut, obwohl sie's dir nicht beigebracht hat. Und vermutlich hat sie dir auch nie erzählt, wie man echt guten Sex mit einem Kerl hat…« Ich grinse zu ihm rüber.
    »Nein, definitiv nicht.« Er lacht.1
    »Na, siehst du. Vielleicht solltest du es dir einfach zutrauen und glauben, dass du es kannst, und dir ein paar mehr Fehler zugestehen als in deiner Küche.«
    »Ja, vielleicht…« Er sieht zu mir rüber ohne den Kopf zu drehen.
    »Komm' mal her«, sage ich, mache einen Schritt vor und ziehe ihn in meine Arme. Einfach so… Weil mir danach ist und weil ich finde, dass er das verdient hat.
    »Was machst du da?«, fragt er leise und klingt ein bisschen irritiert. Allerdings unternimmt er keinen Versuch, sich von mir zu lösen.
    »Kam einfach so über mich.« Ich presse meine Stirn an seine und sehe ihn an.
    »Mach das nicht«, sagt er und schlägt die Augen nieder, um meinem Blick auszuweichen.
    »Warum nicht?« Meine Stimme ist tonlos und mein Herz schlägt wie verrückt in meiner Brust.
    »Weil…«, setzt er an. Aber weiter kommt er nicht, weil unsere Lippen sich treffen.
    Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, er hat seine zuerst auf meine gelegt. Ich spüre seine Hand im Nacken, seine weichen Lippen, seine Zunge, die zaghaft über meinen Mund streicht und dann gegen meine stößt. Ich gebe ihr nach und komme ihm entgegen, umkreise sie lockend, bevor ich sie zurück dränge.
    »Du bist so ein Idiot«, murmle ich, als wir uns lösen. »Du raffst es einfach nicht…«
    »Ich… bin nicht gut in so was«, sagt er und sieht mich unsicher, beinahe hilfesuchend von unten an.
    »Dann werd's, verdammt noch mal«, sage ich leise, bevor ich meine Lippen noch mal auf seine lege. »Versuch's wenigstens…«
     
     
     

Smalltownboy
     
    David
     
     
    »Flo?« Irgendwie hab' ich mich beinahe dran gewöhnt, dass er da ist, wenn ich nach Hause komme. Vermutlich hab' ich mich, was diese Sache mit ihm und mir angeht, sowieso an mehr gewöhnt, als gut für mich ist.
    Keine Ahnung, was da heute im Zoo über mich gekommen ist, als ich ihm die rührselige Lebensgeschichte von David Klein erzählt hab'. Aber offenbar hat's ihn nicht wirklich abgeschreckt und er schien auch nicht sonderlich verwundert. Schätze also, er konnte sich das Meiste sowieso schon denken.
    War trotzdem ein komisches Gefühl, mit ihm drüber zu reden. Aber irgendwie auch erleichternd. Ich glaube, ich hab' noch nie so mit jemandem drüber geredet, außer mit Nina. Jedenfalls nicht vor Mitternacht und ohne, dass ich ziemlich viel getrunken hab'.
    Er hat nicht viel gesagt dazu, sondern einfach zugehört und mir irgendwie das Gefühl gegeben, dass es okay ist. Ich hatte das hinter mir gelassen. Jedenfalls hab' ich das versucht… nicht drüber geredet, nicht dran gedacht… und so lange ich nichts anderes tun muss als das, was ich kann, ist mein Leben völlig ok.
    Diese Sache mit der Kleinen ist etwas, das ich nicht kann. Jedenfalls glaube ich das. Es gibt kein Rezept für Familie, für Verantwortung, an das ich mich halten kann.
    Vielleicht hat er recht, mit dem, was er gesagt hat, und ich sollte mir bei Stella ein paar mehr Fehler zugestehen, als ich das in meiner Küche tue. Es hat auch dort eine Weile gedauert, bis ich was riskiert und meinem Instinkt vertrau hab'. Wenn ich's nicht getan hätte, dann wäre ich

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