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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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brummt er. »Kannst du's noch aushalten bis nach Hause zu Nina?«
    »Weiß nicht«, sagt sie schuldbewusst.
    »Ist vielleicht besser, wir gehen noch mal zurück«, schlägt Nina vor.
    »Meinetwegen.« Er klingt wenig begeistert.
    »Ich mach das!« Auffordernd streckt Nina ihr die Hand entgegen.
    »Ich mag aber mit dem Flori«, sagt sie.
    »Klar.« Ich nicke ergeben.
    Hab' sowieso nicht wirklich sonderlich große Lust, jetzt mit ihm alleine zu sein. Denn irgendwas sagt mir, dass er ziemlich schlecht auf mich zu sprechen ist. Bei meinem Anruf vorhin im Restaurant hatte ich per Telefon das Vergnügen einer Vorstellung in Hochform, auf die ich grad echt verzichten kann. Er ist definitiv nicht immer sexy, wenn er ein Arschloch ist…
    »Nein, Stella, wir Mädchen machen das«, sagt Nina grade bestimmt, legt ihr die Hand auf die Schulter und schiebt sie zurück in Richtung Haupteingang.
    »Ich kann das…«, versuche ich.
    »Quatsch, wir machen das. Mädchenklo.« Sie zwinkert mir verschwörerisch zu. Na super!
    »Beeilt euch!« Er geht um den Wagen herum, lehnt sich gegen die Motorhaube, verschränkt die Arme und würdigt mich keines Blickes. Sieht nicht so aus, als habe er mehr Bock drauf, mit mir alleine zu sein als ich.
    »Ich dachte immer, dass Küchenchefs rumschreien, sei ein Klischee«, sage ich, einfach um irgendwas zu sagen. Anschweigen ist auch doof. Und ich würde anfangen, ihn anzustarren. Und das ist nicht gut, weil ich ihn schön finden würde und… irgendwie würd' ich ihn jetzt gern in den Arm nehmen. Ich glaube, er hat sich echt Sorgen um sie gemacht. Und jetzt, wo alles okay ist, ist da diese riesige Erleichterung und Leere, die einen beinahe erdrückt.
    »Ist es nicht«, entgegnet er knapp.
    »War viel los?«, hake ich nach.
»Ziemlich… wie immer eben.«
    »Ganz schön stressig«, stelle ich dämlich fest und betrachte ihn.
    Er sieht echt fertig aus. Sein Haar ist ungemacht, er hat sich länger nicht rasiert, sollte mal duschen und trägt zu seinen Jeans nur ein dünnes T-Shirt. Auf der Kappe seines rechten Chucks ist tatsächlich ein schiefes Herz, das Stella mit Nagellack angeschmiert hat. Mit Glitzer. Wenn ich nicht Angst hätte, dass er mich dafür umbringt, würd' ich mich wohl drüber lustig machen.
    »Es war so ein blöder Redakteur da, der über Restaurants schreibt«, sagt er erklärend. Keine Ahnung, ob das eine Entschuldigung für seinen Auftritt sein soll. Ich glaube, er fröstelt ein bisschen. Ich auch. Ich bin so froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
    »Willst du meine Jacke?«, biete ich trotzdem an.
    »Mein Wagen hat eine Heizung«, entgegnet er knapp.
    »Ich weiß, aber du frierst…« Er wirkt furchtbar dünn grade. Ist mir vorher noch nie so aufgefallen. Und ich finde ihn, auch ohne ihn schweigend anzustarren, schön…
    »Hör' mal, Flo, ich will mich nicht mit dir unterhalten.«
    »Oh… okay.« Ich schlucke.
    »Und ich will auch nicht, dass du sie noch mal siehst.« Er macht sich nicht mal jetzt die Mühe den Kopf zu drehen.
    »Schon klar«, sage ich und versuche, gegen dieses Gefühl anzukommen, das sich ein bisschen wie Steine im Magen anfühlt. Das mit uns ist wohl definitiv vorbei… und es tut immer noch verdammt weh. War eine gute Entscheidung, das Auslandsemester tatsächlich vorzuziehen. Denn ich glaube, wenn ich in Hamburg bliebe, würd' mich nur überall alles an ihn erinnern.
     
     
    ***
     
     
    »So, da wären wir, weckst du sie?« Er dreht seinen Kopf über die Lehne des Fahrersitzes nach hinten.
    Die ganze Fahrt hab' ich keinen Ton gesagt und zusammengequetscht neben Stella auf der Rückbank gesessen. Sie hat mit der gesunden Hand meine gehalten und ich musste auf Felix aufpassen, weil der Gips noch fest werden muss. Sie haben ihr was gegen die Schmerzen gegeben, das wohl ein bisschen schläfrig macht. Sie ist ziemlich schnell eingeschlafen in ihrem Autositz.
    »Stella? Hey, Stella… wir sind da…« Vorsichtig rüttle ich an ihrer gesunden Schulter, während Nina mit einem total überflüssigen: »Da wären wir«, aus dem Wagen steigt.
    »Stella!«, sage ich ein bisschen lauter, als keine wirkliche Reaktion darauf kommt. Sie seufzt, dreht den Kopf auf die andere Seite, schürzt die Lippen, gibt ein schmatzendes Geräusch von sich und schläft weiter.
    »Schläft ziemlich tief«, stelle ich fest, als er die Tür auf ihrer Seite öffnet und sich zu uns in den Fond beugt.
    »Hey, Stella!« Vorsichtig löse ich den Anschallgurt.
    »Pass auf ihren Arm auf!«,

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