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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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hören, sie ist viel zu fasziniert von meinen Kaninchen. Inzwischen hat sich auch Herr Hase dazugesellt und mustert sie aus einiger Entfernung neugierig.
    »Oh nein, sie ist nicht meine Tochter«, klärt Nina mich auf. Aber alles andere hätte mich irgendwie auch sehr gewundert. Schließlich hab' ich in ihrer Wohnung kein Kinderzimmer gesehen.
    »Sie gehört zu einem Freund, der übrigens drüben in meiner Wohnung wartet. Vielleicht sollte ich die Eier schon mal rüber bringen, damit er schon mal die Pfannkuchen machen kann. Falls das für dich okay ist, wenn sie für 'ne Sekunde hier bleibt.« Sie deutet mit dem Kinn in Richtung der Kleinen.
    »Klar, kein Problem. Ich wollte sowieso ein bisschen Salat holen.«
    Ich lasse die beiden alleine, gehe rüber in die Küche und öffne den Kühlschrank. Wenn ich unter der Woche alleine bin, ist er nicht sonderlich gut sortiert, aber Basics, also Butter, Eier, ein paar Joghurts und so, habe ich da.
    Richtig einkaufen gehe ich meist erst am Freitag, wenn Dirk zurückkommt. Manchmal sagt er mir vorher, worauf er Lust hat, und wir kochen gemeinsam, aber meistens sind wir zu faul und gehen essen. Dann kaufe ich nur Sachen für ein ausgiebiges Frühstück und decke mich mit Tiefkühlkram für die nächste Woche ein.
    Wenn ich alleine bin, koche ich eigentlich nie. Ich bin auch nicht wirklich begabt, was das angeht. Es gibt ein paar Sachen, die mir meine Mutter beigebracht hat, die ein Überleben möglich machen und die mir verhältnismäßig oft gelingen. Aber das sind eher so kleine Sachen, wie Spaghetti Bolognese, Bratkartoffeln, Schinkennudeln oder Schnitzel. Pfannkuchen bekäme ich zur Not wohl auch noch hin. Für alles andere gibt es zum Glück ja Tüten. Die wurden quasi für mich erfunden.
     
    ***
     
     
    »Hier!« Vorsichtig drücke ich Nina die kalten Eier in die Hand und gehe an ihr vorbei ins Zimmer. Stella sitzt mittlerweile auf dem Teppich und hat sich mutig ein bisschen weiter vorgewagt. Vorsichtig streichelt ihre kleine Hand über Elmos Rücken.
    »Na, habt ihr euch schon angefreundet?«, frage ich und gehe neben ihr auf die Knie.
    Sie nickt und streichelt, nachdem sie sich mit einem zögerlichen Blick vergewissert hat, dass das in Ordnung ist, weiter vorsichtig über Elmos Fell.
    »Schau mal, wenn du magst, kannst du ihm ein bisschen Salat geben.«
    »Elmo ist so süß«, sagt sie leise. »Und Herr Hase auch. Aber wenn er ein Mädchen ist, wieso heißt er dann Herr Hase?«
    »Weil ich erst dachte, dass er auch ein Junge ist und… na ja, und dann hieß er schon so«, erzähle ich die Kurzversion. Offenbar ist sie damit zufrieden.
    »Schau, am besten hältst du ihm das Blatt einfach hin und wartest.« Ich nehme eines der Blätter, die ich aus der Küche mitgebracht habe, hinten am Stiel und halte es Elmo seitlich neben die kleine, sich bewegende Nase.
    Er dreht den Kopf zu mir rüber und mampft das Salatblatt. Sofort schiebt sich Herr Hase daneben und versucht, ebenfalls daran zu knabbern.
    »Hey!«, sage ich streng, als sie versucht, ihm das Blatt wegzureißen. »Am besten gibst du Elmo ein neues, damit sie sich nicht streiten«, schlage ich vor und halte Stella ein anderes hin.
    »Elmo«, sagt sie leise und versucht, seine Aufmerksamkeit zu erregen, indem sie das Blatt ein bisschen zaghaft vor seine Nase hält, und tatsächlich wechselt Elmo die Fronten. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel, wie sie bewegungslos dasitzt und das Blatt mit spitzen Fingern festhält, während Elmo sich in gemächlichem Tempo immer näher an ihre Hand mümmelt.
    »Seine Nase ist lustig«, stellt sie leise fest. »Schau mal, Nina, die bewegt sich immer.«
    »Ja, das ist wirklich lustig«, sagt Nina, kommt wieder zu uns und geht ebenfalls in die Knie.
    »Magst du ihn auch mal streicheln?«, bietet Stella großzügig an. »Er ist ganz lieb. Und er hat ein ganz weiches Fell.«
    »Na gut«, sagt Nina, legt die Eier vorsichtig neben sich und streicht Elmo mit der hohlen Hand leicht über den Rücken. Sie scheint nicht sonderlich auf Kaninchen zu stehen.
    »Magst du kurz hier bleiben, Stella? Dann bring' ich David eben die Eier.«
    Fragend sieht die Kleine rüber zu mir.
    »Das ist okay«, ermutige ich sie und drücke ihr ein weiteres Salatblatt in die Hand. Sie nickt, lässt den Stiel los und streichelt Elmo noch ein paar Mal über den runden Kopf, bevor sie ihm wieder Grünzeug vor die Nase hält.
    »Ich hol' sie dann gleich rüber«, sagt Nina im Aufstehen.
    »Ich kann sie auch

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