Koch zum Frühstück (German Edition)
Sammelumkleide.«
Gute Frage. Hab' ich, ehrlich gesagt, noch gar nicht drüber nachgedacht. Allerdings ist Sammelumkleide, wenn es das ist, was ich mir darunter vorstelle, 'ne echt beschissenen Idee. Klingt verdächtig nach früher und Sportunterricht. Ich wusste schon damals nicht, wo ich hinschauen sollte. Vor allem, nachdem ich irgendwann mal eine Erektion bekommen hab', die jeder mitbekommen hat. Und ehrlich gesagt, hab' ich diesbezüglich absolut keinen Bedarf nach einem Déjà-vu, auch wenn er wohl kein allzu großes Problem damit hätte. Ich jedenfalls hätte bei ihm sicher keins…
»Ich nehm‘ sie mit«, sage ich also und schiebe Stella an der Schulter vor mir her in Richtung Tür, bevor ich länger drüber nachdenken kann, was ich mit ihm machen würde, wenn er eine Erektion bekäme. Denn für alles, was mir dazu einfällt, wäre eine Sammelumkleide definitiv der falsche Platz.
»Aber ich mag zu den Mädchen«, sagt sie leise.
»Mädchen gibt's hier nicht, komm jetzt…«
***
Dafür, dass sie immer so rumzickt, wenn man ihr beim Anziehen helfen will, hat das Umziehen erstaunlich gut geklappt. Haare nass machen beim Duschen war da bedeutend schwieriger. Zum Glück war der Duschraum leer – keine Spur von Flo, keine Ahnung, wo er abgeblieben ist- und niemand hat meine vermutlich nicht sehr pädagogisch wertvolle Methode, sie einfach hochzunehmen und unter den Wasserstrahl zu halten, mitbekommen. Und jetzt halte ich sie immer noch auf dem Arm und sehe mich suchend nach Flo um, während wir vor uns hintropfen und ich langsam aber sicher anfange zu frieren. Meine Nippel sind hart und mein Schwanz… hm, den könnte ich grade beinahe in der Mitte tragen… Aber zum Glück sitzt sie seitlich auf meiner Hüfte und ihr Unterschenkel verdeckt meinen Schritt.
»Schau mal, da ist er!«, versuche ich sie aufzumuntern. Wie es scheint, hat sie mir das eben in der Dusche echt übel genommen. Und irgendwie tut's mir im Nachhinein ja auch leid. Ich dachte auch nicht, dass sie deswegen gleich heult. Aber ich wollte auch nicht noch eine Ewigkeit mit ihr rumeiern. Hoffentlich verpetzt sie mich nicht.
Ziemlich gut gelaunt kommt Flo auf uns zu. Klatschnass, mit einem Handtuch, das er lässig über die Schulter gelegt hat, und in einer knielangen, olivgrünen Short. Weit und mit Seitentaschen. Ich schlucke. Er sieht echt… heiß aus… nicht nur für einen Babysitter. Ich glaube, es ist nicht nur gut für mich, dass er keine enge Badehose trägt...
»Na?« Er grinst, zieht die Augenbrauen hoch und mustert mich - oder das, was von mir zu sehen ist. Zum Glück hab' ich Stella immer noch auf dem Arm.
»Wir haben dich gesucht, Flori«, teilt sie ihm weinerlich mit. »Und der David hat mich einfach so unter die Dusche geha lten und ich hab' geschrie n, weil das Wasser so kalt war und in mein Auge gekommen ist und auf meinen Kopf.«
»So, hat er das?« Er klingt amüsiert. Aber er hat ja auch nicht in diesem beschissenen Duschraum gestanden, das Kind unter den Wasserstrahl gehalten und gehofft, dass niemand reinkommt und ihn für einen Rabenvater hält.
»Ja«, sagt sie anklagend, nickt dabei, atmet durch den Mund ein und zittert ein bisschen.
»Na, das ist ja gemein von ihm.« Seine Augen verengen sich kurz, er schaut irritiert und ich komme mir mal wieder wie der Arsch vor, der nicht mit Kindern kann.
»Sie hat ein Riesentheater gemacht«, versuche ich mich zu rechtfertigen. Und irgendwann war's mir echt zu blöd, den Sinn und Zweck des Duschens vor dem Schwimmen mit einer Fünfjährigen zu diskutieren. Außerdem hab' ich sie echt nur hochgenommen. Also ich hab' ihr nicht wehgetan oder so… Und entgegen ihrer Behauptung war das Wasser warm…
»Weißt du, es ist ziemlich wichtig, vor dem Schwimmen zu duschen, damit man schön sauber ist und es nachher im Wasser nicht so kalt ist«, erklärt er geduldig.
»Gehen wir ins Wasser?« Sie klingt wenig begeistert.
»Natürlich gehen wir ins Wasser«, sagt er sanft. »Das ist doch ein Schwimmbad.«
»Aber ich war doch noch gar nie im Schwimmbad…« Ihr Tonfall wird wieder weinerlich, bevor sie ihren Kopf an meiner Schulter vergräbt.
»Und ich will überhaupt nicht ins Wasser, ich will nach Hause… Weil, ich mag nicht, wenn mein Kopf unters Wasser kommt…«
»Ich pass' auf, dass er oben bleibt, okay?« Er tritt neben mich und streicht ihr mit einem Lächeln übers Haar. »Wir probieren es zusammen. Du wirst sehen, es macht Riesenspaß, hm? Und jetzt
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