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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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überhaupt noch mal aufkreuzt. Wir haben uns getrennt.« Er klingt emotionslos, aber ich bin nicht sicher, ob er einfach nur gut darin ist, sich nichts anmerken zu lassen. Vermutlich ist es die Erklärung dafür, dass er ein bisschen fertig wirkt.
    »Oh, das… tut mir leid«, stammle ich und werde ein bisschen rot. Ich Idiot! Gibt es vielleicht irgendwo in seinem Leben ein Fettnäpfchen, in das ich nicht mit vollem Karacho rein springe?
    »Muss es nicht«, sagt er leise und bemüht sich um ein Lächeln, das mir wohl signalisieren soll, dass er okay ist. »Also, bis dann!«
     
     
    ***
     
     
    »Flori?«
    »Was denn?« Ich sitze neben ihr auf dem Sofa und versuche mich an einem Zopf. Ich bin echt aus der Übung.
    »Findest du meinen neuen Pullover schön?«
    »Ja, er ist sehr hübsch«, lüge ich. »Ihr habt ganz schön viele Sache für dich gekauft, hm?«
    Sie nickt und ich muss für einen Moment ihr Haar loslassen, um ihr nicht versehentlich weh zu tun.
    »Ich hab' auch noch Schuhe. Ganz warme und welche, wie David auch hat, aber er hat schwarze. Ich hab' rote. Findest du Rot schön?«
    »Ja, Rot ist eine meiner Lieblingsfarben«, behaupte ich, klemme mein Werk mit einer der Spangen vom Hasenohr an der Seite fest und begutachte es. »Magst du mal schauen, wie es aussieht?«
    »Ja.« Sie steht auf, drückt mir ihren Hasen in die Hand, überlegt es sich dann aber anders und nimmt ihn mir doch wieder ab.
    »Flori?«
    »Hm?«
    »Du wirfst nie den Felix weg, oder?« Misstrauisch sieht sie mich an.
    »Nein«, sage ich ein bisschen verwundert. »Wieso sollte den jemand wegwerfen? Er gehört doch dir.«
    »Weil, der David hat nämlich gesagt, dass er ihn wegwirft…«
    »David? Quatsch, der hat ihn dir doch gekauft, da hast du bestimmt was falsch verstanden«, widerspreche ich.
    »Doch, er hat es gesagt… und er hat ganz doll mit mir geschimpft, in dem Laden.« Sie klingt ein bisschen geknickt.
    »Und dann hat er gesagt, er wirft den Felix weg?«
    Sie nickt und zieht den Hasen dabei fest an sich. Und irgendwie glaube ich nicht, dass sie sich das ausdenkt. Auch wenn Kinder in diesem Alter ja manchmal bekanntlich eine blühende Fantasie haben.
    »Was ist denn passiert? Wieso hat er denn geschimpft?«, bohre ich also nach. Denn irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er das wirklich zu ihr gesagt hat.
    »Die Frau im Laden hat gesagt, dass der David mein Papa ist. Aber das ist er ja gar nicht und dann hab' ich ihr gesagt, dass er eine blöde Schwuchtel ist. Weil, er ist ja auch nicht mein Papa… Und dann sind wir gegangen und er hat ganz doll geschimpft und gesagt, wenn ich das zu ihm sage, wirft er den Felix weg und sogar noch die Maus.«
    »Oh…« Ehrlich gesagt weiß ich für einen Moment nicht, was ich sagen soll.
    »Aber er hat es dann nicht gemacht, weil ich geweint hab' und der Felix ja mein Lieblings ist…«
    »Na, siehst du«, sage ich aufmunternd. »Weißt du, David war bestimmt nur traurig, weil du der Verkäuferin das gesagt hast. Erwachsene sagen manchmal Sachen, die sie nicht so meinen. Ich bin mir ganz sicher, dass David das ganz bestimmt nicht so gemeint hat.« Das hoffe ich jedenfalls sehr für ihn…
    »Wieso war er denn traurig?«, will sie wissen.
»Na ja, was du da gesagt hast, also, dass er eine blöde Schwuchtel ist… das ist… kein sehr schönes Wort. Wenn du das zu mir sagen würdest, dann wäre ich auch sehr traurig«, versuche ich zu erklären. Gar nicht so einfach, denn vermutlich hat sie überhaupt keine Ahnung, was dieses Wort überhaupt bedeutet. Und so, wie ich die Sache zwischen ihm und seinem Ex einschätze, dürfte sie wohl kaum in den Genuss gekommen sein, zu lernen, dass es nicht nur Mann und Frau gibt, die sich gern haben.
    »Aber meine Mama hat immer gesagt, dass der David eine blöde Schwuchtel ist«, sagt sie traurig. Offenbar hat sie wirklich keine Ahnung. »Zum Norbert und zum Jürgen und zum Thomas auch…«
    Keine Ahnung, wer all diese Typen sind, aber ich schätze, ich sollte ihr da mal was erklären.
    »Komm mal her zu mir, Stella«, sage ich also und klopfe auffordernd mit der Hand neben mir aufs Sofa. Sofort klettert sie neben mich und schmiegt sich an meine Seite.
    »Weißt du, ‚Schwuchtel‘ ist ein sehr gemeines Wort für Männer wie David… und mich.«
    »Wieso hat die Mama das dann gesagt?«
    »Na ja, ich glaube, deine Mama und David haben sich nicht so gut verstanden. Weißt du, David hat ja auch gar nicht in Hamburg gewohnt und sie haben sich nie

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