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Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt

Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt

Titel: Kochlowsky 1: Vor dieser Hochzeit wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Lubkenski an. »Stoß mich doch weg!«
    »Und dann wirst du schreien …«
    »Und wie! Häuserweit! Das ganze Schloß wird zusammenlaufen! Der Herr Verwalter vergreift sich an der Ersten Köchin! Gibt das einen Auflauf!«
    »Du verfluchtes Aas!«
    »Deine Ausdrücke wiederholen sich. Man gewöhnt sich daran.«
    »Ich könnte dir eine runterhauen, aber ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Frau geschlagen.«
    »Von wem kommst du jetzt angeschlichen?«
    »Bist du die Amme des Personals?«
    »Also doch …«
    »Was heißt das?«
    »Du kommst von einem Weibsstück! Der gestrenge Herr Leo ist eben doch nur ein liebestoller Kater!«
    »Geh aus dem Weg!« Kochlowsky schob seine Hand zwischen seinen Bart und Wandas Brust. »Du beleidigst meinen Bart mit deinem Gemelk!«
    »Wo ist hier jemand auf Pleß, der den Mut hat, dich einmal so durchzuwalken, daß du zwei Wochen weder stehen, liegen noch sitzen kannst?« sagte Wanda giftig. »Meine ganzen Ersparnisse gäbe ich dafür hin! Bei der Madonna, ich schwöre es! Ich werde es überall verkünden: Wer Leo Kochlowsky verprügelt, erhält mehr als einen Jahreslohn dafür!«
    »Es wird sich trotzdem keiner finden!« sagte Leo stolz. »Gib den Weg frei, du ausgefranster Topfkratzer … Oder soll ich überall erzählen, daß der Josef Januski bei seiner Abreise fünf Pfund Salzfleisch im Urlaubsgepäck hatte – für deine Schwester in Radomsko? Verdreh nicht die Augen, du Zippe, und leugne nicht! Ein Leo Kochlowsky weiß alles, was hier geschieht!«
    Wanda Lubkenski war so erschüttert, daß sie tatsächlich einen Schritt zur Seite trat und den Weg freigab. Es war nicht abzustreiten: Josef hatte das Fleisch für ihre Schwester Krystina mitgenommen. Aber Wanda hatte es bezahlt und alles ordentlich im Wirtschaftsbuch vermerkt. Eine Wanda Lubkenski klaute nicht, auch wenn sie täglich hundertmal Gelegenheit dazu hatte. Aber allein die Tatsache, daß Leo von den fünf Pfund Salzfleisch wußte, verwirrte sie maßlos, zeigte es doch, daß er wahrhaftig über alles im Bilde war.
    Sie starrte ihm nach, wie er hocherhobenen Hauptes das Gesindehaus verließ, wie immer ein Sieger und unangreifbar, der schöne, strenge Herr Leo, der mit Frauenherzen einen ganzen Weg hätte pflastern können.
    Im Verwalterhaus erwartete ihn neuer Verdruß. Leibkutscher Jakob Reichert saß auf dem mit flaschengrünem Plüsch bezogenen hochlehnigen Sofa, hatte sich aus dem Schrank eine Flasche Doppelweizen geholt und schien schon eine ganze Weile auf Kochlowsky gelauert zu haben.
    »Prost!« sagte Leo mißgelaunt. »Wie ich sehe, ist die Pulle leer. Daß ihr Kutscher alle so saufen müßt …«
    »Die frische Luft …« Reichert sah Kochlowsky forschend an. »Kommst du von Katja Simansky?«
    »Das geht auch dich einen Dreck an!«
    »Stimmt. Aber nicht Jan Pittorski. Man hat es ihm hintenherum zugesteckt. Ganz raffiniert … Nicht etwa so: ›Der Herr Verwalter liegt mit deiner Katja im Stroh.‹ Nein, sondern: ›Paß mal besser auf deine Katja auf. Seit sie auf dem Hühnerhof arbeitet, interessiert sich der Herr Verwalter sehr fürs Eierlegen …‹ Das wirkt!«
    »Ich weiß, woher das kommt«, sagte Kochlowsky dunkel und dachte dabei: Dieses Luder Elena! Diese abgetakelte Fregatte! Nun heißt es, zurückhaltend zu sein.
    Aber das war nicht schwer. Der Reiz des Neuen, Unerforschten war bei Katja längst vorbei. Wenn man sich jetzt traf, dann nur, weil sie wirklich einen der wunderbarsten Körper besaß, den er je unter den Händen gehabt hatte. Aber bei Gefahr konnte man darauf verzichten.
    »Pittorski hat in der ersten Wut ein Loch in die Wand einer Pferdebox getreten«, sagte Reichert leichthin. Er kippte noch ein Gläschen Doppelweizen und sah Leo zu, wie dieser zu seinem russischen Samowar ging, aus dem kleinen Kännchen etwas Teesud in eine große Tasse laufen ließ und dann mit kochendem Wasser auffüllte. Dazu nahm er drei Löffel braunen Zucker und rührte laut und klappernd um.
    »Morgen wird Pittorski seine Katja so lange durchprügeln, bis sie alles zugibt«, fuhr der Leibkutscher fort. »Leo, ich sehe große Komplikationen auf dich zukommen. Das war heute dein letztes Rendezvous mit Katja.«
    »Ich war nicht bei Katja!« Kochlowsky schlürfte den heißen, süßen Tee.
    »Wieder was Neues?« fragte Reichert neugierig.
    »Nein!«
    »Niemand wird glauben, daß Leo Kochlowsky allein in der Nacht spazierengeht, um sich den Großen Bären am Himmel anzusehen.«
    »Ich verlange von keinem zu

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