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Kochwut

Titel: Kochwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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meinen Teil ruf jetzt bei den Kollegen in Lübeck an. Die sollen eine Streife zu dem Flugplatz schicken, wo das Flugzeug von dem Lebouton steht – wenn es da noch steht.«
    »Ja sicher, gute Idee.«
    Angermüller war froh, dass sein Kollege sich darum kümmerte. Die kleine Gartenanlage neben dem Herrenhaus lag verlassen da an diesem strahlenden Wintertag. Der Kommissar versuchte, die Fakten zu ordnen, die er im Laufe der Ermittlung in seinem Gedächtnis gespeichert hatte, und sich der Gespräche zu erinnern, die sie mit Lebouton geführt hatten. Da war der Verdacht Güldenbrooks gegen Kalle Mientau, der teures Fleisch auf eigene Rechnung verhökert haben sollte. Lebouton war allerdings der Meinung, seinem Partner diese Vermutung ausgeredet zu haben, und dann, hatte er gesagt, hätte Güldenbrook nach einer anderen Möglichkeit gesucht. So wie sich Lebouton gegenüber Hilde Dierksen geäußert hatte, war Güldenbrook wohl ein neuer Verdacht gekommen. Wo war der Zusammenhang von Güldenbrooks Verdacht mit dem Wunsch von Lebouton, nach und nach seine beruflichen Aktivitäten zu verringern? Angermüller konnte den Gedanken nicht weiterverfolgen, da sich sein Handy unüberhörbar meldete.
    Er holte das Mobiltelefon heraus und lehnte sich an einen Baumstamm, der voll im Sonnenlicht stand. Endlich waren von der Bank die privaten und die geschäftlichen Kontendaten von Lebouton übermittelt worden. Ein Kollege aus dem K 3 hatte sie sogleich ausgewertet und meldete sich nun mit seinem Bericht.
    »Moin Angermüller. Ich hab hier was für euch.«
    »Hallo Kollege! Das ist ja ein Service am heiligen Sonntag!«
    »Ihr habt das ja so brandeilig gehabt. Die Bank hat mich heute Morgen deswegen sogar aus dem Bett geschmissen«, knurrte der Mann.
    »Tut mir ja leid. Aber dann erzähl doch mal!«, forderte ihn Angermüller gespannt auf und lauschte interessiert seinen Informationen.
    »Vielen Dank dann und trotzdem noch schönen Sonntag! Das war sehr aufschlussreich.«
    Er klappte sein Telefon zu.
    »Was war aufschlussreich?«
    Jansen, der mittlerweile auch sein Telefonat beendet hatte, war wie immer ausgesprochen ungeduldig.
    »Das war das K 3, und du wirst es nicht gern hören, nehme ich an«, sagte Angermüller nachdenklich, »aber die Konten von Lebouton und seinen Unternehmen sind mehr als ausgeglichen. Die stehen finanziell ausgezeichnet da.«
    »Ach ja?«
    »Also, sollte Lebouton wirklich seinen Partner ermordet haben, dann bestimmt nicht wegen finanzieller Schwierigkeiten, wie gemunkelt wurde.«
    »Mmh«, machte Jansen. »Das passt wirklich nicht ins Bild.«
    Dann setzte er mit einem gewissen Trotz hinzu: »Jedenfalls ist jetzt eine Streife aus Grube zu dem Flugplatz unterwegs. Da werden wir ja bald hören, was mit dem Flieger ist. Und hast du deine Gedanken inzwischen sortiert?«
    »Ich war mittendrin, als der Kollege hier anrief. Also, wenn ich das richtig zusammenbekommen habe, aus dem, was uns Hilde Dierksen und Lebouton so erzählt haben, dann gibt es einen Zusammenhang zwischen der Person, die Güldenbrook in Verdacht hatte, für die verschwundenen Fleischbestände verantwortlich zu sein, und dem Wunsch von Lebouton, sich ins Privatleben zurückzuziehen.«
    »Und was hat das miteinander zu tun, du Superhirn?«
    Angermüller spürte, er war nah dran, aber es reichte nicht zu einer plausiblen Schlussfolgerung. Er kam wieder nicht dazu, weiter darüber nachzugrübeln, denn zwei kleine Jungs kamen durch das Tor in den Schlosspark gerannt. Als sie die Kommissare entdeckten, stürzten sie direkt auf sie zu. Die Gesichter der Kinder waren puterrot, sie schnauften vor Anstrengung und Aufregung und versuchten beide gleichzeitig, etwas zu sagen.
    »Nu ma ganz ruhig, ihr zwei«, sprach Jansen die Jungen an. »Holt erst mal Luft. Was gibt’s denn so Eiliges? Erst du mit der Mütze.«
    »Wir haben einen Mann gefunden! Da hinten«, keuchte der vielleicht Siebenjährige und deutete irgendwo hinter sich. »Der liegt da und bewegt sich nicht. Bestimmt ist der tot!«
    Die beiden Beamten waren plötzlich wie elektrisiert.
    »Wo genau?«
    »Da hinten am Hofgraben hinter dem Kavaliershaus, da liegt er«, setzte sein Freund atemlos hinzu. »Ich glaube, das ist der Herr Lebouton.«
    »Das ist ja gut, dass ihr uns gleich Bescheid gesagt habt. Woher wisst ihr denn, dass wir hier sind?«
    »Wir waren erst bei unserer Nachbarin, der Frau Dierksen, und die hat uns hierher geschickt.«
    »Na, dann mal los, zeigt uns die Stelle!«
    Die Jungs

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