Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ab­hän­gen konn­te.
    In der Tat muß­te es ei­ner welt­wei­ten Ka­ta­stro­phe glei­chen, wenn ein Mann wie Ge­ne­ral Re­ling von frem­den Le­be­we­sen über­nom­men wur­de. Dann konn­ten wir den ge­plan­ten Ve­nus­ein­satz von vorn­her­ein auf­ge­ben.
    Wie aber die Fol­gen aus­se­hen muß­ten, da­von konn­te sich noch nie­mand ei­ne Vor­stel­lung ma­chen.
    John F. Mou­ser be­en­de­te das Ge­spräch. Der Bild­schirm er­losch.
    Drei­ßig Mi­nu­ten spä­ter wur­de ich von GWA-Schat­ten an die Ober­flä­che ge­bracht. Mein Dol­ve­ti-Ge­sicht wur­de von ei­ner ge­wöhn­li­chen Kunst­stoff-Dienst­mas­ke ver­hüllt. Nur die füh­ren­den Män­ner der GWA wuß­ten Be­scheid.
    Der Chef war seit dem 3. März ver­schwun­den. Ei­gent­lich hat­ten wir viel zu­viel Zeit ver­lo­ren; aber schnel­ler hat­te sich die Sa­che wirk­lich nicht ab­wi­ckeln las­sen.
    Über dem GWA-Haupt­quar­tier strahl­te ei­ne kla­re März­son­ne. Es war für die Jah­res­zeit schon recht warm.
    Ein Kol­le­ge deu­te­te zum bau­chi­gen Trans­por­ter auf dem ge­wal­ti­gen Dach­lan­de­platz des Haupt­bun­kers hin­über. Es han­del­te sich um ei­ne nor­ma­le Ma­schi­ne, wie sie von uns für die all­täg­li­che Gü­ter­be­för­de­rung be­nutzt wur­de.
    Mou­ser er­schi­en per­sön­lich. Von da an wur­den nicht mehr vie­le Wor­te ge­wech­selt.
    »Viel Glück, HC-9«, mein­te er über­ra­schend knapp. »Sei­en Sie ver­si­chert, daß ich im Fal­le der Mrs. Dol­ve­ti ein­grei­fen wer­de. Lei­der ha­ben wir im TES­CO-Ge­län­de nicht die Hand­lungs­frei­heit wie bei­spiels­wei­se auf den Gi­la-Fields. Ihr Ein­satz läuft un­ter Tar­nungs­stu­fe I. Nie­mand in den Wer­ken weiß, was wir pla­nen. Rech­nen Sie nicht auf Hil­fe, es sei denn, Sie strah­len einen of­fi­zi­el­len Not­ruf ab. Dann las­sen Sie Ih­re Voll­mach­ten spie­len. Wich­tig ist nur, den Chef zu fin­den. Wie Sie das ma­chen, bleibt sich im End­ef­fekt gleich.«
    Ich sa­lu­tier­te stumm. Un­ter dem wei­ten Um­hang trug ich die Uni­form der TES­CO. Sie glich ge­nau je­ner Kom­bi­na­ti­on, die Sher­man Dol­ve­ti trug.
    In dem Trans­por­ter lie­fen die schwenk­ba­ren Start­tur­bi­nen an. Sie ar­bei­te­ten mit che­mi­schen Kraft­stof­fen, je­doch reich­te ihr Schub aus, um die schwe­re Ma­schi­ne senk­recht in die Luft zu brin­gen. Das ato­ma­re Heck­trieb­werk für den Ho­ri­zon­tal­flug schwieg noch.
    Lang­sam ging ich auf das Un­ge­tüm zu. So sah al­so der An­fang aus. Hof­fent­lich war es nicht der An­fang vom En­de.
     
     

5.
     
    Das kur­ze Vi­brie­ren beim Durch­sto­ßen der Schall­mau­er war vor­bei. Un­ter uns tauch­te die aus­ge­dehn­te Gi­la-Wüs­te im süd­li­chen Zip­fel des Staa­tes Ari­zo­na auf.
    Als sich die Luft­ab­wehr­zen­tra­le von Buckeye mel­de­te, wuß­te ich, daß we­nig spä­ter der GWA-Raum­flug­ha­fen von Gi­la-Port auf­tau­chen muß­te. Dort hat­te uns nie­mand mehr ins Hand­werk zu pfu­schen; dort gab es kei­ne Kom­pe­tenz­strei­tig­kei­ten mehr.
    Wenn man mich mit der Ge­samt­pla­nung nicht so ge­nau ver­traut ge­macht hät­te, wä­re in mir nun die Fra­ge auf­ge­taucht, was ich auf dem GWA-Ha­fen ver­lo­ren hat­te. Hier gab es we­der ein TES­CO-Werk, noch konn­te ich hier je­nen Mann fin­den, den nach­zuah­men ich mich be­mü­hen soll­te.
    Für ei­ne mo­der­ne Ma­schi­ne wa­ren die fünf­hun­dert Ki­lo­me­ter Luft­li­nie bis hin­über zum Prüf­ge­län­de der TES­CO ein bes­se­rer Hup­fer. Den­noch war Ma­jor Sher­man Dol­ve­ti, der nach un­se­ren sorg­fäl­ti­gen Er­mitt­lun­gen frag­los mit ge­fähr­li­chen Un­be­kann­ten in Ver­bin­dung stand, im Mo­ment un­er­reich­bar weit ent­fernt.
    Wenn es im Pla­nungs­stab der GWA »nor­ma­le« Men­schen ge­ge­ben hät­te, wä­ren sie auf mein viel we­ni­ger kom­pli­zier­tes Vor­ha­ben ein­ge­gan­gen. Ich ha­be aber be­reits er­wähnt, daß ein Ein­satz­agent grund­sätz­lich nicht nach­den­ken soll, wenn er sich noch nicht im Un­ter­neh­men selbst be­fin­det.
    Ich war je­den­falls der Mei­nung ge­we­sen, daß es recht ein­fach sein müß­te, mich durch die GWA-Hilfs­mit­tel im TES­CO-Werk ein­zu­schleu­sen, wo ich schon

Weitere Kostenlose Bücher