Kodezeichen Großer Bär
Möglichkeiten gefunden hätte, Sherman Dolveti in irgendeiner abgelegenen Ecke zu überwältigen.
Im HQ war mein Vorschlag aber verworfen worden mit der Begründung, zu primitiv, zu gefährlich, zuviel Risiko.
Wie leicht hätte etwas verpfuscht werden können. Der Abtransport des Besinnungslosen, mein zu plötzliches Auftauchen als Dolveti, psychologischer Schock, unverhoffte Schwierigkeiten, zufälliges Zusammentreffen unwillkommener Umstände usw. waren Argumente gewesen, die mich schließlich selbst nachdenklich gestimmt hatten.
Vielleicht basierten die glänzenden Erfolge der Geheimen-Wissenschaftlichen-Abwehr nur auf der vorsorglichen und radikalen Ausschaltung solcher Zufälligkeiten. Unsere Leute ließen sich auf nichts ein, was nicht absolut sicher war.
Also hatte ich andere Befehle erhalten. Naturgemäß wurde dadurch ein relativ einfaches Unternehmen zu einem wahren Labyrinth technischer Einzelheiten.
Ich dachte noch über die minutiöse Gesamtplanung nach, als unter der langsam gewordenen Maschine die mächtigen Betonpisten von Gila-Port auftauchten.
Da standen die schlanken Metallsäulen unserer neuartigen Plasmakreuzer auf weitgeschwungenen Heckflossen. Die Einheilen des GWA-Raumjagdkommandos waren seit dem 3. März ununterbrochen im Einsatz. Die kleinen Jäger der Abfanggeschwader hingen in weiten, sorgfältig errechneten Kreisbahnen über der Erde.
Die schwerbewaffneten Kreuzer waren klar zum Alarmstart. Nur die mächtigen Transporter der Mars- und Mondflotte standen ruhig auf ihren Satellitenbahnen. Die unförmigen Riesen waren nicht dazu geeignet, in die Lufthülle der Erde einzutauchen.
Natürlich hatte Mouser schon Minuten nach dem Verschwinden des Chefs Großalarm gegeben. Die Raumkampfverbände der irdischen Großmächte hatten von da an darauf gelauert, ein unbekanntes Objekt vor die Werferrohre zu bekommen.
Es war aber kein Schiff gestartet oder gar gelandet, das man vorher nicht genauestens kontrolliert hatte. Nur diese Tatsache gab uns die einigermaßen beruhigende Gewißheit, daß der Chef wohl noch auf der Erde selbst anzutreffen sei.
Unser Rechengehirn hatte gewagte Kombinationen aufgestellt. Wie war die verbrecherische Verbindung zwischen Dolveti und den Unbekannten zu bewerten? Weshalb legten sie so großen Wert auf die Mitarbeit eines hervorragenden Testpiloten? Etwa nur deshalb, weil man jemand brauchte, der General Reling in den Raum brachte?
Unwahrscheinlich! Das hätten die Lebewesen der Venus leichter haben können. Ich hatte erbeutete Raumschiffe in Untertassenform gesehen. Die merkwürdigen Konstruktionen waren den neuesten Erzeugnissen unserer Wissenschaft zwar nicht mehr überlegen, aber dafür hatten die fremden Intelligenzen eine viel längere Raumerfahrung.
Wir wußten nicht, wo Dolvetis Motive lagen. Noch weniger ahnten wir, was andere Leute bewog, den Testpiloten laufend mit Rauschgift zu versorgen.
Als wir auf Flugfeld 13 landeten, war es erst kurz vor zehn Uhr. Unsere Maschine hatte die Sonne weit hinter sich gelassen.
Der Kommandeur der Wachdivision von Gila-Port hatte genau nach Befehl gehandelt. Der GWA-Raumhafen glich einer belagerten Festung. Ich durfte erst die Kabine verlassen, als ein E-Traktor die schwere Maschine in eine große Halle gerollt hatte.
Vor dem Blick Außenstehender abgeschirmt, verließ ich, getarnt mit Dienstmaske und weitem Umhang, das Flugzeug.
Nur einige Offiziere des Hafens waren erschienen. Unter den passiven Mitgliedern fiel mir besonders
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