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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Men­ta­li­tät, hu­ma­nen Emp­fin­dun­gen oder gar Mit­leid. Es war un­säg­lich fremd. Was wir als Mord und Ver­bre­chen an­sa­hen, be­deu­te­te für ei­ne Ve­nu­sin­tel­li­genz wohl­über­leg­te Not­wen­dig­keit.
    Wir stan­den auf dem Sprung. Da senk­te sich die Mün­dung um ei­ni­ge Zoll.
    »Cap­tain Col­sea, Sie sind sich dar­über klar, daß Sie mich und Ma­jor Dol­ve­ti be­glei­ten wer­den. Ih­re straf­ba­ren Hand­lun­gen müß­ten sonst dem hie­si­gen Si­cher­heits­dienst be­kannt­ge­ge­ben wer­den. Sie wis­sen be­reits et­was zu­viel, mein Lie­ber.«
    Die Mün­dung glitt wie­der nach oben. Han­ni­bals Stirn glänz­te im kal­ten Schweiß.
    »Be­glei­ten? Wo­hin?« stieß er her­vor.
    »Fra­gen sind über­flüs­sig. Sie wer­den das tun, was ich von Ih­nen ver­lan­ge. Sie wa­ren da­bei, als Ma­jor Dol­ve­ti den Funk­spruch er­hielt?«
    Han­ni­bal rühr­te sich nicht. Da ver­nahm ich das ers­te, lei­se Auf­la­chen. Die­ses Mon­s­trum schi­en sich un­ge­heu­er si­cher zu füh­len.
    »Ich bin über das Ver­hör in­for­miert. Ihr Nicht­er­schei­nen ist da­mit ent­schul­digt, Mr. Dol­ve­ti. Cap­tain Col­sea, Sie soll­ten wis­sen, daß Ihr Leug­nen wäh­rend der heu­ti­gen GWA-Un­ter­su­chung ei­nem Hoch­ver­rat gleicht. Ich könn­te un­ter Um­stän­den einen zwei­ten TES­CO-Pi­lo­ten ge­brau­chen.«
    »Hal­te den Mund«, fuhr ich den ner­vös wer­den­den Klei­nen an. »Spie­len wir nicht län­ger Kat­ze und Maus. Sir –« ich wand­te mich an die Nach­ah­mung – »Col­sea weiß, daß es kein Zu­rück gibt. Der Fall ist er­le­digt. Sei­ne Schul­den von Las Ve­gas wer­den oh­ne­hin bald plat­zen. Ei­ne Fra­ge noch: Wie sind Sie in das Haus ge­kom­men? Ich ha­be ein Im­puls­schloß.«
    Das Mon­s­trum be­gann zu lä­cheln. Ge­las­sen sah es sich um.
    »Un­wich­tig, ich kann­te viel­leicht den Schlüs­se­lim­puls. Mr. Dol­ve­ti, Sie wer­den mich mor­gen früh um sie­ben Uhr aus dem Werk brin­gen. Ih­re Ma­schi­ne ist start­klar.«
    Jetzt be­gann ich ernst­haft zu schwit­zen. Der Ve­nu­sier tat, als wä­re das ei­ne Klei­nig­keit.
    »Das kommt et­was plötz­lich!« sag­te ich zö­gernd. »Mei­ne Frau …!«
    »Ih­re Frau steht dicht vor dem Ent­schluß, Sie als Mor­phin­süch­ti­gen an­zu­zei­gen. Auch wenn es nicht so wä­re, müß­ten Sie star­ten. Sie ha­ben kei­ne an­de­re Wahl.«
    Ich ar­gu­men­tier­te. Ich spiel­te den Ver­zwei­fel­ten und bat. Es nütz­te al­les nichts. Er hat­te die bes­se­ren Trümp­fe.
    »Ich muß um sie­ben Uhr ver­schwun­den sein. Hü­ten Sie sich, an Ver­rat zu den­ken. Ich bin lei­der ge­zwun­gen, ih­re Hil­fe in An­spruch zu neh­men. Ur­sprüng­lich lag ei­ne an­de­re Pla­nung vor. Ih­re Ehe be­deu­tet kein Pro­blem. Sie wer­den Ih­re Frau so­wie­so ver­lie­ren. Möch­ten Sie in ei­ne Ent­zie­hungs­an­stalt ein­ge­wie­sen und nach er­folg­ter Kur als Hoch­ver­rä­ter ab­ge­ur­teilt wer­den?«
    Ich war ihm so aus­ge­lie­fert, wie es auch der ech­te Dol­ve­ti ge­we­sen wä­re. Al­so gab ich ihm die er­preß­te Zu­sa­ge.
    Pro­fes­sor Schimp­feng nick­te kurz, so, als wä­re das al­les ei­ne un­be­deu­ten­de Sa­che, die man im Vor­bei­ge­hen er­le­digt.
    »Noch wer­de ich nicht ver­däch­tigt. Ich wer­de Sie mor­gen früh zur Ma­schi­ne be­glei­ten, da ich ei­ne Kon­troll­un­ter­su­chung der Elek­tro­nik für er­for­der­lich hal­te. Dann wer­den Sie star­ten.«
    »Über dem Sperr­ge­biet hän­gen Hun­der­te von Plas­ma­jä­gern«, be­schwor ich ihn. »Sir, wir wer­den schnel­ler her­un­ter­ge­holt, als wir un­ser letz­tes Ge­bet spre­chen kön­nen.«
    »Was für mich oh­ne­hin nicht zu­trä­fe«, be­merk­te er kühl.
    Han­ni­bal be­gann mit den Au­gen zu lä­cheln. Es war das To­des­ur­teil für den Ve­nu­sier. Wir hat­ten laut Si­cher­heits­ge­setz den strik­ten Be­fehl, er­kann­te Mons­tren au­gen­blick­lich un­schäd­lich zu ma­chen.
    »Sie soll­ten die Flug­ei­gen­schaf­ten der 215 B bes­ser ken­nen«, fuhr Schimp­feng sach­lich fort. »Wir wer­den schnel­ler sein als je­der nor­ma­le Raum­jä­ger und wer­den ra­scher be­schleu­ni­gen kön­nen als je­de Ab­wehr­ra­ke­te. Warum

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