Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ord­nen und in sau­be­re Bah­nen brin­gen. Un­se­re Macht­mit­tel wach­sen stünd­lich. Sie wer­den in den nächs­ten Ta­gen die Er­laub­nis zur Be­sich­ti­gung un­se­rer La­bors er­hal­ten. An­de­re Ge­hei­m­in­sti­tu­te sind in Vor­be­rei­tung. Ich dan­ke viel­mals. Sie soll­ten sich wäh­rend der Nacht­pe­ri­ode be­mü­hen, Ih­ren Freund zu ei­ner Aus­sa­ge zu brin­gen. Er dürf­te sich da­mit äu­ßerst un­an­ge­neh­me Ein­grif­fe er­spa­ren.«
    In mir hall­ten noch die Be­grif­fe »neue Mensch­heit« und »Klas­sen­cha­os« nach, als der Chef hart ein­warf:
    »Ge­ben Sie sich nur kei­nen trü­ge­ri­schen Hoff­nun­gen hin, mein Herr! Die Mensch­heit wird auf Ih­re frag­li­chen Re­form­be­stre­bun­gen ger­ne ver­zich­ten. Ich ah­ne, wer die­ser an­geb­li­che Schimp­feng ist.«
    Das war ei­ne über­ra­schen­de Er­öff­nung. Wir spiel­ten die Dum­men.
    Schimp­feng sah Re­ling aus glü­hen­den Au­gen an. Der Al­te zeig­te da­bei ei­ne un­ge­wöhn­lich star­re Hal­tung. Da ahn­te ich, daß das Mon­s­trum ver­such­te, Re­lings Be­wußt­sein te­le­pa­thisch zu er­for­schen.
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken ent­spann­ten sich Re­lings Ge­sichts­zü­ge. Iro­nisch mein­te er, nur für uns und den Mu­tan­ten ver­ständ­lich:
    » Da­für sind Sie aber wirk­lich nicht stark ge­nug! Ich bin von bes­se­ren Leu­ten ge­schult wor­den. Sehr wich­tig für einen Ge­ne­ral der Ab­wehr, nicht wahr? Man kann sich doch nicht von je­dem im Ge­hirn her­ump­fu­schen las­sen.«
    Mir ging er­neut ein Licht auf! Der Al­te konn­te einen Ab­wehr­block er­rich­ten. Wahr­schein­lich zeich­ne­ten Ki­ny und Man­zo da­für ver­ant­wort­lich. Un­se­re Pa­ra­psych­ia­ter hat­ten be­haup­tet, je­der ei­ni­ger­ma­ßen be­gab­te Mensch könn­te das er­rei­chen.
    Wir durf­ten ge­hen. Wes­halb man Re­ling ei­gent­lich ge­ru­fen hat­te, war mir noch recht un­klar.
    Die Sa­che sah so nach ei­nem durch­sich­ti­gen Zu­fall aus, daß ich schon wie­der un­ru­hig wur­de. Ob man dar­auf ge­hofft hat­te, Re­ling wür­de sich bei Han­ni­bals An­blick ver­ra­ten? Oder hat­te der Mu­tant ei­ne dement­spre­chen­de Re­ak­ti­on von dem Klei­nen er­war­tet? Wenn das stimm­te, wur­den GWA-Schat­ten aber ge­wal­tig un­ter­schätzt.
    Wir ka­men wie­der durch den großen Aus­sichts­saal. Dies­mal sah ich mich ge­nau­er um.
    Wenn ich die vor ei­nem Jahr ver­öf­fent­lich­ten Bil­der der an­geb­lich ge­sun­ke­nen NA­GO­JA noch rich­tig im Ge­dächt­nis hat­te, la­gen Turm und Zen­tra­le auf dem vor­de­ren Drit­tel des lan­gen Rump­fes. Auf al­le Fäl­le be­fan­den wir uns hier schon auf dem obers­ten Deck. Ir­gend­wo muß­ten Ver­bots­schil­der zu fin­den sein. Dies wä­re das ers­te Pas­sa­gier­schiff ge­we­sen, des­sen Ka­pi­tän nicht für Hin­wei­se wie »Be­tre­ten der Diensträu­me un­ter­sagt« ge­sorgt hät­te.
    Die Roll­trep­pe brach­te uns wie­der um drei Decks tiefer. Dies­mal ach­te­te ich sehr ge­nau auf den Ver­schluß­me­cha­nis­mus un­se­rer Ka­bi­nen­tü­ren.
    Die in­ne­re war ei­ne schall­dich­te Aus­füh­rung. Sie konn­te über­haupt nicht ver­schlos­sen wer­den. Die äu­ße­re Schie­be­tür be­stand aus so­li­dem Stahl­blech und be­saß ein Si­cher­heits­schloß mit Rie­gel. Ich streif­te un­auf­fäl­lig mit dem Kör­per an der Schmal­kan­te ent­lang. Der Rie­gel lag um et­wa zehn Zen­ti­me­ter un­ter mei­ner rech­ten Hüf­te. Das ge­nüg­te!
    Ganz klar, daß wir es nie­mals auf die be­foh­le­ne Ope­ra­ti­on an­kom­men lie­ßen. In der kom­men­den Nacht pas­sier­te es auf Bie­gen oder Bre­chen! Das wuß­te Han­ni­bal und das wuß­te auch der Chef.
     
     

13.
     
    Die ge­sprächs­wei­sen Er­kun­di­gun­gen bei Coster Clinch hat­ten er­ge­ben, daß Sei­ne Ex­zel­lenz sehr streng auf die Nachtru­he ach­te­te. Auch hier zeich­ne­te sich wie­der ein mi­li­tä­ri­scher Drill ab.
    Punkt zwei­und­zwan­zig Uhr war es in dem Rie­sen­boot still ge­wor­den. Da­bei frag­te ich mich nur, wie es der Bur­sche ge­schafft hat­te, die doch si­cher­lich hoch­qua­li­fi­zier­te Be­sat­zung der NA­GO­JA so un­ter die Knu­te zu zwin­gen.
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher