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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­in­ner­te mich an die Be­leh­run­gen un­se­res pa­ra­psy­chi­schen For­schungs­teams. Dem­nach konn­te ein ein­zi­ger Mu­tant mit sehr star­ken, über­sinn­li­chen Fä­hig­kei­ten zur Ge­fahr für die ge­sam­te Mensch­heit wer­den.
    Nun war auch klar, daß die Stel­lung des ech­ten Dol­ve­ti des­halb so ge­si­chert war, weil man ihn un­be­dingt be­nö­tig­te. Wahr­schein­lich war Schimp­feng be­strebt, schnells­tens zur Ve­nus zu kom­men. Re­ling soll­te na­tür­lich mit­ge­nom­men wer­den. Auf die­ser frem­den Welt wür­de man auf sei­nen ge­sun­den Geist kei­ne Rück­sicht mehr neh­men, son­dern mit ge­mein­sa­men Kräf­ten ver­su­chen, Re­lings Wis­sen zu er­for­schen.
    Wenn ich dar­an dach­te, wur­de mir übel.
    Han­ni­bal und ich hat­ten von ein­und­zwan­zig bis drei­und­zwan­zig Uhr ein sehr hef­ti­ges Streit­ge­spräch ge­führt, in dem ich dem Klei­nen un­ter an­de­rem hand­fes­te Prü­gel an­ge­droht hat­te. Ich hat­te wis­sen wol­len, ob der Ver­dacht Sei­ner Ex­zel­lenz be­grün­det sei oder nicht.
    Han­ni­bal hat­te sich mit al­len Ar­gu­men­ten der Lo­gik ge­wehrt. Wir wa­ren wäh­rend un­se­rer Aus­ein­an­der­set­zung si­cher ge­we­sen, daß man je­des Wort be­lauscht und je­de Be­we­gung bild­lich ver­folgt hat­te.
    Kurz nach drei­und­zwan­zig Uhr – es war längst ru­hig ge­wor­den im Boot – hat­te ich mich end­lich ins Bad be­ge­ben, die Schei­n­in­jek­ti­on vor­ge­nom­men und an­schlie­ßend da­für ge­sorgt, daß auch der Klei­ne die Ko­je auf­such­te.
    Auf mei­nen laut aus­ge­spro­che­nen Wunsch hin war der Elek­tro­heiz­kör­per an­ge­dreht wor­den. Mir war eben et­was kalt!
    Bei Stel­lung II saß der Dreh­knopf so, daß die dar­in ein­ge­bau­te Op­tik von dem Zier­git­ter ver­deckt wur­de. Da­mit war die Bild­be­ob­ach­tung lahm­ge­legt. Nie­mand hat­te da­ge­gen Ein­spruch er­ho­ben.
    Die Lam­pe über der Schie­be­tür zum Bad hat­te ich bren­nen las­sen. Spöt­tisch hat­te ich be­merkt, mir wä­re die un­mit­tel­ba­re Nach­bar­schaft ei­nes wahr­schein­li­chen Spit­zels bei tiefer Dun­kel­heit un­an­ge­nehm!
    Han­ni­bal hat­te sich noch­mals laut­stark em­pört. Dann wa­ren, wir zu Bett ge­gan­gen. Das küm­mer­li­che Licht in der Tür­fas­sung – ei­gent­lich nur ein Hin­weis, daß es dort zum Dusch­raum ging – ge­nüg­te mir voll­kom­men, um die Schmelz­fo­lie an der rich­ti­gen Stel­le an­zu­brin­gen. Bei ab­so­lu­ter Fins­ter­nis wä­re das sehr schwie­rig ge­we­sen.
    Wenn mich aber mei­ne Er­fah­rung nicht völ­lig im Stich ließ, hat­te man die Fern­bild­über­wa­chung nach drei­und­zwan­zig Uhr auf­ge­ge­ben. Es war sinn­los, zwei schla­fen­de Män­ner zu kon­trol­lie­ren .
    Ge­gen drei­und­zwan­zig Uhr drei­ßig wa­ren un­se­re griff­be­reit lie­gen­den Uni­for­men un­ter den leich­ten Zu­de­cken ver­schwun­den. Beim Zu­sam­men­set­zen der Ein­satz­waf­fen hat­ten wir kei­ner­lei Lärm ma­chen dür­fen. Die Ab­hör­an­la­ge war nun we­sent­lich ge­fähr­li­cher ge­wor­den als die Bil­der­fas­sung.
    Mein schö­ner Pa­tent­schrei­ber hat­te sei­ne glat­te Au­ßen­form ver­lo­ren. Das dar­in ver­bor­ge­ne, nur neun Zen­ti­me­ter lan­ge Röhr­chen aus mo­le­kül­ver­dich­te­tem Schmie­de-Alu reich­te aus, um den klei­nen Ra­ke­ten­ge­schos­sen die nö­ti­ge Füh­rung zu ver­lei­hen. Bei un­se­ren mo­der­nen Rak-Waf­fen hat­ten die Läu­fe oh­ne­hin kei­ne Druck­be­las­tun­gen aus­zu­hal­ten, da dies vom Ei­gen­an­trieb der Pro­jek­ti­le nicht mehr ver­langt wur­de.
    Na­tur­ge­mäß wa­ren die­se Ther­mo-Rak-Pis­to­len mehr als pri­mi­tiv. Sie hat­ten kei­ne elek­tri­sche Zün­dung, son­dern nur einen win­zi­gen Fe­der­me­cha­nis­mus, den man beim Durch­zie­hen des Ab­zugs selbst span­nen muß­te. Die Ma­ga­zi­ne wa­ren dün­ne, elas­ti­sche Kunst­stoffrah­men, die wir un­ter­halb der Wa­den­schnü­rung aus den TES­CO-Kom­bi­na­tio­nen ge­zo­gen hat­ten. Sämt­li­che Hand­grif­fe sa­ßen. Wir hat­ten sie im­mer und im­mer wie­der ge­übt.
    Die Ge­schos­se selbst wa­ren ge­nau­so ge­fähr­lich, als wenn man sie aus

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