Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Stahl auf Stahl zu klin­gen be­gann und die ty­pi­schen Ge­räusche ei­nes auf­glei­ten­den Pan­zer­schotts hör­bar wur­den, wuß­ten wir, wor­an wir wa­ren. Je­mand war von oben ge­kom­men und be­müh­te sich nun, das vor­schrifts­mä­ßig ge­schlos­se­ne Pan­zer­luk zu öff­nen.
    Na­tür­lich wur­de die Turm­zen­tra­le noch­mals vom üb­ri­gen Schiffs­kör­per ab­ge­rie­gelt. Das war un­ter Was­ser eben­so wich­tig wie im Va­ku­um des Raum­es.
    Je­mand keuch­te laut. Dann schnapp­ten die Rie­gel wie­der ein. Ein Elek­tro­mo­tor lief sum­mend aus.
    Mei­ne Waf­fe war längst im Gür­tel ver­schwun­den. Han­ni­bal deu­te­te has­tig auf mich. Ich nick­te kurz. Die­sen einen Mann konn­ten wir so aus­schal­ten, vor­aus­ge­setzt, er kam auf uns zu.
    Der Klei­ne wir­bel­te her­um. Von nun an si­cher­te er nach hin­ten ab. Was ich un­ter­nahm, war für ihn un­in­ter­essant ge­wor­den.
    Schrit­te ka­men nä­her. Hin­ter der wei­ten Gan­grun­dung tauch­te ein hoch­ge­wach­se­ner Mann in der uni­for­m­ähn­li­chen Kom­bi­na­ti­on der Wach­pos­ten auf. Über sei­ner rech­ten Schul­ter hing der Hal­te­rie­men ei­ner schwe­ren Ma­schi­nen­pis­to­le. Rechts und links des Gür­tel­schlos­ses bau­mel­te je ein Re­ser­ve-Rund­ma­ga­zin. Die Waf­fe war ein 22er Ta­ruff-Voll­au­to­mat mit hun­dert­zehn Schuß im Ma­ga­zin.
    Ich blieb in der Hocke sit­zen, bis der Pos­ten auf glei­cher Hö­he war. Sein nächs­ter Schritt war sein Ver­der­ben.
    Wie bei den zahl­rei­chen Übun­gen kam mein Hand­kan­ten­schlag von schräg vorn und traf sei­ne Hals­schlag­ader.
    Ich hing auf sei­nem Rücken, als er laut­los zu­sam­mensank. Im letz­ten Mo­ment konn­te ich die MPi mit den Fuß ab­fan­gen. Trotz­dem schlug sie noch reich­lich laut ge­gen die Bo­den­plat­ten.
    Han­ni­bal war schon da. Wir zo­gen den Be­sin­nungs­lo­sen in die De­ckungs­ecke und nah­men MPi so­wie Re­ser­ve­ma­ga­zi­ne an uns.
    Sei­ne Be­täu­bung wür­de er­fah­rungs­ge­mäß et­wa zehn Mi­nu­ten an­hal­ten. Da mir das zu kurz er­schi­en, riß ich nun doch die luft­dich­te Hül­le ei­ner Ga­spil­le auf, die ich ne­ben ihn auf den Bo­den leg­te. Es ent­wi­ckel­te sich bei der Ver­bin­dung mit Sau­er­stoff ein ge­ruch­lo­ses Gas­ge­misch, das be­reits nach ei­nem Atem­zug ei­ne tie­fe Be­täu­bung ga­ran­tier­te.
    Wir rann­ten da­von, wohl wis­send, wie ge­fähr­lich der Kampf­stoff war.
    Di­rekt hin­ter der Gan­grun­dung ent­deck­ten wir in der rech­ten Wan­dung ein schwe­res, oben bo­gen­för­mig ab­ge­run­de­tes Stahl­schott. Ich drück­te auf den grü­nen Knopf. Der E-Mo­tor sprang an. Wenn Leu­te oben wa­ren, soll­ten sie den­ken, was sie woll­ten. Nun wur­de es höchs­te Zeit. Bis­her war ei­gent­lich al­les zu gut ge­gan­gen!
    Der min­des­tens fünf­zig Mil­li­me­ter star­ke Stahl­klotz schwang zu­rück. Da­hin­ter be­gann ei­ne schma­le, stei­le Trep­pe. Sie war eben­falls er­leuch­tet. Han­ni­bal has­te­te nach oben, nach­dem ich ihm schnell zu­ge­flüs­tert hat­te:
    »Oben si­chern. Ich ver­schwei­ße das Luk. Ver­schwin­de!«
    Ich riß zwei Ther­mo­st­rei­fen aus der Ta­sche, ent­fern­te die Ab­deck­fo­li­en und ver­strich die kon­zen­trier­te, schmieg­sa­me La­dung an zwei Stel­len über der Rah­men­fas­sung. Die Zün­dung er­folg­te durch die Mi­kro­kap­sel.
    Ich stieß mit bei­den Dau­men­nä­geln zu und sprang pa­nik­ar­tig vor der grel­len Glut­ent­wick­lung zu­rück. Das wür­de einen Me­tall­ku­chen ge­ben, der Rah­men und Schott kaum lös­bar mit­ein­an­der ver­band. Wer das noch ein­mal öff­nen woll­te, muß­te schon zu Schneid­bren­nern grei­fen.
    Ich fühl­te mich nach un­ten ab­ge­si­chert und folg­te dem Klei­nen. Er lau­er­te oben an der Trep­pe.
    Die Um­ge­bung be­wies ein­wand­frei, daß wir uns an der rich­ti­gen Stel­le be­fan­den. Links des klei­nen Vor­rau­mes lag die Zen­tra­le, er­kennt­lich an ei­nem wei­te­ren Schott. Rechts wur­de das kreis­för­mi­ge Pan­zer­luk ei­ner Was­ser-Hoch­druck­schleu­se er­kenn­bar. Dicht da­ne­ben wa­ren ei­ni­ge nor­ma­le Tü­ren ein­ge­las­sen.
    Wir muß­ten uns im So­ckel des großen

Weitere Kostenlose Bücher