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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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se­zie­ren­de Blick ei­nes Arz­tes; al­les er­fas­send, nichts über­se­hend. Un­ru­he stieg in mir auf.
    »Freund, was ha­ben Sie mit mir vor?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Nen­nen Sie mich Ri­chard, bes­ser noch Richy«, brum­mel­te er. »Wie sieht es mit Ih­rer Mus­ku­la­tur aus? Gut durch­ge­bil­det? Der Kna­be hat den Kör­per­bau ei­nes Her­ku­les.«
    Richy Egan sprach von Din­gen, von de­nen ich noch kei­ne Ah­nung hat­te.
    »Wel­cher Kna­be?« frag­te ich mit ei­nem for­dern­den Un­ter­ton in der Stim­me.
    »Oh …!« seufz­te er und ver­schränk­te die Hän­de vor der Brust. »Old Mou­ser hat es wohl vor­ge­zo­gen, die Er­öff­nungs­an­spra­che mir zu über­las­sen, wie? Pein­lich, sehr pein­lich. Ist Ih­nen beim Stu­di­um des ein­hun­dert­und­zwölf­ten Pa­ra­gra­phen der TSV kein Licht auf­ge­gan­gen?«
    »Bei mir herrscht zur Zeit Ver­dun­ke­lung«, er­wi­der­te ich ge­reizt. Egans va­ge An­deu­tun­gen wa­ren wirk­lich nicht da­zu ge­eig­net, mei­ne Lau­ne zu he­ben.
    »Sind Sie so weit?« er­kun­dig­te sich ein plötz­lich auf­tau­chen­der Uni­for­mier­ter. »Das Ba­by kom­bi­niert im­mer tol­ler.«
    Da­mit konn­te nur Ge­ne­ral Mou­ser ge­meint sein. Al­so hat­te er sei­nen Spitz­na­men schon er­hal­ten.
    »Hof­fent­lich kom­bi­niert er nicht auf mei­ne Kos­ten«, be­schwer­te ich mich.
    »Kom­men Sie bit­te«, dräng­te der Of­fi­zier des Sta­bes. »Sir, Ihr Ein­satz ist dies­mal nicht von Pap­pe. Was hal­ten Sie von sei­ner Sta­tur, Dok­tor?«
    Die letz­te Fra­ge war an den Ma­jor ge­rich­tet. Ich er­fuhr da­durch, daß er auch einen Dok­tor­ti­tel hat­te. Um den Grad mei­ner Ver­wir­rung noch zu stei­gern, sprach man oben­drein von Din­gen, die frag­los mei­ne Per­son be­tra­fen.
    »Wie ein her­vor­ra­gend ge­ar­bei­te­ter Maß­an­zug«, er­klär­te Richy. »Viel­leicht um ei­ne Spur zu groß, aber das krie­gen wir hin. Okay, sind Sie fä­hig, mir geis­tig zu fol­gen?«
    »Wenn ich ge­meint sein soll­te, schi­cken Sie ein Auf­klä­rungs­te­le­gramm«, sag­te ich auf­ge­bracht.
    In­ner­lich to­bend folg­te ich den bei­den Män­nern durch den Si­che­rungs­gang. Ein hin­ter Pan­zer­schei­ben sit­zen­der Of­fi­zier der Wa­che schal­te­te auf grün. Jetzt erst konn­ten wir Saal III des Ro­bot­ge­hirns be­tre­ten.
    Ma­jor Ri­chard Egan pas­sier­te mit schlan­ge­n­ähn­li­chen Be­we­gun­gen die Git­ter­stä­be der Hoch­span­nungs­sper­re. Er wirk­te wie ein ske­lett­lo­ser Fa­kir, so schnell dreh­te er sich aus der Schuß­rich­tung.
    »Ich erah­ne Ih­re schwar­zen Ge­dan­ken«, sag­te Richy un­ver­mit­telt. Die Per­ga­ment­haut sei­nes Ge­sich­tes run­zel­te sich. Er lach­te.
    Him­mel – in wel­che Ge­sell­schaft war ich da hin­ein­ge­ra­ten! Nur gut, daß ich zu dem Zeit­punkt noch nichts von der Ein­satz­pla­nung wuß­te.
    Mou­ser und Egan hat­ten mit wis­sen­schaft­li­cher Gründ­lich­keit Hand in Hand ge­ar­bei­tet. Daß da­bei ein harm­lo­ser Mensch ret­tungs­los ver­lo­ren ist, kön­nen Sie sich viel­leicht vor­stel­len. Mir wur­de lang­sam flau im Ma­gen. Ge­ges­sen hat­te ich auch noch nichts! Wenn ich nur ge­wußt hät­te, was man mit mir im Sinn hat­te! Wenn Me­di­zi­ner, Psy­cho­lo­gen und Ma­the­ma­ti­ker ge­mein­sam an ei­ne Auf­ga­be her­an­ge­hen, er­lebt ein Ein­satz­agent zu­meist sehr un­an­ge­neh­me Stun­den.
    Vor uns glit­ten die Pan­zer­schot­te zu­rück. Saal III war zwar nicht sehr groß, aber mit ei­ner sinn­ver­wir­ren­den Fül­le tech­ni­scher Ein­rich­tun­gen aus­ge­stat­tet. Ich wuß­te, daß Mou­ser hier sein Haupt­quar­tier auf­ge­schla­gen hat­te. Die für das Ro­bot­ge­hirn be­stimm­ten Pro­gram­mie­run­gen konn­ten so­fort in die Auf­nah­me ge­ge­ben wer­den.
    Beim Be­tre­ten des Saa­l­es lä­chel­te mir Mou­ser zu. Mein Un­be­ha­gen wuchs.
    Ein flam­men­des Un­ge­heu­er ras­te auf mich zu.
    Die Sin­ne ei­nes nor­ma­len Men­schen er­war­ten da­bei ei­ne Lär­m­ent­wick­lung, die für ei­ne sol­che Un­ge­heu­er­lich­keit ty­pisch ist. Die Flug­schei­be gab je­doch im Mo­ment des Her­an­ra­sens über­haupt kein Ge­räusch von sich.
    In­stink­tiv zog ich

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